Für die vorletzte Aprilwoche hatten wir uns ein besonderes Projekt vorgenommen: Wir wollten Marieudd auf den schwedischen Sommer vorbereiten, Holz machen und aufräumen. Dafür
hatten wir uns in dieser Woche nichts anderes vorgenommen und so ging es an einem sonnigen Sonntag los. Nachdem wir schon in der vorherigen Woche angefangen hatten, Pläne zu schmieden und einige
Geräte und Werkzeug in unseren treuen Begleiter, dem Newman-Bus 'UWE' gepackt hatten, feierten wir am Sonntagmorgen eine Messe mit Philip.
Es begann am Mittwoch, den 24. Februar 2021, als in Island ein Erdbeben der Stärke 5,7 ausbrach. Ein Erdbeben dieser Stärke gab es seit Jahren nicht. Ich habe allerdings weder dieses noch eines der an diesem Tag folgenden kleineren Erdbeben gespürt. In den darauffolgenden Wochen kam es täglich zu mehreren kleineren Erdbeben und es wurde bereits viel über einen möglichen Ausbruch des Keilir, einem Vulkan zwischen Reykjavík und Keflavík, spekuliert.
Wer braucht schon ein Frühstück am Frühstückstisch? Das dachte wir uns am letzten Tag unserer abenteuerlichen Reise durch den Süden Schwedens. Deshalb packten wir unsere restlichen Sachen am Samstagmorgen zusammen und platzierten alles wieder an Ort und Stelle, sodass das Ferienhäuschen, die Sommarstuga auf Öland, seine unglaubliche Perfektion zurückerhielt. Hier wären wir auf alle Fälle gerne noch einige Tage geblieben, aber Nyköping, die nächste und letzte Stadt unserer Tour, wartete bereits auf uns.
An unserem fünften Tag des Roadtrips ging es für uns nach unserem Müsli-Frühstück mit dem Auto weiter in den Süden von Öland. Nach ca. einer Stunde Fahrt kamen wir dann auf dem Parkplatz des Ottenby-Naturreservat an. Von dort aus sollte unsere Wanderung zum südlichsten Punkt Ölands starten.
Unser Lager für die kommenden Tage war das Ferienhaus einer unserer Kolleginnen am Newmaninstitut. Dieses hatte sie uns netterweise für unseren "Roadtrip" überlassen. Nachdem wir am vorherigen Tag spät auf Öland, einer schwedischen Insel in der Ostsee, ankamen und dort direkt vollkommen erschöpft ins Bett gefallen waren, startete unser Tag mit einem großen Frühstück. Während diesem schmiedeten wir Plänen und entschieden uns, aufgrund des nicht ganz perfekten Wetters (in der Nacht hatte es leicht geschneit), erst einmal nach Kalmar zu fahren.
Aufgrund gewisser Schwierigkeiten mit unserem Volkswagen UWE wurde das Wohnzimmer schon am frühen Morgen zur Einsatzzentrale umfunktioniert und noch vor dem ersten Kaffee die ersten Autowerkstätten angerufen. Da die Zukunft von UWE ungewiss blieb, mussten wir auf einen Mietwagen umsteigen. Das Auto wartete in Skövde auf uns – einer kleinen Stadt, die etwa 40 Kilometer entfernt lag. Das große Hindernis zwischen uns und dem Auto: ein acht Kilometer langer Waldweg bis zur Bushaltestelle.
In diesem Jahr waren Ostern und die Karwoche eine besondere Zeit für uns: weit weg von unserer gewohnten Umgebung und unseren bekannten Traditionen in Deutschland, verbrachten wir diese Zeit mit einem Roadtrip in Südschweden.
Dieser begann damit, dass Hannah, Clarita und ich UWE, so nennen wir den Bus des Newmaninstitutes, mit Campingsachen vollpackten und uns auf den Weg Richtung Karlsborg, einem Städtchen am Vättern See machten.
Am vierten September des letzten Jahres bin ich gemeinsam mit meiner Mitpraktikantin Elske nach Oslo geflogen. Dort angekommen warteten erstmal zehn Tage Quarantäne auf uns, die wir in einer kleinen Wohnung in einem Stadtteil Oslos namens Grünerlökka verbracht haben. In dieser Zeit hat uns unsere Mentorin Schwester Ane-Elisabet oftmals mit den anderen Praktikanten besucht und wir konnten die Stadt vorab näher kennenlernen, sodass die Quarantäne schneller vorüberging als gedacht.
Sechs Monate habe ich in Akureyri gelebt und durfte dort Island kennen und lieben lernen. Am Ende ging mein Praktikum im Norden schneller vorbei als anfangs gedacht. Besonders schwer fiel mir der Abschied von den Kindern aus der Kinderkrippe. Seit September habe ich mich unter der Woche um die Kinder gekümmert und sie mit jedem Tag mehr kennen und lieben gelernt.
Wer kennt es nicht: Man ist schon wieder ein Jahr älter geworden, um Einiges gewachsen, schlüpft in die Jeans vom letzten Jahr rein und merkt: Hups, da ist aber ganz schön Hochwasser! Zugegeben geht mir das heute zum Glück nicht mehr so, da ich erstens nicht mehr wachse und zweitens der Trend ja wohl deutlich für Hochwasserhosen spricht.
Dörrerna stängs. Taget mot Stockholm. – Konrad steigt dazu. – Dörrerna stängs. Taget mot Göteborg. Glückliche Menschen steigen aus dem Zug.
Also noch einmal in Langform:
Nachdem unser Wecker um vier Uhr morgens geklingelt hatte, machten wir uns auf den Weg nach Stockholm. Dieses Mal war aber nicht die größte, sondern die zweitgrößte Stadt Schwedens unser Ziel.