Hallo zusammen, ich bin Anna Lena Drees und melde mich aus einem Land, dessen Flagge man fast für die österreichische halten könnte. Aber der Streifen in der Mitte ist schmaler und auch die Rottöne sind etwas anders.
Es ist ein komisches Gefühl…
zu wissen, dass ich schon so lange hier bin und nicht mehr so lange bleiben werde. Wie schnell die Zeit vergeht, wird einem leider erst nach den Ereignissen bewusst, was vielleicht zu einem weniger bewussten Erleben führt. Es ist irgendwie eine Erkenntnis, die aufgrund fehlender Umsetzung eigentlich keine richtige Erkenntnis zu sein scheint.
Um die anstrengende Woche gemütlich ausklingen zu lassen, haben wir uns zu einer gemeinsamen Waffel-Fika mit anschließenden Filmabend im Newman-Café getroffen. Weder die Wahl des Filmes noch die des Waffelbelages fiel uns anfangs leicht, aber nach einer Stunde haben uns sowohl die Waffeln geschmeckt als auch der Film gefallen. Ausnahmsweise fanden wir das ruhigere Kontrastprogramm zu den laut feiernden Studenten in den Studenten-Nations am internationalen Tag der Jogginghose passender ;-)
Im September letzten Jahres ging für mich plötzlich alles ganz schnell. Eben noch das freie Leben als frisch gebackener Abiturient ohne Verpflichtungen gelebt, brach ich am zwanzigsten des Monats zu meinem Praktikum nach Norwegen auf.
Innerhalb von 4-5 Wochen ergab sich die Möglichkeit, spontan für ein paar Monate nach Bergen zu gehen und dort ein neues Land, seine Einwohner, eine neue Sprache und neue Kulturen kennen zu lernen.
Nach einer ersten Praktikumszeit bei den Birgittaschwestern in Vadstena sind die Praktikantinnen Anne Hemken und Maris Lohmöller in der vergangenen Woche am Newman-Institut in Uppsala angekommen.
Sie sind beide an drei Tagen der Woche bei Erikshjälpen Second-Hand tätig. An zwei Tagen wird Anne zudem die Gemeinde St. Lars in Uppsala unterstützen und Maris die Caritas in Stockholm.
Zugegeben: die weihnachtliche Stimmung bei unseren Familien, Deutschland bereits am 27. Dezember zu verlassen, fühlte sich zunächst wirklich etwas komisch an. Gerade noch feierte man festlich Weihnachten und nur wenige Stunden später machten wir uns auf die lange Reise nach Riga. Gemeinsam mit einer Gruppe von Religionspädagogik-Studenten ging es für uns am Vormittag des 27. Dezembers vom Pauluskolleg in Paderborn aus los in die Hauptstadt Lettlands, um dort am europäischen Jugendtreffen der Gemeinschaft von Taizé teilzunehmen.