Mir kam es wirklich so vor als wolle ganz Island mich willkommen heißen: Als ich vor drei Wochen bei strahlendem Sonnenschein hier ankam wurde ich sofort herzlich aufgenommen und mit Essen versorgt. Gleich am ersten Abend konnte ich meine ersten Polarlichter bestaunen und in den folgenden Tagen das außergewöhnlich gute Wetter für Erkundungstouren in Reykjavik nutzen.
Arbeit und Alltag
Mittlerweile habe ich mich schon gut eingelebt und eine Art Alltag gefunden. Vormittags helfe ich an drei Tagen den Mutter Theresa Schwestern in ihrem Frühstückszentrum. Dort mache ich Sandwiches, gebe Essen aus, sorge dafür, dass der Kaffee und die Milch nicht ausgehen, und, und, und. Zwischendurch ist auch immer noch Zeit für interessante Gespräche mit den Schwestern, den Bedürftigen und anderen ehrenamtlichen Helfern. Nach dem Mittagessen erledige ich dann zusammen mit den Priestern verschiedenste Aufgaben. Vor allem aber putze ich im Priesterhaus, in der Schule nebenan und in der Kirche. Sonntags nach der Messe gibt es immer ein Kirchencafé, auch hier helfe ich. Dieses Treffen nach der Messe ist super schön, es macht aus der Gemeinde eine richtige Gemeinschaft. Ich finde es sehr schade, dass es so etwas bei uns zu Hause nicht gibt.
Aber eines haben alle meine Aufgaben und mein gesamter Alltag gemeinsam: Immer begegne ich total freundlichen, offenen und oft sehr internationalen Menschen, die mich alle herzlich aufnehmen. Anschluss habe ich auch schon beim Handballspielen und im Kirchenchor gefunden.
Wunderschönes Island
Ich konnte auch schon ein bisschen von der Insel sehen. An meinem ersten Sonntag nahmen mich Schwester Ludmilla, Schwester Paulina und Sera Metod mit ins 100 Kilometer entfernte Hvolsvöllur, wo einmal im Monat eine polnische Messe gefeiert wird. Ich konnte die Natur auf der Fahrt und vor Ort genießen und das super leckere isländische Eis kosten.
An einem Samstag fand dann der HÆD 2024, ein großer Ausflug der katholischen Jugend Islands, statt. Wir fuhren zu den Überresten eines alten Klosters und feierten eine Messe in der dortigen Kirche. Mit dabei war auch eine Gruppe aus Akureyri inklusive Mitpraktikantin Annamaria. Eine wunderbare Möglichkeit sich endlich mal wieder persönlich zu sehen und neue Kontakte mit den anderen Jugendlichen zu knüpfen.
Auch in Reykjavik selbst gibt es viel zu sehen: Zum Beispiel war ich schon im Zoo, im berühmten Perlan Museum, in der Bücherei und natürlich in der super schönen Altstadt. Dort habe ich mir auch schon einen echten isländischen Hotdog gegönnt. Ich hoffe es ergeben sich noch viele Möglichkeiten, mit Ausflügen Island zu erkunden!
Eine richtige Tradition
… ist hier der regelmäßige Schwimmbadbesuch. Die Isländer lieben ihre Bäder, auch Bischof David Tencer lässt sich seine fast tägliche Schwimmrunde nicht nehmen. Anders als in Deutschland wird hier ganzjährig in beheizten Freibädern gebadet. Nach der Schwimmrunde kann man in den Hot Tubs (kleine, heiße Becken) entspannen. Diese Tradition habe ich schon sehr liebgewonnen. Liebe Grüße aus Island!