Mein Flug von Akureyri nach Reykjavík wurde immer weiter nach hinten verschoben. Sr. Selestína lacht: "They don’t want you to leave!" Und ich muss sagen: Ich wollte selbst nicht gehen. Es fiel mir schwer, "meinem" Tal, den Kindern, den Schwestern – Island – Lebewohl zu sagen. Als ich ein letztes Mal die Kinder umarme, kann ich Tolkien nur zustimmen: "Not all tears are an evil."
Während ich am Anfang bei der Arbeit mit den Kindern in der Kinderkrippe der Karmelitinnen in Akureyri noch etwas unsicher war, kann ich rückblickend sagen, dass ich immer besser lernte, was die Kinder brauchen. Auch wenn der Lautstärkepegel mal sehr anstieg und einige Streitereien zu schlichten waren, gab es auch viel zu lachen.
Letzte Woche haben wir kurzfristig mitbekommen, dass Prinzessin Estelle von Schweden ganz in die Nähe von Vadstena kommt. Also haben wir uns natürlich auf den Weg gemacht, um auch mal die schwedischen Royals live zu erleben.
Mit etwas Startschwierigkeiten mit dem Auto sind wir drei dann mit Allan, einem Freund vom Gästehaus, zum Naturum Tåkern gefahren. Der Tåkern ist ein See in der Nähe von Vadstena, der ein Paradies für sämtliche Vögel und andere Tiere ist. Darum wurde vor 10 Jahren das Naturum, eine Art Naturkundemuseum über den See, direkt an dessen Ufer gebaut.
Am Sonntag waren wir drei Volontärinnen aus Vadstena (Emily, Jana und Monika) mit unserer Schwedischlehrerin Lillemo pilgern.
Da die heilige Birgitta eng mit Vadstena verbunden ist, gibt es den Birgittaweg, auf dem man nach Vadstena pilgern kann. Lillemo hatte uns schon vor einiger Zeit vorgeschlagen, dass wir uns einer Pilgergruppe auf deren letzter Etappe von Motala nach Vadstena anschließen könnten.
So kam es, dass wir am Sonntagmorgen mit dem Auto nach Motala gefahren sind und den restlichen Tag damit verbracht haben, die 20 km nach Vadstena bei bestem Wetter zurückzulaufen.
Mein 11- monatiges "Praktikum im Norden" in Bergen ist nun vorbei. Elf Monate mit vielen großen und kleinen Höhepunkten und vielen prägenden Erfahrungen. In diesem Blogbeitrag möchte ich auf die wichtigsten und schönsten Momente meiner Zeit in Bergen eingehen und diese mit euch teilen.
Astrid Lindgren und ihre Kinderbücher sind für jeden ein Begriff. In jedem Haushalt findet sich ein Buch von ihr und seit Generationen sind ihre Geschichten für die meisten Menschen aus keiner Kindheit wegzudenken.
Zumindest für uns Vadstena-Volontärinnen ist das der Fall.
Umso besser für uns, dass Vadstena nur knapp zwei Autostunden von Vimmerby entfernt liegt. In Vimmerby, Astrid Lindgrens Geburtsort, wird ihren Geschichten Leben eingehaucht, in der "Astrid Lindgrens Wärld". Dort sind die Orte aus ihren Büchern mit Liebe zum Detail für sowohl Kinder, als auch Erwachsene nach gebaut. In den Kulissen kann man sich außerdem zu bestimmten Uhrzeiten Theaterstücke ihrer Geschichten ansehen.
Heute habe ich meine Rückreise nach Reykjavík organisiert. Ich hätte nicht gedacht, dass ich nun, wo sich mein Praktikum im Norden dem Ende zuneigt, so melancholisch sein würde. Dabei hat sich seit März so viel ereignet!
Aber der Reihe nach. Wie in meiner Heimatgemeinde im Emsland habe ich am Karsamstag mit Schwester Marcelina und Séra Jürgen die Kirche vorbereitet. Die Osternacht mussten wir extra spät feiern, da es im April schon so lange hell blieb. Ostermontag habe ich Séra Jürgen und Schwester Selestína nach Blönduós und Sauðárkrókur begleitet, wo drei Jungen zur Erstkommunion gekommen sind.