Seit dem Frühjahr 2018 gibt es die Möglichkeit ein Praktikum im Bistum Kopenhagen zu absolvieren. Genauer gesagt: im katholischen Niels Steensen Gymnasium und bei der katholischen Jugendorganisation DUK (Danmarks Unge Katolikker). Es bietet sich also ein vielfältiges Aufgabengebiet für dich, wenn du Interesse an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen hast.
Das Gymnasium liegt in den Gebäuden eines ehemaligen Klosters zentral in Kopenhagen und wird von Jesuiten geleitet. Hier wird Tradition mit modernen Lernmethoden gemischt. Als Praktikant hilfst du den Schülern im "Study Center", begleitest das Lehrpersonal beim Deutschunterricht und übernimmst vielleicht auch selbst einmal den Deutschunterricht einzelner Klassen, um den Schülern etwas über das Leben in Deutschland zu vermitteln.
Im Gebäude des Gymnasiums hat auch die katholische Jugendorganisation DUK ihre Zentrale. DUK teilt sich in verschiedene regionale Organisationen und die Zentrale in Kopenhagen organisiert Veranstaltungen und Freizeiten sowohl in Kopenhagen als auch in den restlichen Regionen Dänemarks. Als Praktikant unterstützt du DUK bei der Vorbereitung von beispielsweise Freizeiten für Kommunionkinder. Das bedeutet, dass du die Bereitschaft mitbringen solltest an mehreren Wochenenden auf Freizeiten in ganz Dänemark mitzufahren.
Zudem bekommst du durch die verschiedenen Einsätze im Bistum Kopenhagen einen guten Einblick in die Strukturen des Bistums und des Lebens der katholischen Kirche in Kopenhagen.
Hier gibt es einen Einblick in das Niels Steensen Gymnasium: http://nsg.dk
Und einen Einblick in die Arbeit von DUK: https://duk.dk
So richtig begreifen konnte ich es noch nicht, als ich mich am 26.04 von meiner Einsatzstelle endgültig verabschieden musste, dass meine Zeit hier jetzt wirklich zu Ende ist. Vor 8 Monaten ging mein Zug nach Kopenhagen, vor 8 Monaten bin ich zum ersten Mal von zu Hause ausgezogen und 8 Monate lang habe ich nun in der dänischen Hauptstadt gelebt.
Wie schnell die Zeit hier in Kopenhagen vergeht, wird mir erst jetzt richtig bewusst, wo schon über die Hälfte vorbei ist. Plötzlich ist es nicht mehr "Wow, schon drei Monate hier, Wow jetzt sind es schon vier"- nein, jetzt heißt es am Monatsanfang viel eher: "Was, nur noch drei Monate?"
Dass ich jetzt schon seit fünf Monaten in Kopenhagen wohne und auch schon seit fünf Monaten in meiner Einsatzstelle arbeite und damit schon mehr als die Hälfte vorbei ist, kann ich immer noch nicht ganz begreifen. In dieser Zeit ist in meinem Privatleben als auch in meiner Schule viel passiert.
Für mich ging es am 1. September in Richtung Kopenhagen, um dort in mein "Praktikum im Norden" zu starten. Nach einer sehr holprigen Zugfahrt, einer Glanzleistung der deutschen Bahn, der Weiterfahrt mit einem Linienbus der "in Richtung Dänemark" gefahren ist, bin ich zwar vier Stunden verspätet, verschwitzt, todesmüde, aber sehr glücklich und zuversichtlich in der dänischen Hauptstadt angekommen. Bereits auf der Fahrt habe ich sehr nette Menschen kennengelernt, was vor allem daran lag, dass ich meinen riesigen Koffer weder alleine aus oder in den Zug tragen konnte und somit immer Leute um Hilfe fragen musste, und dass obwohl ich meine schwersten und wärmsten Winterschuhe als auch eine dicke Jacke extra angezogen hatte.
Nun sind die 8 Monate meines Freiwilligendienstes in Dänemark vorbei und ich bin wieder in Deutschland.
Es war ein großartiges Abenteuer, bei dem ich viele interessante Menschen kennenlernen durfte und Nordeuropa auf ganz eigene Art und Weise erlebt habe.
Meine Haupttätigkeit war die Arbeit als Lehrkraft in der Sankt Knud Lavard Schule, einer kleinen katholischen Schule in Lyngby. Ich arbeitete als Assistent in der
Kindergartenklasse und erweiterte meine Dänisch-Kenntnisse durch die Arbeit mit den jüngsten Schülern.
Am 2. August fuhr ich abends, vollgepackt mit zwei Koffern und einem Rucksack, mit dem Zug nach Kopenhagen. Nach einer unruhigen Nacht im Zug geprägt durch Verspätungen, ein volles Abteil und die Passkontrolle um 5 Uhr morgens, traf ich endlich am Kopenhagener Hauptbahnhof ein. Dort wurde ich herzlich von meinem Mentor Niels empfangen und direkt mal zum Frühstück eingeladen.
Nach dem Frühstück fuhren wir gestärkt in Richtung Wohnheim, in dem ich meine nächsten 8 Monate verbringen würde. Mit Niels als Fahrer war es eine Sightseeingtour mit Sprachführung. Er hatte zu jeder Sehenswürdigkeit, an der wir vorbei fuhren, ein paar Fakten parat. Nach einer kleinen Besprechung mit meinem Mentor ging ich los, um die Stadt zu erkunden. Ich war sehr gespannt darauf, was mich erwarten würde.
Den Satz "Tiden flyver bare" (Die Zeit, sie fliegt einfach) brachte ich in der letzten Zeit wiederholt mit viel Wehmut über die Lippen, als ich widerwillig einsehen musste, dass mein Jahr in Kopenhagen sich langsam dem Ende neigte.
Unter vielen Tränen galt es für mich nun von Umgebung, Freund:innen und liebgewonnenen Kolleg:innen Abschied zu nehmen, auch wenn meine Betonung immer darauf lag, dass dies kein "farvel", sondern nur ein "på gensyn" sei.
Denn eins war mir nach diesem wunderbaren Jahr gewiss: Ich komme zurück!
Eine alte dänische Tradition, von der ich so noch aus keinem weiteren Land gehört habe, sind die gækkebreve (Scherzbriefe), die zur Osterzeit vorzugsweise von Kindern an ihre Familie und Freunde geschickt werden.
Man nehme dabei ein Blatt Papier, in welches man ein schönes Muster hineinschneidet und beliebig noch weiter verzieren kann. Danach schreibt man seinen Namen in Punkten pro Buchstaben darauf.
Hatte Laurens in seinem letzten Jahr noch mit Corona und all seinen Konsequenzen zu kämpfen, so betrat ich Ende August ein Land, das wie völlig ausgewechselt den Anschein machte, nie etwas von dieser Pandemie gehört zu haben.
So stolperten meine Eltern und ich am ersten Abend nach einer langen Autofahrt noch mit unseren FFP2 Masken in die nächstbeste Pizzeria hinein, bis uns ein anderer Herr im Laden mit einem kleinen Schmunzeln kurzerhand zu verstehen gab, dass dies hier wohl nicht mehr notwendig sei. "Diese komischen Tourist:innen", dachte er sich bestimmt.
Am 01.09.2020 begann mein Praktikum in Kopenhagen.
Anfangs dachte ich, dass Dänemark, weil es so nahe an Deutschland liegt, nicht wirklich mit großen Unterschieden überraschen könnte. Dieser Gedanke hat sich aber schnell als falsch erwiesen.
Es begann schon mit der Schätzung der Distanzen. Zunächst hab ich mir die Stadt viel kleiner vorgestellt, weshalb ich für den Weg vom Hauptbahnhof zu meinem Zimmer in der Sankt Kjelds Gade 3 nicht 25 Minuten, wie ich annahm, sondern etwas mehr als eine Stunde brauchte.
Angekommen bin ich deshalb mit einer halben Stunde Verspätung, weshalb mich auch niemand an der Tür empfing.
Hallo zusammen,
in meinem Video nehme ich euch mit nach Kopenhagen - mein neues Zuhause für die nächsten Monate!
Viel Spaß!