Ein Wiedersehen, "PiNs" aller Länder versammelt euch!

Die Freiwilligen aus Schweden und Island treffen sich am Bahnhof.
Die Freiwilligen aus Schweden und Island treffen sich am Bahnhof. (Foto: Wiebke)

Es begab sich vor einiger Zeit, dass sich im kleinen schwedischen Örtchen Vadstena die in allen nordischen Ländern verstreuten "Pins" trafen, um gemeinsam Weihnachten zu feiern. So brach nach Monaten hektischer und harter Arbeit in den Einsatzstellen endlich eine Phase der Entspannung und Besinnlichkeit an. Kaum angekommen schlugen Wellen der Freude und der Umarmungen durch den Raum und die Augen eines Jeden begannen zu leuchten. Kein Wunder, denn seit unserem letzten emotionsgeladenen Abschied, beim Entsendungs-Seminar im Sommer sind einige Monde ins Land gezogen.

Der Ankunftstag gestaltete sich nicht sonderlich spannend, denn viele hatten eine nie enden wollende Reise hinter sich. So fielen alle nach einigen Gesprächen, um sich kurz auf den neuesten Stand zu bringen und einem kleinen Abendessen, mit den Ohren zwischen Kopfkissen und Plüschtiere. Aber Maja wird euch gleich mehr dazu erzählen…

Vorbereitungen in Vadstena

Hallo, ich darf euch über die Weihnachtstage, die wir zusammen in Vadstena verbracht haben, berichten :)

 

Für uns drei Mädels in Vadstena (Lea, Marina, Maja) kam am Abend des 22. Dezembers kurz der Schock: Elias schrieb uns, dass er am nächsten Tag schon um 7:00h früh an der Bushaltestelle ankommen würde. Folglich waren wir alle um halb 7 schon aus den Betten, ein bisschen übermüdet und unmotiviert, zwei riesige Bettgestelle für unsere Gäste durch die Gegend zu tragen, aber trotzdem voller Vorfreude. Die Nächsten kamen dann im ganzen Pulk nachmittags an: Siri und Pauline aus Finnland mit unseren Bergen-Boys Freddy, Robert, Anselm und Jakob. "Die Letten" Sophia und Luzia sowie unser "Osloer" Dominik vervollständigten gegen Abend die Gruppe, und so konnten wir dann gemeinsam in die Pizzeria ziehen – außer einigen, die sich Spagetti-Bolognese kochten.

Die Weihnachtsfeiertage

Nach dem Eisbaden im Vätternsee. (Foto: Sophia)
Nach dem Eisbaden im Vätternsee. (Foto: Sophia)

Am 24. Dezember ging es dann um 9:00h früh mit dem in Vadstena traditonellen Eisbaden los. Ich fand es tatsächlich nicht mal so schlimm – natürlich ist es eiskalt, wie der Name schon sagt, aber wenn man in der Kälte nur rumsteht, ist das noch viel schlimmer, da fühlt sich das Wasser dann fast schon warm an.

 

Den Rest des Vormittags verbrachten wir damit, die große Krippe in der Kirche aufzubauen – der wichtigste Job hier war es, die vielen Steine zur Dekoration aus dem Keller hoch zu tragen. Auch der große Christbaum in der Kirche wurde höchst professionell mit drei überfordernden Lichterketten geschmückt, und Robert durfte als krönenden Abschluss dem Baum noch den Stern auf die Spitze stecken.

 

Zum Mittagessen gab es Nudelreste und Sandwiches vom Coop (Supermarkt), denn unsere Kochmotivation haben wir uns für die Abendessen aufgespart. Nachmittags kamen dann noch Jule aus Estland sowie die "Kaffeekultur in Stockholm":  Bendix, Emilia, Ronja und Wiebke mit Amanda und Annamaria aus Island an, abgesehen davon haben wir unseren kleineren Weihnachtsbaum im urigen Versammlungssaal geschmückt. Große Freude hatten wir auch dabei, zu siebt im Essensaal elf riesige Zwiebeln, die uns wirklich alle ausnahmslos zum Weinen gebracht haben und fünf Kilogramm Tomaten kleinzuschneiden, die dann in einer dezent überfüllten, aber sehr fröhlichen Küche zu Tomatensuppe verarbeitet wurden.

Die Freiwilligen in der geschmückten Kirche in Vadstena (Foto: Sr. Katharina)
Die Freiwilligen in der geschmückten Kirche in Vadstena (Foto: Sr. Katharina)

Denn zusätzlich zur Suppe wurden da spontan auch noch Panna Cotta und Ofengemüse gezaubert. Dank vieler fleißiger und begabter Helfer sah der Essenssaal pünktlich um 19:00h wunderbar festlich aus, und wir haben von all dem Essen wirklich nur einen Teller Suppe übrig gelassen.

 

Um 20:30h ging es natürlich in die katholische Messe in der angebauten Kirche. Von der Predigt haben wir teilweise recht wenig verstanden, die Messe war aber trotzdem sehr andächtig und schön. Danach haben wir unter dem Weihnachtsbaum beschert und der Reihe nach alle Wichtelgeschenke verteilt, was später in ein fröhliches Weihnachtsliedersingen überging, welches letztendlich in einer weiteren Runde Jungle Jam endete. Um drei Uhr nachts saßen dann nur noch Dominik und ich mit unseren Büchern im Saal.

Der erste Weihnachtstag

Folglich wurde am nächsten Tag erstmal ausgeschlafen, die ersten Übermotivierten trafen sich um 10:00h zum Eisbaden. So um 12:00h, als die meisten aufgetaucht waren, ging eine große Gruppe wieder zum Coop ein "faules" Mittagessen kaufen. Das Ganze endete dann aber in einem schönen 4km (typisch deutschem) Spaziergang. Nachmittags wurden dann Ausschnitte aus Pippi Langstrumpf, Bullerbü und der erste Bibi und Tina Film geschaut, während in der Küche schon mit viel Applaus das große Festessen für den Abend bereitet wurde.

 

Vor allem die vegetarischen Köttbullar wurden von allen sehr geliebt, aber auch der Weihnachtsbraten, das Blaukraut (ich weigere mich, Rotkohl zu schreiben, sorry…), Semmelknödel, Gemüse und 6 Liter von Bendix’ Soße waren exzellent und haben allen Applaus verdient. Nachdem alle, die irgendwie in die Küche gepasst haben, fleißig beim Abspülen und Aufräumen geholfen haben, wanderte man in den Saal, wo es noch super Schokoladenpudding mit Sahne und leckeren Schoko-Cookies gab. Dazu haben wir "makeitmeme" gespielt, wo wirklich fast durchgängig gelacht wurde. Der Abend endete mit einer Tradition der besonderen Art, die meine Mentorin am nächsten Morgen, als sie um 8:00h in den Raum kam, sehr überraschte…

 

 

Es folgt eine kurze Geschichte von Dominik dazu:

Da dieses Weihnachten für wahrscheinlich jeden von uns das erste war, das wir nicht mit unserer Familie verbrachten, spürte man im Allgemeinen eine Sehnsucht. Eine Sehnsucht nach weihnachtlichen Traditionen, nach einem Fest das zwar anders ist, aber dennoch wie zu Hause. Und da fragte uns Luzia in diesen besinnlichen Tagen, ob wir nicht Lust hätten, ein Teil ihrer Familienweihnachtstradition zu werden. Einer gemeinsamen Nacht unterm Weihnachtsbaum vom ersten zum zweiten Weihnachtsfeiertag.

Es gab viele Interessierte, die sich einmal daran versuchen wollten und so zogen so einige neugierige, wie ein Bogen gespannte, Gesichter für die Zeit eines Mondes mit Decken, Isomatten und Schlafsäcken bewaffnet in unser Wohnzimmer (der Raum mit Weihnachtsbaum) ein. Ein paar verteilten sich auf den Sofas und einige kullerten sich in der Nähe des Baumes oder direkt neben den Baum auf den Boden in eine angenehme Schlafposition.

Es setzte sich ein Schleier der Gemeinschaft und Gemütlichkeit über den Raum, der zudem noch im Glanz der Weihnachtsbeleuchtung strahlte. Als sich dann das Dorf dem Schlaf zuneigte und die Lichter erloschen waren, durchbrach plötzlich eine Frage die Stille. "Habt ihr Lust, noch eine Runde Jungle Jam zu spielen?"

 

(Anmerkung des Autors: Jungle Jam ist ein Karten-Reaktionsspiel. Es geht darum, bei bestimmten Karten so schnell wie möglich zum Totem in der Mitte zu greifen und es in seinen alleinigen Besitz zu bringen. Das geschieht manchmal durch Rangeln. Es ist eine Art Halligalli Extrem.) 

Jungle Jam (Foto: Annamaria)
Jungle Jam (Foto: Annamaria)

Und zack…alle setzten sich auf, eilten dem Ruf des Totems nach und schon bildete sich im Namen des Dschungels ein Zirkel in der Mitte des Raumes. Das Spiel war eröffnet und so zogen und kämpften sich noch ein letztes Mal an diesem frisch angebrochenen Morgen "PINs" von einer Isomatte auf die Nächste, um das magische Totem in ihren Besitz zu bringen. Danach gingen nun wirklich alle schlafen. Denn am nächsten Tag sollte es wieder heißen… „Eisbadeeen!“      

Dieses obligatorische Eisbaden fand diesen Morgen aber erst um 10:30h statt.

 

(Bemerkt noch jemand, wie unser Schlafrhythmus langsam sterben geht? Niemand? Gut, danke…)

 

Was mir von dem Tag vor allem im Gedächtnis geblieben ist, war der 4-Stunden-Spaziergang mit Annamaria und Wiebke. Die ersten 10 Minuten durch Vadstena waren noch sehr gut zu laufen, da es immer schöne Gehsteige gab. Aber die restlichen 3/5 des Weges mussten wir direkt auf dem Hovsvägen laufen, sodass wir dann beschlossen, uns rückwärts quer über die Felder durchzuschlagen.

 

Da aber erst alles frisch umgegraben wurde, war das auch nicht die optimalste Route, unsere Schuhe waren danach matschverkrustet und 3kg schwerer… Der Rest der Gruppe verbrachte den Tag wohl wesentlich entspannter mit vielen Gesellschaftsspielen wie "That’s a hat", es wurde gepackt und geredet. Abends wurden dann in der Küche alle Reste verarbeitet. Vor allem viel Blaukraut war übriggeblieben, aus dem wir ganz nach "Berget-Art" eine Art Rotkohl-Puffer mit Ei und Mehl improvisiert brieten.    

Die Küchencrew (Foto: Bendix)
Die Küchencrew (Foto: Bendix)

Mit dem Rest der Soße und einer Suppe aus der Fleischbrühe war das dann doch eine anständige (wundervolle!) Mahlzeit. 

Und am 27. Dezember hieß es dann schon wieder für uns, sich von Vadstena zu verabschieden – die ersten waren schon um 4:00h unterwegs, ein großer Pulk fuhr um 11:00h los und um 15:00h waren die Letzten aus dem Haus.

 

Ich bin mir sicher, wir haben alle Möglichkeiten, diese Strecke zu fahren, einmal ausprobiert – ihr "PiNs" der nächsten Jahre könnt uns gerne zur besten Option befragen, wir haben jetzt Fachkenntnis.

Silvestertage in Uppsala

Wir zogen fast alle ins Newman Institut ein, die Einsatzstelle von Wiebke und Julius. Ein paar von uns wohnten noch in Gästezimmern in einer anderen Einrichtung, aber die waren nur einen Katzensprung entfernt und an sich saßen wir sowieso alle den lieben langen Tag im "Newman" rum. Es wurde viel spaziert, epische Schlachten "Jungle Jam" und Doppelkopf geschlagen, Tag um Tag verschwanden netzweise Orangen in den immer leer anmutenden Bäuchen der "PINs", jeder hatte seinen eigenen Schlaf-Wach-Rhythmus und es gab kaum etwas, was einen hätte aus der Ruhe bringen können. 

 

Es sollte eine Zeit der Entspannung, der Freude und der Völlerei werden, um das neue Jahr am Ende mit Glanz und ohne Gloria einzuläuten. Doch gab es einige Highlights in diesen Tagen, die wir euch nicht zu erzählen versäumen wollen. Darum lesen sie nun… die hellsten Lichter strahlender PIN-Gesichter.

Eine kleine Stadtführung

Luzia mit Kuriosität (Foto: Wiebke)
Luzia mit Kuriosität (Foto: Wiebke)

Direkt am Tag nach unserer Ankunft bekamen wir von Wiebke eine kleine Stadtführung. Sie hatte sich bestens vorbereitet und uns alles Sehenswerte, was die Stadt zu bieten hat, vorgeführt. So besuchten wir u. a. die Innenstadt, das Schloss, die Universität und selbstverständlich auch die katholische Kirche St. Lars, die sich quasi gegenüber vom Newman befindet. Sehr eindrucksvoll ließ sich auch der Dom betrachten, durch den wir mit überaus wachen Augen streiften. Hier gab es die ein oder andere Kuriosität zu bestaunen, wie hinter dem Hochaltar die Figur einer Frau. Danach ging es noch in ein unscheinbares, aber super schönes Kaffee und wir labten uns dort an den feinsten Speisen und Getränken, während ein Teil von uns das "Gustavianum" besuchte, dem Ort, an dem früher Anatomie-Vorlesungen abgehalten wurden und das am echten leblosen Menschen (gruselig aber irgendwie auch cool). Man sieht also, es war für jeden Geschmack etwas dabei.

Es war einmal ein Krimidinner

Krimidinner (Foto: Pauline)
Krimidinner (Foto: Pauline)

Einen Tag vor Silvester zogen finstre Wolken über die "Villa Newman". Sie umhüllten sie und ließen sie ganz in sich verschwinden. Plötzlich wachten wir auf wie aus einem Traum und waren ganz woanders…und zwar im Berlin der goldenen Zwanziger: einer Zeit des Aufblühens, der Exzentrik, der Chancen, aber auch des Verbrechens. Wir wurden für einen Abend zu aufstrebenden Künstlern, Tänzern, Polizisten, Mafiosi, Mitarbeitern und generell Gästen der Feierlichkeit des Metropol Varieté in Berlin.

Nur leider begab sich ein Mord während der bereits aufgeheizten Party, den es galt aufzuklären. An diesem Abend hieß es, Türen auf fürs Krimidinner!

 

Doch recht kurzentschlossen standen einen Tag vorher das Thema und mit diesem auch die Schalen fest, in die wir uns möglichst authentisch werfen sollten. Im nächsten Atemzug strömten wir in so ziemlich jeden Second-Hand-Laden, den es in der Stadt gab und hangelten uns durch die Regalreihen, auf der Suche nach der perfekten Verkleidung. Und so sah man die Köpfe der "PiNs" förmlich dahinschmelzen vom vielen Grübeln. Schlussendlich fand jeder der wollte etwas für seinen Charakter. Das Endergebnis konnte sich wirklich sehen lassen.

 

Am Abend kurz vor Beginn des Dinners wurde noch reichlich eingekauft, geschnippelt und gekocht, um ein schnelles und leckeres Mal zu zaubern.

Es folgten schauspielerische Meisterleistungen an der ausgedehnten Tafel, Korruption und Verbrechen lagen im Raum, der Tod in der Luft. Keinem konnte man trauen außer sich selbst. So nahm der Tag sein jähes Ende und ließ alle philosophieren und verzweifeln, bis zur Anklage, als sich der große Knoten im Kopf nun endlich löste...

3 Tage – 4 Gruppen – Stockholm

Reisetruppe (Foto: Jule)
Reisetruppe (Foto: Jule)

Einen Tag unseres Aufenthaltes wollten wir gerne einen kleinen Ausflug nach Stockholm machen, was nur einen Regionalzugsprung von Uppsala entfernt liegt. Es ist jedoch schwierig, die unterschiedlichen Meinungen zur zumindest groben Tagesplanung von über 20 Leuten unter einen Hut zu bekommen. Darum entstanden Kleingruppen, die an unterschiedlichen Tagen in die Großstadt aufbrachen.

 

So schauten wir uns alle zeitversetzt die Stadt an, stromerten über die vielen Brücken, am königlichen Hause vorbei, über Flaniermeilen und durch hübsche enge Gässchen. Insgesamt ließe es sich als ein ausgedehnter Spaziergang bezeichnen. In der Gruppe in der Maja und ich unterwegs waren, trafen wir auf Bendix, der uns kurzerhand seine Einsatzstelle rund um die Kirche St. Eugenia zeigte und uns auch hinter die Kulissen, ja sogar in den Bücherkeller führte. Es gab einiges zu sehen und das bei bestem Sonnenstrahle-Wetter. Als wir fertig damit waren, schloss sich uns Bendix an und reiste dann auch mit uns zurück. Insgesamt eine herrliche sehenswerte Stadt, in die man sich direkt verlieben könnte. Am Ende waren wir aber auch ganz schön geschlaucht. Schrittziel erreicht würde ich mal sagen.

Die Silvesternacht

Silvester-Dinner (Foto: Pauline)
Silvester-Dinner (Foto: Pauline)

Der Höhepunkt war mit der Silvesternacht erreicht, der letzte Tag des Jahres war angebrochen. Auch wenn es ein Tag wie jeder andere war, haben wir ihn zum Punkt des Abschlusses und Neubeginns gemacht, an dem wir alte Lasten begraben und neue Hoffnungen schöpfen konnten. Wir machten das Beste daraus. Alle zogen an einem Strang und halfen noch einmal, wo Hilfe benötigt wurde, sei es bei der Planung des Abend-Programmes, beim Dekorieren oder Kochen. Noch einmal kamen wir zusammen und feierten gemeinsam, diesmal ins neue Jahr.

 

Nach dem Essen und einem bunten Spieleabend in Form einer liebe- und mühevoll von Jule und Marina erstellten Präsentation voller spaßiger Aktivitäten folgten noch ein paar Minuten der Ruhe. Das nennt man wohl die Ruhe vor dem Sturm. Diese Zeit wurde von den meisten auch hauptsächlich mit Spielen aller Art verbracht.

 

Ach ja, das hab ich noch gar nicht erzählt: Unser Maskottchen Peppa war auch mit dabei. Sie hat das Ziel, jede Einsatzstelle einmal zu besuchen und ist auf dem besten Weg es zu schaffen. Natürlich hat sie tatkräftig mitgefeiert.

Schwedische Silvester-Traditionen

Peppa beim Kartenspielen (Foto: Dominik)
Peppa beim Kartenspielen (Foto: Dominik)

Einen Sturm gab es dann wirklich noch, wobei, eigentlich waren es zwei. Der Sturm auf die Bastille einhergehend mit einem Schneesturm. An diesem einzigartigen Tag im Jahr verwandelt sich nämlich die Burg von Uppsala zu einer Pilgerstätte. Herdenweise strömten aus allen Ecken der Stadt Jung und Alt daher, um als große Traube das neue Jahr auf dieser Anhöhe gemeinsam einzuläuten. So strömten auch wir herbei, nachdem wir noch kurz vor der Tür Schneetreten waren. Unsere Augen begannen zu leuchten, ja sie fingen Feuer, als wir die weißen Flocken vom Himmel bröseln sahen. Wie Kinder, die das erste Mal in ihrem Leben Schnee sehen. Kein Wunder, so selten wie das heutzutage ist. Im Tanzschritt und Hoppserlauf brachen wir auf, angefüllt mit Euphorie und Freude. Oben angekommen hatten wir noch ein paar Minuten, bis das Zählen beginnen sollte. Genug Zeit, um nochmal auf das abgelaufene Jahr zurückzublicken und sich zu besinnen, was alles so geschah und letztlich seinen Frieden damit zu finden.

 

10,9,8,7,6,5,4,3,2,1… Happy New Yeaaar 2025…

 

Wir alle fielen uns um die Hälse, wünschten uns nur das Beste, allem voran ein gesegnetes, gesundes und glückliches neues Jahr. Kein Halten mehr, auch nicht für die ein oder andere Träne. Silvester so weit weg von zu Hause macht mit jedem etwas, vor allem wenn es das erste war. Dennoch blieb niemand allein, wir standen es zusammen durch.

Silvester auf der Burg (Foto: Pauline)
Silvester auf der Burg (Foto: Pauline)

Nach den Festivitäten auf der Burg, wurde der Rückweg durch den vielen frisch gefallenen Schnee zu einer überaus rutschigen Angelegenheit. Doch das war keineswegs negativ. Ganz im Gegenteil.

Sowohl wir als auch all die anderen Trunkenen und Nüchternen streiften durch die Schneefelder und ohne an einen Schlitten zu denken, machten sie sich und wir uns selbst zu einem. Wir packten uns auf den Abhang und schossen ihn ruckzuck hinunter: stehend, sitzend, liegend. Die meisten kullerten mehr als das sie geradewegs herunterflogen. Alle rannten durch die Nacht und hatten die Zeit ihres Lebens unter den bunten Lichtern und den glitzernden Schneeflocken, die den Himmel zum Scheinwerferlicht und die Leute am Boden zu den gefeierten Stars des Abends machten.

Neujahrsschnee

Schneeballschlacht (Foto: Maja)
Schneeballschlacht (Foto: Maja)

Am Neujahrstag war die ganze Stadt mit einer ordentlichen Schneeschicht bedeckt. Gegen Mittag öffneten sich die meisten müden Augen und frühstückten gemeinsam. Der ursprüngliche Plan, nochmal nach Stockholm in die Schären zu fahren, wurde bereits beim zu Bett gehen verworfen, sodass es ein Tag des Nichtstuns zu werden drohte. Doch da so viel Schnee draußen lag, musste wir einfach einen Neujahrsspaziergang machen. Wir spazierten drauflos und wollten ursprünglich wirklich nur spazieren. Dann tauchte allerdings am Horizont ein weiterer Teil unserer Herde auf, der kurzerhand, wie sollte es anders sein, ins Kreuzfeuer genommen wurde. Es entbrannte eine der erbittertsten und längsten Schneeballschlachten EU-Nord.

 

Kollateralschaden waren vorprogrammiert und so zog sie sich den gesamten Fluss entlang, bis wir schließlich für einen kurzen Moment im Winterwunderland Park um die Ecke einen Waffenstillstand aushandelten. In der Zwischenzeit wurden gewaltige Schneekugeln geformt, um einen Schneemann und einen Schneeelch aus dem Boden auferstehen zu lassen. Währenddessen brach die Waffenruhe und so wurden auch die Schneekugelrollenden teilweise eingeseift. Insgesamt verbrachten wir den Tag so lang draußen, bis es dunkel und wir klitschnass, fröstelnd und erschöpft unsere Köpfe in den Schnee steckten. Weitere Kleingruppen taten es uns gleich und waren sogar nochmal am Burghang rodeln. Es war ein Schneetag für alle von uns und der wurde bis zur letzten Sekunde ausgekostet.

Zum Abschluss des letzten aktiven Tages, bevor es am nächsten aufräumen und abreisen hieß, ergab sich noch eine letzte Runde "Jungle Jam", bevor die ersten zu Bette gingen, während andere danach auf einen letzten Spaziergang durchs Winterwunderland wateten.

Das PIN verbindet

Tschüüüsssiiii (Foto: Maja)
Tschüüüsssiiii (Foto: Maja)

Über die vergangenen Tage lässt sich einiges erzählen, aber das wohl Eindrucksvollste mag sein, wie wir als "Pins" erneut zusammenfanden in Klang und Harmonie. Wie in diesem wahnsinnig aufregenden und verrückten Jahr, das für jeden eine völlig neue und überwältigende Erfahrung ist, Fremde zu Freunden wurden. Deren Wege sich kreuzten und miteinander verwoben, bevor sie sich auftrennten und erneut miteinander in eine noch festere Verbindung traten. Und man weiß… wenn man solche Menschen um sich hat… dann ist nichts von Bedeutung außer dem Moment, der Zeit, die man miteinander teilt. Und selbst nachdem nun diese schöne Zeit wie ein Fiebertraum durch uns hindurch in die Vergangenheit gezogen ist, hallt ihr Echo noch in der nahen Zukunft wider und schenkt uns Kraft. Denn wir können es kaum erwarten, uns zum Zwischenseminar in Marielund alle wieder in die Arme zu schließen.

Wir schnuppern uns später…macht es gut!

 Eure PINs: Margarete und Dominik

Die Träger des Projekts           Kontakt

Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken e.V. 

Kamp 22 | 33098 Paderborn

Tel.: 05251 29 96 - 0

Fax: 05251 29 96 - 88

E-Mail: 
info@bonifatiuswerk.de

Web: www.bonifatiuswerk.de

 

Weitere Infos zum Bonifatiuswerk

 

Newman-Institut 

Ricarda Clasen

Projektkoordinatorin

Slottsgränd 6 | 75309 Uppsala

Web: www.newman.se

E-Mail: ricarda.clasen@newman.se

 

 

 

 

 

Weitere Infos zum Newman-Institut

 

Fragen zum Programm richten Sie gerne direkt an:

Marisa Grummich

Referentin "Missionarische und diakonische Pastoral"
Tel.: 05251 29 96 - 44
E-Mail: Marisa.Grummich@bonifatiuswerk.de

Presseanfragen richten Sie gerne direkt an:

Theresa Meier

Redakteurin "Kommunikation"
Tel.: 05251 29 96 - 58

E-Mail:

Theresa.Meier@bonifatiuswerk.de



Das Bonifatiuswerk-Praktikanten-Programm wird finanziell vom Erzbistum Paderborn unterstützt.