» Ich möchte das Praktikantenprogramm nutzen, um Erfahrungen für meine berufliche Laufbahn zu sammeln. Mein soziales Engagement und mein Interesse an entsprechenden Themen werden mir bestimmt eine gute Hilfe für meine Zeit in Norwegen sein. «
Aus Schirgiswalde-Kirschau
Von August 2023 bis Juni 2024 in den Gemeinden St. Hallvard und St. Johannes in Oslo und im St. Marienkloster Munkeby
Nach fast elf Monaten ging für mich eine ereignisreiche Zeit in Norwegen zu Ende. Die längste Zeit verbrachte ich in Strømmen bei Oslo. Ich lebte bei den Marianisten und hatte dort eine schöne Nische gefunden. Erste Strukturen erreichte ich durch meinen Norwegisch-Kurs und den Einsatz in der St. Sunniva Schule in der 8., 9. und 10. Klasse. Ich habe gelegentlich ministriert und Pater Andreas zu seelsorgerischen Terminen begleitet, sowie kleine Arbeiten in den zwei Gemeinden St. Halvard und St. Johannes übernommen. Die katholische Jugend NUK konnte ich drei Mal als Koch zu Freizeiten begleiten. Der Norwegisch-Input am Beginn des Praktikums war leider relativ gering. Die vier Wochen des Kurses genügten, um etwas Norwegisch zu verstehen und die notwendigen kleinen Alltagsfloskeln zu lernen. Mehr sollte man vielleicht auch nicht erwarten. Anschluss habe ich darüber allerdings erstmal noch nicht gefunden.
Man sagt ja, in Norwegen sollte man über die dunkle Jahreszeit viel Vitamin D zu sich nehmen, um fit zu bleiben. Ich hatte mir mein eigenes Ermunterungsprogramm zusammengestellt. Als Stammgast in meinem Osloer Irish Pub habe ich einen interessanten Freundeskreis aus Schotten, Iren und Celtic Fans aus aller Welt gewonnen. Gemeinsam fiebern wir bei jedem Celtic Spiel. Ich gelte als das Orakel aus Germany.
Um viel in Norwegen zu erleben, muss man selbst das Heft in die Hand nehmen. In den letzten Monaten hatte ich einige schöne Erlebnisse. Am Volkstrauertag war ich mit dem Deutschen Botschafter nach der Kranzniederlegung Rentiergulasch essen. Beim Bischofsempfang von Bischof Bernt habe ich den aktuellen Literaturnobelpreisträger Jon Fosse gesprochen. Er ist ein glaubenstreuer Katholik. Von ihm habe ich noch nie ein Buch gelesen, aber wenn ich nach Hause komme, werde ich mir ein Buch von ihm kaufen.
Am 13. August 2023 bin ich von Dresden mit dem Bus nach Oslo gestartet. Die Fahrt war abenteuerlich. Nach der Überfahrt von Dänemark über den Öresund und dem Zwischenstopp in Malmö (Schweden) mussten alle mit ihrem Gepäck aussteigen und sich in einer Reihe aufstellen. Die
Scheinwerfer warfen ein grelles Licht auf uns Reisende. Terrorwarnung in Schweden! Mit Drogenhunden und der Polizei wurde unsere Reihe abgeschritten und unsere Ausweise und unser Gepäck streng kontrolliert. Froh war ich, als unser Bus mitten in der Nacht weiterfahren durfte, aber wir waren jetzt einer weniger. Ein offenbar gefährlicher Mitfahrer wurde aussortiert. Ich war glücklich, als ich endlich in Oslo ankam. Herzlich wurde ich von meinem Mentor Pater Andreas begrüßt. Wir fuhren nach Strömmen, einem Vorort von Oslo. In einem roten Holzhaus werde ich jetzt mit
den Patres des Ordens der Marianisten wohnen. Nach der langen Reise frühstückten wir gemeinsam mit Pater Erik. Ich fühlte mich hier sofort wohl. Mein erster Spaziergang galt dem Stadion von Stadion Lillestrøm SK.