„Ich mag die schwedische Sprache, da sie der deutschen Sprache sehr ähnelt und deshalb als Fremdsprache doch relativ leicht zu verstehen ist. Auch die Natur und das Klima Schwedens reizen mich. Noch nie in diesem Land gewesen zu sein verstärkt meinen Wunsch nach einem einjährigen Aufenthalt zusätzlich.“
Raphaela Polk, *1997
E-Mail: raphaela.polk@gmail.com
“You will never be completely at home again, because part of your heart always will be elsewhere. That is the price you pay for the richness of loving and knowing people in more than one place.”
Dieses Zitat von Miriam Adeney spiegelt die Gedanken und Gefühle an dem Tag meiner Abreise, am Dienstag den 30. Mai und die Zeit danach in Deutschland wieder. Schweden ist für mich in den letzten 10 Monaten zu meiner zweiten Heimat geworden. Ich habe viele liebenswürdige und freundliche Menschen kennen gelernt, die immer ein Teil meines Lebens sein werden.
Heute Morgen erreichten mich fröhliche Grüße von unseren beiden Praktikantinnen Matea Renic und Raphaela Polk!
Die beiden sind seit Samstag auf der schwedischen Insel Gotland, wo sie das Newman-Institut auf der jährlichen Almedalswoche begleiten. Die Almedalswoche ist die wichtigste politische Veranstaltung Schwedens mit zahlreichen Seminaren, Vorträgen und Diskussionen. Diese werden von Parteien und verschiedenen Organisationen geleitet. Für das Newman-Institut ist es in diesem Jahr die sechste Teilnahme in Folge und in jedem Jahr fahren zwei Praktikanten zur Unterstützung der Mitarbeiter des Newman-Institutes mit.
Letztes Wochenende machten wir uns auf nach Göteborg, die (vorerst) letzte unserer gemeinsamen Städtetouren. Angekommen in Göteborg wurden wir von strahlendem Sonnenschein begrüßt. Deswegen machten wir zunächst natürlich einmal „Fika“ - an der Oper mit Blick auf den "Lippenstift", einem der Wahrzeichen von Göteborg.
Bereits hier fiel uns auf, wie grün die Stadt ist. In Uppsala und Stockholm bekommen die Bäume gerade einmal die ersten kleinen Blätter. Hier in Göteborg hingegen zeigen sie schon ihr volles Grün.
Abgesehen vom "normalem Sightseeing" haben wir uns am Samstag den Erikshjälpen-Secondhand in Göteborg angeschaut. Sehr interessant zu sehen, wie ein anderer Shop aussieht... Klarer Favorit ist eindeutig unserer in Uppsala:).
Hinter uns Uppsala-Praktikanten liegt ein ereignisreicher und aufregender Monat April. Anfangen zu berichten möchte ich vom Osterfest in unserer Kirchengemeinde S:t Lars.
Bis auf Marcel, welcher für seine Exerzitien nach Stockholm gefahren ist, sind wir Mädels in Uppsala geblieben, um einmal das Osterfest in Schweden kennen zu lernen und uns auch über jeweilige Traditionen in unserer Heimat auszutauschen. Es begann traditionell mit dem Besuch der Messe am Gründonnerstag, dann die Leidensandacht am Karfreitag und schließlich der Höhepunkt am Samstag: die Osternacht.
Als ich vor zwei Wochen erfahren habe, dass ich am 12. März die Möglichkeit haben würde, Kronprinzessin Victoria von Schweden und ihre Familie in Stockholm zu sehen, hätte die Freude kaum größer sein können. So machte ich mich am Sonntagvormittag auf den Weg in die schwedische Hauptstadt. Von Anna hatte ich erfahren, dass ich mit Blumen sogar die Möglichkeit hätte, ihr diese persönlich zu überreichen. Ich hatte lange hin und her überlegt und entschied mich dann, das Blumengeschäft auf dem Weg zum Schloss anzusteuern. Kurz bevor sich die Tore zum Schlosshof öffneten, kam ich dort an und traf auf Anna und ihre Mutter. Es waren erstaunlicherweise noch nicht viele Menschen da, so dass uns ein Platz in den vordersten Reihen sicher war.
Bereits vorletzte Woche hatten wir Praktikanten aus Uppsala uns nach Vadstena aufgemacht, um bei einer Vorlesung des Newmaninstitutets in Vadstena den Schwestern im Brigitta Kloster ein wenig unter die Arme greifen zu können. Nachdem wir Pater Fredrik in Stockholm abgeholt haben, waren wir schon am zeitigen Nachmittag in Vadstena.
Schon als ich am 12. August 2016 im Landeanflug auf Stockholm war, durfte ich die Natur und die wunderschönen Holzhäuser Schwedens von oben betrachten und ich freute mich auf eine erlebnisreiche Zeit im Norden.
Das Ankommen in Uppsala fühlte sich sofort sehr vertraut und richtig an. Wenn ich daran zurückdenke, ist es verrückt, wie viele Menschen aus den verschiedensten Ländern der Welt, wie zum Beispiel aus den USA, der Ukraine, Finnland, Chile, Peru, aber natürlich auch aus Schweden ich in so kurzer Zeit kennenlernen durfte. Viele wurden zu guten Bekannten, einige zu echten Freunden.
Um die anstrengende Woche gemütlich ausklingen zu lassen, haben wir uns zu einer gemeinsamen Waffel-Fika mit anschließenden Filmabend im Newman-Café getroffen. Weder die Wahl des Filmes noch die des Waffelbelages fiel uns anfangs leicht, aber nach einer Stunde haben uns sowohl die Waffeln geschmeckt als auch der Film gefallen. Ausnahmsweise fanden wir das ruhigere Kontrastprogramm zu den laut feiernden Studenten in den Studenten-Nations am internationalen Tag der Jogginghose passender ;-)
Zugegeben: die weihnachtliche Stimmung bei unseren Familien, Deutschland bereits am 27. Dezember zu verlassen, fühlte sich zunächst wirklich etwas komisch an. Gerade noch feierte man festlich Weihnachten und nur wenige Stunden später machten wir uns auf die lange Reise nach Riga. Gemeinsam mit einer Gruppe von Religionspädagogik-Studenten ging es für uns am Vormittag des 27. Dezembers vom Pauluskolleg in Paderborn aus los in die Hauptstadt Lettlands, um dort am europäischen Jugendtreffen der Gemeinschaft von Taizé teilzunehmen.