In den letzten Monaten ist einiges passiert. Sowohl bei der Arbeit, als auch in meiner Freizeit. Während meine Mitpraktikantin Ricarda und ich im Oktober und November hier in Vadstena eine besonders stressige Zeit erlebt haben, da mehrere aufeinander folgende Gruppen im Gästehaus versorgt werden mussten, sind jetzt im Januar und Februar fast keine Gäste da. Stattdessen sind Handwerker im Haus, denn die Wintermonate werden für einige Renovierungsarbeiten genutzt. Unsere Arbeit ist dadurch zwar entspannter, oft aber auch eintönig, da wir hauptsächlich putzen.
Erst die Arbeit...
Interessantere Aufgaben im Januar waren zum einen die Inventur im Klosterladen, die
Abwechslung gebracht hat und zum anderen meine Lieblingsaufgabe hier: das Kerzenbasteln. Die Kerzen werden größtenteils mit ausgeschnittenen Motiven beklebt. Wir durften aber auch schon kreativ werden und eigene Motive auf die Kerzen malen. Anschließend haben wir sie noch einmal in Wachs getaucht, damit die Bilder halten. Schließlich können sie im Klosterladen verkauft werden.
...dann das Vergnügen!
Das Schönste in den vergangenen fünf Monaten in Schweden war für mich das Kennenlernen anderer Orte und neuer Menschen. Die katholische Gemeinde in Vadstena ist zwar nicht mehr die jüngste, dennoch kann man beim Kirchenkaffee viele nette Leute treffen. So ergab es sich, dass uns eines Tages ein freundliches Rentnerpaar nach Stockholm eingeladen hat, wo wir dann im November für ein Wochenende zu Besuch waren. Es war eine aufregende, aber wirklich schöne Erfahrung mit hausgemachtem schwedischen Gebäck und Einblicken in die schwedische Kultur. Dabei stellte sich schnell heraus: Die Schweden können sehr gut süßes Gebäck in jeder Form backen. Dafür aber leider kein Brot, wie ich es aus Deutschland gewohnt bin. Auch die anderen PiNler kennenzulernen, ist für mich ein Höhepunkt gewesen. So besuchten Ricarda und ich Alena und Anita in Marielund und Robert in Stockholm. Ein weiteres Highlight waren außerdem die gemeinsamen Weihnachtsfeiertage hier in Vadstena zusammen mit den 15 anderen deutschen Freiwilligen.
Im Winter-Wonderland
Auch wenn Vadstena eine kleine, ruhige Stadt ist, so ist es doch wunderschön hier. Im Winter bietet es nochmal einen anderen Anblick - egal, ob man durch die weihnachtlich beleuchteten Straßen läuft oder entlang am zugefrorenen See. Tatsächlich durfte ich diesen Winter erleben, wie es aussieht, wenn der Vätternsee einfriert. Dann kann man nicht nur Menschen und Hunde über das Eis laufen sehen, sondern auch Autos und Motorräder, die sich filmreich in Kurven legen. Und auch das Eisbaden ist bei den Einheimischen nicht unbeliebt. Mit einer Säge wird ein Loch in die Oberfläche gesägt, bevor gebadet werden kann. Das ist allerdings nichts für mich. Ich bevorzuge es, spazieren zu gehen und manchmal aus sicherer Entfernung über ein Loch im Eis zu lächeln.