Nachdem ich im letzten Sommer mein Abitur abgelegt hatte, sollte es für mich nicht gleich weiter zum Studium gehen. Also machte ich mich im vergangenen August auf nach Schweden, um durch einen
einjährigen Aufenthalt die katholische Kirche dort näher kennenzulernen.
Meine erste Station war Vadstena, das geistlichen Zentrum Schwedens. Hier gründete Europas Schutzheilige,
die heilige Birgitta, ihren Orden. Auch heute leben in dem Kloster acht Birgittenschwestern und betreiben nebenbei ein Gästehaus, in welchem die Hauptaufgaben der Praktikanten liegen. Hier ging
es vor allem darum, den Gästen einen angenehmen Aufenthalt zu ermöglichen, also unter anderem in der Küche mitzuhelfen oder das Haus sauber zu halten. Auch die wöchentliche Reinigung der Kirche
wird von den Praktikanten übernommen.
Vorbereitung:
- 3 Blumenkränze flechten
- 3 weiße Kleider besorgen
- 1 Picknickkorb packen
- mehrere schwedische Lieder einüben
Durchführung der Feier:
Zur richtigen Zeit im Hafenpark sein und sich um die vorbereitete Midsommarstång versammeln. Man nehme Blumen und schmücke damit die Stäng, bis sie aufgestellt werden kann. Anschließend stelle
man sich im Kreis darum auf und befolge die Aufrufe, wenn es darum geht zu singen und zu tanzen. Es ist dabei hilfreich, sich an den Händen zu fassen und dieselbe Richtung wie sein Nebenmann
einzuschlagen. So können Zusammenstöße verhindert und das Zusammensein genossen werden. (Hinweis: Es wird UM die Stange getanzt, nicht AN der Stange). Die Lieder sind auch dann singbar, wenn man
der schwedischen Sprache nicht perfekt mächtig ist. Die Melodien lassen sich im Volkslieder-Repertoire aus Deutschland ausfindig machen und durch ein Lalalala ins Schwedische übersetzen.
Drei Monate habe ich in Schweden, genauer gesagt in Uppsala, gelebt und gearbeitet. Für drei Monate bin ich in eine ganz neue Welt, fast in ein neues Leben eingetaucht und konnte meinen gewohnten Alltag hinter mir lassen und mir hier etwas Neues aufbauen. Abgesehen davon, musste ich auch die katholische Kirche in Deutschland hinter mir lassen. Fast jeder Dritte ist in Deutschland katholisch, nur 1,5 % sind es in Schweden. Viele Katholiken in Schweden sind Einwanderer und Konvertierte.
Den einen Teil meines Praktikums im Norden habe ich im Pastoralcentrum Johannes Paulus II gemacht. Dort sind verschiedene Arbeitsgruppen und Ausschüsse wie die Caritas, der katholische Schulrat, die katholische Zeitschrift, Missio und einige mehr vertreten. Hier habe ich bei KPN (Katolska Pedagogiska Nämnden) mitgeholfen. Das Besondere daran ist, dass es glaube ich keine vergleichbare Stiftsorganisation in Deutschland gibt, da die Situation des Religionsunterricht an Schulen in Schweden ganz anders ist. In Schweden gibt es keinen konfessionellen Religionsunterricht an Schulen. KPN hat deshalb den Auftrag des Bischofs, die lebenslange Katechese im Bistum zu unterstützen und zu entwickeln, vor allem durch die Herausgabe von katechetischen Materialien und durch Fortbildungen ehrenamtlicher Katecheten.