"Ich werde wiederkommen!"

Auf einem Ausflug mit den Schwestern nach Tallinn
Auf einem Ausflug mit den Schwestern nach Tallinn

Jetzt bin ich seit einiger Zeit wieder zu Hause in Deutschland. Dennoch denke ich viel und gerne an die Zeit in Finnland zurück. An die Schwestern, die vielen Menschen, denen ich dort begegnet bin, die Spaziergänge durch Turku und natürlich an den vielen Schnee, den ich bis zu meiner Abreise im April noch hatte.

Eine Zeit voller Lachen

Der Eingang des Gästehauses in Turku
Der Eingang des Gästehauses in Turku

Gewohnt und gearbeitet habe ich im Konvent und Gästehaus der Birgittenschwestern in Turku. Jeden Morgen um 9:15 Uhr begann dort für meine Mitpraktikantin Elli und mich der Arbeitstag. Unsere Arbeit war in zwei Bereiche aufgeteilt, wobei wir alle zwei Wochen gewechselt haben. So hat immer eine geholfen, die Zimmer neu herzurichten und zu putzen. Und die andere war in der Küche beim Mittagessen Kochen dabei und hat zudem den Frühstückssaal und den Eingangsbereich gesäubert. Ab und zu durfte ich auch an der Anmeldung dabei sein und habe neue Gäste in Empfang genommen. Pünktlich um 12 Uhr gab es für die Priester, die Schwestern und für Elli und mich Mittagessen. Danach wurde die Küche aufgeräumt, sauber gemacht und Frühstück für den nächsten Tag vorbereitet. Da auch jeden Morgen Wäsche gewaschen wurde, musste diese nach dem Essen wieder in die Schränke sortiert werden. Danach war mein Arbeitstag auch schon vorbei und ich konnte mir den restlichen Tag selbst einteilen.  

 

Zweimal pro Woche war es für mich, Elli und eine Schwester an der Zeit, in die Sprachschule zu gehen. Dort haben wir fleißig Finnisch gelernt obwohl ich zu Beginn einige Schwierigkeiten hatte. Damit war ich aber nicht alleine, denn eine der Schwestern, mit mexikanischen Wurzeln, hatte Probleme mit den Hörverständnis-Aufgaben, sodass sie manchmal aus Frust in Lachen ausgebrochen ist und mir auf Italienisch gesagt hat, dass sie nichts versteht. Ihr Lachen hat mich immer angesteckt und dann auch Elli, sodass unsere Reihe während der Kurse manchmal ein wenig abgelenkt war. Finnisch ist also definitiv keine einfache Sprache, aber nach acht Monaten in Finnland versteht man dann doch den ein oder anderen Satz. Auf jeden Fall werde ich auch weiterhin noch Finnisch lernen, obwohl ich die Lachanfälle während der Kurse vermissen werde. 

Freizeit und Highlights

Spieleabend mit meinen finnischen Freunden
Spieleabend mit meinen finnischen Freunden

Kurz nach meiner Ankunft habe ich eine Gruppe Jugendlicher aus der Kirche kennengelernt, mit denen ich mich super verstanden habe und regelmäßig etwas unternommen habe. Jeden Sonntag nach dem Gottesdienst haben wir uns als große Gruppe beim Kirchenkaffee getroffen und gemeinsam den restlichen Tag verbracht. Meistens sind wir in die Stadt etwas essen gegangen und haben danach das Espresso House belagert. Manchmal sind wir auch zu jemandem aus der Gruppe nach Hause gegangen, haben gemeinsam gekocht und Gesellschaftsspiele gespielt. Das war immer sehr witzig, da einige die Spiele sehr ernst genommen haben. So haben wir zum Beispiel häufig das Strategiespiel „Diplomacy“ gespielt, in dem es darum geht andere Länder einzunehmen. Ein paar Leute aus der Gruppe haben es so ernst genommen, dass sie sich schon Wochen vorher Strategien ausgedacht haben und überlegt haben, welches Land strategisch am besten passt. Diese extreme Begeisterung für das Spiel habe ich nicht geteilt, dennoch zählen die Treffen in der Gruppe definitiv zu meinen Highlights. 

 

In meiner Freizeit habe ich auch an den Meetings von der Kirche teilgenommen, die es einmal pro Monat gibt. Diese wurden von einem unserer Priester organisiert und es wurde immer ein Vortrag zum Thema Glaube und Kirche gehalten. Danach gab es die Möglichkeit sich zu dem Thema zu unterhalten und auszutauschen. Das war super spannend, da man auf viele unterschiedliche Meinungen und andere Ideen getroffen ist, die man vorher nicht hatte. Als das Meeting vorbei war haben wir den Abend oft zusammen in einer Bar ausklingen lassen. 

Ein neuer Bischof für Finnland

Wir konnten auch an der Bischofsweihe teilnehmen.
Wir konnten auch an der Bischofsweihe teilnehmen.

Außerdem habe ich viele Feiertage und auch andere freie Tage ebenfalls zusammen mit den Jugendlichen aus der Kirche verbracht. Dazu zählen unter anderem der 6. Dezember, an dem in Finnland nicht nur der hl. Nikolaus gefeiert wird, sondern auch „Itsenäisyyspäivä“ (der Unabhängigkeitstag). Die anderen Feiertage, wie die Weihnachtsfeiertage, haben wir ähnlich verbracht. Meistens waren wir Essen und Kaffee trinken. Bei gutem Wetter auch mal spazieren. Aber es war einfach schön beisammen zu sein. 

 

Zu meinen Highlights während des PINs zählt auf jeden Fall die Bischofsweihe in Helsinki, die Ende November stattgefunden hat. Ich war sehr gespannt und aufgeregt, da ich vorher noch nie bei einer Bischofsweihe dabei war und nicht wusste, was mich erwartet. Es war sehr beeindruckend, da viele Priester und Bischöfe aus unterschiedlichen Ländern da waren. Zudem war die Messe sehr festlich gestaltet. Der Bischof hat uns in der Gemeinde auch häufiger besucht, mit uns Messe gefeiert und manchmal auch an den Meetings teilgenommen. 

Dunkle Weihnacht

Weihnachten mit den Schwestern
Weihnachten mit den Schwestern

Im Dezember wurden dann die Tage kürzer und wir hatten nur noch sechs Stunden Tageslicht, woran ich mich erstmal gewöhnen musste.  Weihnachten habe ich dann mit den Schwestern in meiner Einsatzstelle gefeiert, da ich darauf gespannt war, wie Weihnachten in Finnland gefeiert wird. Die Wochen vor Weihnachten haben wir das Gästehaus und die Kirche geschmückt und Tannenbäume aufgestellt. Am Weihnachtsabend gab es dann ein großes Buffett für alle Gäste und die Priester. Um kurz vor 24 Uhr hat der Chor, bei dem ich auch dabei war, in der Kirche Weihnachtslieder gesungen, sodass um Mitternacht die Messe gehalten werden konnte. Zum Abschluss der Messe hat der Priester allen frohe Weihnachten auf sehr vielen verschiedenen Sprachen gewünscht. 

Hyvvää uutta voutta! (Frohes neues Jahr)

Eine Sauna direkt am See mit anschließendem Eisbaden
Eine Sauna direkt am See mit anschließendem Eisbaden

Silvester gehört für mich auch definitiv zu den Highlights in Finnland. Nachmittags habe ich mich mit ein paar Jugendlichen aus der Gruppe getroffen und wir sind an einen See zum Eisbaden mit Sauna gefahren. Später am Abend haben wir uns dann alle, die über die Feiertage in Turku waren, getroffen. Es kamen uns auch einige aus Helsinki besuchen, die Freunde in der Gruppe hier haben. Wir haben den Abend mit Gesellschaftsspielen und Essen verbracht und sind gemeinsam ins neue Jahr gestartet. Um Mitternacht haben wir uns dann das Feuerwerk am Fluss angeschaut. Während der Osterferien hatte ich Besuch von meiner Familie. Es war ein sehr schönes Gefühl alle wieder zu sehen und ihnen zu zeigen, wo man die letzten Monate verbracht hat. Wir haben zusammen Ostern gefeiert und viele Aktivitäten unternommen. Wir waren zum Beispiel im Muminland, einem Freizeitpark auf einer Insel. Da das Wetter zu der Zeit nicht so schön war, haben wir uns Kirchen, das Kunstmuseum und die Markthalle in Turku angeschaut.   

Auf Wiedersehen

Und dann ging mein PIN auch schon dem Ende zu und es hieß Abschied zu nehmen und sich für die wunderschöne Zeit zu bedanken. Von den Jugendlichen habe ich noch eine kleine Abschiedsparty bekommen und dann ging auf einmal alles so schnell und der Tag meiner Abreise war da. Ich habe während meiner Zeit dort unfassbar viele Menschen kennengelernt, wofür ich sehr dankbar bin. Vor allem die Schwestern und die Jugendlichen sind mir sehr ans Herz gewachsen. Daher bin sehr froh, dass ich mit vielen heute immer noch in Kontakte bin. Für mich steht fest: Ich werde wiederkommen. 

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