» Ich spüre in mir die Berufung, mich im christlichen Sinne in den Dienst meines Nächsten zu stellen. Außerdem ist meine Neugier, wie die Situation in der katholischen Diaspora aussieht, groß. «
Studentin aus Gelsenkirchen
Von September 2022 bis November 2022 im Stiftelsen Berget Rättvik, Schweden
Meinen Freiwilligendienst für das "Praktikum im Norden" habe ich von September bis November 2022 im
schwedischen Örtchen Rättvik im Stift Berget absolviert.
Die Gemeinschaft der Heiligen Dreifaltigkeit befindet sich tatsächlich "auf dem Berg", da sich das
Exerzitienhaus ein gutes Stück außerhalb des Stadtkerns befindet. Zunächst einmal interessierte
mich, wer hier überhaupt lebt. Die Mitglieder der Gemeinschaft kommen aus verschiedenen Kirchen
und haben eine gemeinsame Berufung. Sie leben in eigenen Häuschen auf dem Gelände des Stiftes
und verfolgen die Vision, die Liebe Gottes vor allen Menschen zu bezeugen.
Mit Blick auf den Kalender kann ich es kaum fassen, dass seit meiner Ankunft in Rättvik nur zwei Monate vergangen sind. Wenn ich mir den Tag in Erinnerung rufe, als ich das Haus der Stille zum ersten Mal betrat, kommt es mir vor, als läge dieser Tag in ferner Vergangenheit. Es fühlt sich tatsächlich so an, als lebte ich seit Jahren als Teil dieser kleinen ökumenischen Gemeinschaft auf dem Berg. Berget – der Berg - macht etwas mit mir, das paradox klingt, wenn ich versuche es zu beschreiben. Es ist als würden die Gegensätze sich hier aufheben. Wie kann man das Gefühl von Beschleunigung haben, wenn sich gleichzeitig alles verlangsamt? Wie kann man meinen, die ganze Welt zu umrunden, wenn man sich kaum vom Ort weg bewegt?