„Aus der Situation in Schweden kann ich hoffentlich neue Ideen und Impulse, wie sich Gemeinde und Pastoral in Deutschland in Zukunft entwickeln könnten, gewinnen.“
Magdalena Overberg, *1996
In meiner Zeit in Stockholm habe ich auch in St. Eugenia im Jugendchor mitgesungen. Der Chor hat nun Anfang August eine Chorreise nach Posen unternommen, was im westlichen Polen nicht weit von Deutschland liegt. Während der Rest des Chores sich von Stockholm aus auf den Weg machte, kam ich von Deutschland aus direkt dazu.
Ende August letzten Jahres kam ich im spätsommerlichen Schweden an. Nach ein paar Tagen bei den Praktikanten in Uppsala zog ich dann nach Stockholm, wo ich im fünften Stockwerk über der Kirche St. Eugenia mein Zuhause für sieben Monate fand. Nach Schweden gekommen bin ich um dort in die Pfarrei St. Eugenia kennenzulernen und dort mitzuarbeiten.
Vor meinem Aufbruch nach Stockholm hab ich ja schon gehört, dass die katholische Kirche in Schweden recht klein ist, doch dann kam ich in diese ziemlich große Kirche, in der auch noch ziemlich viel los ist: jeden Werktag zwei Messen und am Sonntag gleich fünf, bei denen die große Kirche auch noch ziemlich voll besetzt ist. Beim Hochamt am Sonntag und der Messe auf Englisch werden sogar noch Stühle im Kirchenfoyer aufgestellt. Man muss aber auch dazusagen, dass das das Einzugsgebiet der Pfarrei ziemlich groß ist. Mir hat dort mal jemand erzählt, sie hätte es nicht so weit zur Kirche, nur 20 Minuten mit der U-Bahn. Ich für meinen Teil finde das schon recht weit, ich habe in Deutschland bisher immer fußläufig zur nächsten Kirche gewohnt.
Schon oft wurde auf unserem Blog berichtet, dass die Schweden eine Vorliebe für Kuchen, Kekse und Co. haben und es für diese Backwaren sogar eigene Festtage gibt. So wird am 4.Oktober zum Beispiel der Zimtschnecken-Tag gefeiert und der 25. März ist tatsächlich der Waffel-Tag.
Zu diesem kulturellen Ereignis hatte Magdalena unsere Gruppe aus Uppsala am Samstag nach Stockholm eingeladen, um gleichzeitig ihren Abschied von Schweden zu feiern. Nach sieben Monaten in S:ta Eugenia in Stockholm geht es für sie heute zurück nach Deutschland.
Schon bald duftete der ganze Raum nach frischen Waffeln und wir genossen die Leckereien.
An diesem Wochenende habe ich an einem Retreat-Wochenende der Studentengruppe aus St. Eugenia in Marieudd, dem Sommerhaus im schwedischen Wald teilgenommen. Auch zwei Studenten aus Uppsala waren dabei. Wir waren dort von Freitagabend bis Sonntagmittag, wobei wir den Samstag im Schweigen verbracht haben. Neben Gebet, Schriftbetrachtungen, zwei Messfeiern und den gemeinsamen Mahlzeiten blieb viel persönliche Zeit.
Beim Mötesplats* Caritas in Stockholm war heute ein ganz besonderer Tag: Bischof Anders Arborelius von Stockholm hat uns besucht, um einen Einblick in unsere Arbeit zu bekommen und Schwester Christina, der Hauptverantwortlichen, und den zahlreichen Ehrenamtlichen seine Anerkennung zu zeigen.
Um einen authentischen Tag bei uns zu zeigen, ging alles seinen gewohnten Gang. Wir beginnen immer mit einem gemeinsamen Frühstück für eine gemütliche Atmosphäre. Wichtiger ist aber der anschließende Schwedischkurs für unsere Besucher. Desweiteren haben wir neuerdings mittwochnachmittags ein Sprachcafé, wo wir unseren Gästen neben der schwedischen Sprache auch die schwedische Kultur näher bringen wollen. Dabei haben wir heute als kleines Highlight Kanelbullar selbst gebacken.