„Ich möchte ein Praktikum beim Bonifatiuswerk absolvieren, um neue Einblicke in eine kirchliche Gemeinschaft zu erhalten, in der die Mitglieder über eine große Fläche verteilt leben. Ich möchte erfahren, wie diese Herausforderung gelöst wird und vielleicht einige Tipps für meine eigene Kirchengemeinde mitnehmen.“
Maris Lohmöller, *1997
Neue Erfahrungen sammeln, etwas Neues von der Welt sehen, neue Leute kennenlernen, eine neue Sprache lernen, Kirche einmal anders erleben – all das hatte mich motiviert, im August letzten Jahres nach meinem Abitur für 10 Monate nach Schweden zu gehen.
Nach fünf bzw. drei wunderbaren Monaten als Praktikantinnen beim Caritas Mötesplats mussten wir am Montag von Schwester Christina Abschied nehmen.
Statt des normalen Sprachunterrichts stand lediglich eine ausgedehnte „Fika“ auf dem Programm. Dafür sind viele Menschen vorbei gekommen, um sich persönlich von ihr zu verabschieden – teils regelmäßige Besucher des Mötesplats, Freunde, Volontäre sowie tragende Mitarbeiter der kath. Kirche Schwedens.
Letztes Wochenende machten wir uns auf nach Göteborg, die (vorerst) letzte unserer gemeinsamen Städtetouren. Angekommen in Göteborg wurden wir von strahlendem Sonnenschein begrüßt. Deswegen machten wir zunächst natürlich einmal „Fika“ - an der Oper mit Blick auf den "Lippenstift", einem der Wahrzeichen von Göteborg.
Bereits hier fiel uns auf, wie grün die Stadt ist. In Uppsala und Stockholm bekommen die Bäume gerade einmal die ersten kleinen Blätter. Hier in Göteborg hingegen zeigen sie schon ihr volles Grün.
Abgesehen vom "normalem Sightseeing" haben wir uns am Samstag den Erikshjälpen-Secondhand in Göteborg angeschaut. Sehr interessant zu sehen, wie ein anderer Shop aussieht... Klarer Favorit ist eindeutig unserer in Uppsala:).
Beim Mötesplats* Caritas in Stockholm war heute ein ganz besonderer Tag: Bischof Anders Arborelius von Stockholm hat uns besucht, um einen Einblick in unsere Arbeit zu bekommen und Schwester Christina, der Hauptverantwortlichen, und den zahlreichen Ehrenamtlichen seine Anerkennung zu zeigen.
Um einen authentischen Tag bei uns zu zeigen, ging alles seinen gewohnten Gang. Wir beginnen immer mit einem gemeinsamen Frühstück für eine gemütliche Atmosphäre. Wichtiger ist aber der anschließende Schwedischkurs für unsere Besucher. Desweiteren haben wir neuerdings mittwochnachmittags ein Sprachcafé, wo wir unseren Gästen neben der schwedischen Sprache auch die schwedische Kultur näher bringen wollen. Dabei haben wir heute als kleines Highlight Kanelbullar selbst gebacken.
Um die anstrengende Woche gemütlich ausklingen zu lassen, haben wir uns zu einer gemeinsamen Waffel-Fika mit anschließenden Filmabend im Newman-Café getroffen. Weder die Wahl des Filmes noch die des Waffelbelages fiel uns anfangs leicht, aber nach einer Stunde haben uns sowohl die Waffeln geschmeckt als auch der Film gefallen. Ausnahmsweise fanden wir das ruhigere Kontrastprogramm zu den laut feiernden Studenten in den Studenten-Nations am internationalen Tag der Jogginghose passender ;-)
Nach einer ersten Praktikumszeit bei den Birgittaschwestern in Vadstena sind die Praktikantinnen Anne Hemken und Maris Lohmöller in der vergangenen Woche am Newman-Institut in Uppsala angekommen.
Sie sind beide an drei Tagen der Woche bei Erikshjälpen Second-Hand tätig. An zwei Tagen wird Anne zudem die Gemeinde St. Lars in Uppsala unterstützen und Maris die Caritas in Stockholm.
Zugegeben: die weihnachtliche Stimmung bei unseren Familien, Deutschland bereits am 27. Dezember zu verlassen, fühlte sich zunächst wirklich etwas komisch an. Gerade noch feierte man festlich Weihnachten und nur wenige Stunden später machten wir uns auf die lange Reise nach Riga. Gemeinsam mit einer Gruppe von Religionspädagogik-Studenten ging es für uns am Vormittag des 27. Dezembers vom Pauluskolleg in Paderborn aus los in die Hauptstadt Lettlands, um dort am europäischen Jugendtreffen der Gemeinschaft von Taizé teilzunehmen.
Langsam neigt sich unsere Zeit in Vadstena dem Ende zu, auch wenn wir gefühlt noch gar nicht so lange hier sind. Eine Sache, die wir aber vorher unbedingt noch sehen wollten, war das Light Festival in Norrköping. Dabei handelt es sich um Lichtinstallationen internationaler Künstler, die in der ganzen Stadt aufgebaut werden. Beleuchtet werden sie aber erst mit Einbruch der Dunkelheit, sodass das Festival jeden Tag aufs Neue beginnt. Es soll die lange Zeit der Dunkelheit etwas erträglicher machen (laut unseren Handys war heute Sonnenuntergang um 15.12 Uhr…).
Die wichtigste Komponente ist ja die Dunkelheit – praktischerweise hatte das für uns den Vorteil, dass wir erst ausschlafen konnten und uns dann ganz gemütlich auf den Weg machten ;-)