Um viel in Norwegen zu erleben, muss man selbst das Heft in die Hand nehmen. In den letzten Monaten hatte ich einige schöne Erlebnisse. Am Volkstrauertag war ich mit dem Deutschen Botschafter nach der Kranzniederlegung Rentiergulasch essen. Beim Bischofsempfang von Bischof Bernt habe ich den aktuellen Literaturnobelpreisträger Jon Fosse gesprochen. Er ist ein glaubenstreuer Katholik. Von ihm habe ich noch nie ein Buch gelesen, aber wenn ich nach Hause komme, werde ich mir ein Buch von ihm kaufen.
Erlebnisreiche Zeit
Ansonsten sieht man mich oft in Fußballstadien und bei Eishockeyspielen. Ich habe auch einen irisch-schottischen Pub, um die Spiele von Celtic FC zu sehen. Dort kennen mich schon fast alle.
Besonders schön war, dass fast alle Praktikanten sich über Weihnachten in Vadstena und Uppsala getroffen haben. Wir haben gefeiert, uns gut kennengelernt und sogar im Eis gebadet. Der Mitpraktikant Robert Hofmann hat mich nach Stockholm eingeladen. Die Anreise war sehr schwierig, da mein gebuchter Zug ausfiel. Zum Glück konnte ich das Zugticket stornieren und mir von dem Geld den Flug nach Stockholm organisieren. Der Flug war wunderschön, die Sonne schien und der wolkenlose Himmel ließ mich die atemberaubende Landschaft von oben bestaunen.
Kulturelle und sportliche Highlights
Auf uns wartete ein ereignisreiches Wochenende. Wir waren im Vasa-Museum. Dort haben wir das legendäre, gigantische Kriegsschiff aus dem Dreißigjährigen Krieg bestaunt. Mit diesem Schiff wollte Gustav Adolf Wallenstein und die Katholische Liga besiegen. Es war das größte Kriegsschiff seiner Zeit. Nicht im Traum hatte Gustav Adolf 1628 wahrscheinlich sich vorstellen können, dass dieses riesige Kriegsschiff noch in Hafennähe durch einen lauen Windhauch in den Meerestiefen versenkt wurde.
Danach hat mir Robert die Sehenswürdigkeiten Stockholms gezeigt. Am Abend feierten wir in einem Stockholmer Club. Sonntag waren wir nach der Hl. Messe beim legendären Stockholmer Eishockeyderby, die Mutter aller Eishockeyderbys weltweit – Djurgardens gegen AIK. Das Stadion war ausverkauft und die Stimmung gigantisch. Als die Vereinshymne von Djurgardens gesungen wurde, brannte die Luft und ich bekam Gänsehaut. Wir haben es beide nicht bereut, beim Match gewesen zu sein. Leider hat Djurgardens mit 0:3 verloren. Was wäre erst gewesen, wenn sie gewonnen hätten?!
Das Wochenende verflog viel zu schnell. Ich freue mich auf Roberts Gegenbesuch und möchte ihm gern Oslo zeigen. Es ist sehr schön, dass Freundschaften unter uns Praktikanten entstehen.
Angekommen im Alltag
Der normale Alltag ist aber auch immer wieder ein schönes Erlebnis. Mir macht die Arbeit sehr viel Freude. Ich bin auch froh über mein Zuhause in Oslo und die netten Patres, die sich sehr bemühen, dass ich Norwegisch lerne. Am Abend sitzen wir ab und an zusammen und unterhalten uns oder schauen auch gemeinsam Fußball. Das gemeinsame Abendgebet ist der Abschluss des Tages. Ich möchte meine Freizeit in Norwegen nutzen, um mir so viel wie nur möglich anzuschauen und die Sehenswürdigkeiten, Besonderheiten und die Kultur dieses tollen Landes kennenzulernen!