» Das Praktikum reizt mich sehr, um einen Eindruck zu bekommen, wie die katholische Kirche mit der extremen Diasporasituation in Schweden umgeht und wie die pastoralen Konzepte aussehen. Über die Möglichkeit, in unterschiedlichen Bereichen die pastorale Arbeit in einer Stadt wie Stockholm über zehn Monate mitzugestalten, freue ich mich sehr, auch mit Blick auf meinen späteren Beruf als Pastoralreferentin im Erzbistum Freiburg. «
*1997 in Dortmund.
Studentin in Frankfurt (Main).
Von August 2019 bis Juni 2020 in der katholischen Kirchengemeinde St. Eugenia in Stockholm, Schweden
„Du hast so hohe Erwartungen an dein Schwedenjahr, ich hab Angst, dass du am Ende traurig und enttäuscht zurück kommst, weil es eben doch nicht so einfach und so toll wird, wie du es dir ausmalst.“, sagte ein guter Freund vor meiner Abreise zu mir. Jetzt, ein Jahr später, kann ich sagen: Ja, meine Erwartungen und meine Vorfreude waren unsagbar groß. Aber sie wurden meilenweit übertroffen – in allem.
Meine beste Freundin – Grüße gehen raus an dieser Stelle – sagte vor einigen Wochen als Reaktion auf eine von mir in die Heimat geschickte, melancholisch, sommerlich inspirierte Sprachnachricht: "Würde ich jedes Mal was trinken, wenn du von schwedischen Lichtverhältnissen sprichst, wäre ich in jeder Konversation mit dir nach wenigen Minuten betrunken!"Sie hat Recht.
Ich bin den schwedischen Lichtverhältnissen verfallen. War ich schon im Winter, als es den ganzen November und Dezember nicht richtig hell geworden ist, was auch am dauerhaft wolkenverhangenen, nieseligen Himmel lag, aber ich bin es umso mehr im Sommer.
Vor ungefähr einem Monat erreichte uns Praktikantinnen bei der Caritas in Stockholm eine Anfrage seitens des Bonifatiuswerks,
für uns prägende Geschichten wiederzugeben, die wir bei unserer Arbeit beim Caritas Mötesplats erlebt haben.
Wir, Catalina und Pauline, arbeiten nun seit 9 Monaten beim Mötesplats, einem
Treffpunkt für Menschen, die neu in Schweden sind und Hilfe aller Art benötigen.
Was wir bis jetzt besonders beeindruckend fanden? Lest selbst!
Weihnachten kam geflogen, Silvester kam geflogen (tolles Feuerwerk über dem Stockholmer Schloss und im Rest der Stadt Böllerverbot - das war großartig!) und schon war sie da - die Halbzeit. Was nicht da ist, zu diesem Zeitpunkt jedoch eigentlich zu erwarten ist, ist der skandinavische Winter.
Alle sagen, dass Stockholm im Winter und Stockholm im Sommer zwei unterschiedliche Welten sind und dass der Winter erst ab Dezember richtig auszuhalten ist.
Nun, auf Stockholm im Sommer warte ich noch ein paar Monate, doch auch schon der Unterschied zwischen Herbst und Winter ist selbst mir nicht entgangen.
Konnte man bei den Bildern in meinem letzten Blogpost vom November noch Blätter an den Bäumen oder zumindest als Laub auf dem Boden erkennen, ist mittlerweile alles kahl und es ist nicht zu vermuten, dass jemals grün in diese Stadt zurück-kehrt.
Geht man diese Tage durch Uppsala oder Stockholm findet man an jeder Straßenecke mindestens eine Lichterkette, beleuchtete Rentiere oder einen überlebensgroßen Mistelzweig.
Schaut man bei Catalina am Kungsträdgården vorbei,
schallt fröhlich „Last Christmas“ von der Eislaufbahn hinüber und die Schaufenster des Buchladens sind mit allen möglichen Variationen von Krippen geschmückt.
Ein zufriedener Seufzer, ein Blick zu Madeleine, ein Blick zu mir, ein glückseliges Grinsen im Gesicht und dann Paulines neuer Lieblingssatz, voller Inbrunst: „Und wisst ihr was? Wir sind wirklich in Schweden.“
Recht hat sie. Einmal mit den Augen geblinzelt und schon sind die ersten zwei Monate rum. Wobei, schon ist gut. Wie kann all das, was hinter mir liegt, in nur zwei
Monaten stattgefunden haben? Unmöglich.
Mittlerweile neigt sich der Oktober schon dem Ende zu und wir haben vieles in diesem Monat erlebt.
Langsam spielt sich der Arbeitsalltag
immer mehr ein und unser Schwedisch ist schon deutlich besser geworden. An den
Wochenenden haben wir bereits einige Ausflüge unternommen und beispielsweise
die Praktikantinnen in Vadstena besucht.
#Gemeinschaft #Vertrauen #Querformat #Freunde #tolleTruppe -
all dies waren Schlagwörter, die zum Abschluss unseres dreitägigen Praktikantenseminars genannt wurden und mitgenommen werden. Drei interessante, wunderbare und anstrengende Tage liegen hinter uns. Aber lest selbst, was die neuen Praktikanten zu den Tagen in ihrem ersten Blog Eintrag geschrieben haben: