Zeit für ein neues Abenteuer

Caitlin feiert Midsommar in Schweden.
Caitlin feiert Midsommar in Schweden.

Tun wir einfach mal so, als wüssten wir nicht, dass heute der schwedische Nationalfeiertag ist, dann können wir sagen: Heute haben alle ihre Flaggen nur für mich gehisst! Es ist der 6. Juni 2024 und ich mache mich mit einem riesigen Koffer auf nach Schweden. Ich muss zugeben, erst war ich skeptisch, ob ich mit meinem schweren Reisegepäck flink durch die Gegend komme – vom Flughafen zum Zug und dann auch noch ein Umstieg… Aber das Glück oder vielleicht doch eher der Liebe Gott war mit mir: Der Flug kam eher als geplant an, mein Koffer war der vierte auf dem Gepäckband und ich bekam noch den früheren Zug – ohne Umstieg bis nach Rättvik.

Sich willkommen fühlen

Die Sonne strahlte vom Himmel, während Schweden-Häuschen und blau-gelbe Fahnen am Zugfenster vorbeizogen und als dann der Siljan See auftauchte, wusste ich: Gleich bin ich da!Nachdem ich dann meinen Koffer aus dem Zug gehievt hatte, empfingen mich Kristina und Marie von der Einrichtung in Rättvik ganz herzlich am Gleis, übernahmen gleich mein Gepäck und es ging mit dem Auto ein paar Minuten nach Berget hinauf.

 

Obwohl die Fahrt nur so kurz war, haben wir da schon viel gelacht und ich habe mich sofort willkommen gefühlt. (Dieses Gefühl ist übrigens in der ganzen Zeit, in der ich jetzt schon hier bin, nie verschwunden!) Und weil ich früher als geplant ankam, bekam ich sogar noch das Mittagessen mit. Zu diesem Zeitpunkt war ich schon zwölf Stunden wach und hatte nur einen Keks gegessen, allerdings hatte ich gar nicht das Gefühl, etwas essen zu können – aber ein paar "Köttbullar", das habe ich sofort gelernt, gehen immer!

 

Das Essen ist hier übrigens "alltid jättebra" (immer großartig). Eine der anderen Volontäre sagte zu mir: "Du, hier darfst du nicht herkommen, wenn du eine Diät machen willst." Das stimmt wirklich! Hier wird Essen gezaubert und egal wie sehr man sich vornimmt, dass man gar nicht viel braucht – am Ende ist der Teller wieder voller als gedacht!  

Der erste Abend

Kapelle in Rättvik
Kapelle in Rättvik

An meinem ersten Abend startete ein Retreat hier in Berget. Wenn neue Volontäre ankommen, ist es so gedacht, dass sie erst einmal daran teilnehmen, um zu sehen, wie so ein Retreat für diejenigen aussieht, die nach Berget kommen, um Stille und Gebet zu erleben. Es war wirklich schön und hilfreich, das Konzept dieses besonderen Ortes zu verstehen. Für manche mag es vielleicht schwierig sein, erst einmal zu schweigen – zum Beispiel beim Essen oder auf den Fluren, aber ich habe es nach der langen Anreise wirklich genossen. Man begrüßt sich dann einfach mit einem Lächeln und manchmal braucht es auch gar keine Worte, um sich zu verstehen. Falls man aber hier doch das Bedürfnis nach Reden oder eine Frage hat, die Küche ist immer ein zuverlässiger Anlaufpunkt, an dem man Menschen findet, die sie beantworten und immer für einen Plausch bei Tee oder Kakao zu haben sind.  

Von Küchenexperimenten und Gebetszeiten

An meinem dritten Tag hier hatte ich dann meine erste Arbeitsschicht in der Küche. Dort hat alles sein System. Wenn man es einmal richtig verstanden hat, läuft alles wie am Schnürchen! Nur die vielen unterschiedlichen Kühlschränke für unterschiedliche Sachen habe ich noch nicht bis ins letzte Detail verstanden. Standardfrage: "Vilket kylskåp?" (Welcher Kühlschrank?) Aber ich bin sicher, nächste Woche muss ich die Frage schon gar nicht mehr stellen. Kristina und ich haben dann gemeinsam Pizza gebacken. "Gleich so ein großes Projekt an deinem ersten Abend", sagte Kristina und entschuldigte sich dafür – was natürlich gar nicht nötig war. Wir hatten Spaß und ernteten sehr viel Lob für unsere Kreation. Es hat geschmeckt! 

 

Was ich auch unglaublich schön finde, sind die Messen und die Gebetszeiten, die sich über den Tag verteilen. Ich bin immer wieder begeistert, wie schön Marie singen kann, wie beruhigend die Gebete sind und wie gut ich in den katholischen Messen in der hübschen S:t Dominicus Kapelle Schwedisch lernen kann. Den Text kenne ich ja auf Deutsch nach schon fast fünfzehn Jahren als Messdienerin nahezu auswendig – und so erarbeite ich mir Stück für Stück einen größeren Wortschatz.

Eine starke Gemeinschaft

Bilderbuch-Wetter in Schweden
Bilderbuch-Wetter in Schweden

Im Nachhinein bin ich froh, dass ich schon ein halbes Jahr Schwedisch an der Uni gelernt habe, denn ich kann tatsächlich ein wenig verstehen und wenn die Leute nicht zu schnell sprechen und keinen extremen Akzent haben, dann kann ich Gesprächen sogar gut folgen! Aber selbst wenn man mal nichts versteht - man lacht einfach mit, weil die Atmosphäre so herzlich ist. Das Besondere an Berget ist auf jeden Fall die Gemeinschaft.

 

Jeder ist für einen da, man bekommt immer ein fröhliches "Hej hej" zu hören und ich habe nach nur einer Woche schon so viele Menschen ins Herz geschlossen. Sei es meine Mentorin Kristina, die übrigens heldenhafte Simultanübersetzungen hinbekommt; Marie mit der Engelsstimme, die immer für einen Spaß zu haben ist; Ingrid, die nicht viel Englisch kann aber immer für einen da ist und von der man auch mal eine herzliche Umarmung bekommt; der Koch Anders, mit dem ich die Arbeitsschichten in der Küche sehr genieße, weil er ein wirklich lustiger Mensch ist, mit dem man ganz prima über praktische Küchengeräte, seine Hundebande oder Politik fachsimpeln kann…

 

Schon nach drei Tagen habe ich mich hier zu Hause gefühlt. Ich bin gespannt, was ich in den nächsten vier Monaten alles erlebe! Es ist Zeit für ein neues Abenteuer! Und ich bin jetzt schon mittendrin!

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