"Nachdem ich im Urlaub die familiäre Atmosphäre und das herzliche Miteinander in einer katholischen Diasporagemeinde erleben durfte, bin ich neugierig geworden und habe nach Möglichkeiten gesucht, mich in einem Diasporagebiet zu engagieren."
Island lässt niemanden kalt. Das zeigen allein schon die vielen interessierten Nachfragen, wenn ich erzähle, dass ich für fünf Monate in diesem nordwestlichen Zipfel Europas gelebt und gearbeitet habe. "War es sehr kalt? Und dunkel?", wollen so gut wie alle von mir wissen. "Sind dort wirklich so viele Touristen"? Und – mindestens genauso wichtig: "Hast du Nordlichter gesehen?"
Oh ja, ich hatte das Glück, Nordlichter zu sehen. Auf einem Parkplatz ohne jede künstliche Beleuchtung, zehn Minuten Autofahrt von Akureyri entfernt. In der viertgrößten Stadt Islands hoch oben im Norden des Landes war ich gerade zu Besuch bei meiner Mitpraktikantin Judith, die dort den Karmelschwestern in deren Kindertagesstätte zur Hand ging.
Der Jesuitenpater Jón "Nonni" Svensson ist wohl der berühmteste Katholik Islands und vor allem durch seine abenteuerlichen Bücher "Nonni und Manni" bekannt. Anlässlich seines 160.Geburtstages gab es in Köln, wo er im Jahr 1944 starb, eine Gedenkveranstaltung für ihn. Dafür haben sich die Island-Praktikanten Judith Bernhardt und Johanna Meyer auf die Spuren von "Nonni" auf Island begeben und einen Film erstellt. Diesen gibt es hier zu sehen:
Als ich am 1. August in Keflavik aus dem Flugzeug stieg, war einer meiner ersten Gedanken: Es regnet ja gar nicht!
Tatschächlich waren alle Isländer, die ich bisher getroffen habe, selbst überrascht von dem guten Wetter, dass sie in der letzten Zeit hatten. Doch: die Sonne in Reykjavík kommt in der Regel nicht gegen den oft relativ starken, kalten Wind an. Inzwischen scheint sich alles "normalisiert" zu haben: 12° C, Regen und kalte Windböen. (Zum Vergleich: in meiner Heimatstadt Paderborn ist es aktuell – laut Google – genau doppelt so warm.)