Das neue Jahr hier in Tartu hat uns nach unserer Rückkehr aus Schweden mit frostigen -20 Grad begrüßt. Zum Glück hatten ich noch etwas Zeit, um wieder anzukommen, das Wetter zu genießen und etwas Zeit mit meiner Familie zu verbringen. Die Arbeit ging in der zweiten Januarwoche mit einer kleinen Änderung wieder los: Montags arbeite ich jetzt immer im Kindergarten und den Rest der Woche weiterhin in der Schule. Im Kindergarten haben wir eine deutsche Familie kennengelernt, bei der Svea und ich jetzt einmal in der Woche Babysitten.
Tartu – Europäische Kulturhauptstadt 2024
Am 26. Januar war die große Eröffnungsveranstaltung von "Tartu 2024". Zu diesem Anlass haben uns 3 Freiwillige aus Tallinn besucht. Gestartet wurde am Fluss Emajögi mit einigen Reden, unter anderem von Estlands Präsidenten höchstpersönlich, und einer interessanten Show mit vielen SängerInnen und einer kreativ dargestellten Geschichte. Anschließend ging es dann in einem großen Umzug, bei der gefühlt ganz Tartu dabei war, zum Estnischen Nationalmuseum. Dort war dann die Open Air After Party. Da wir aber schon den ganzen Abend draußen waren, haben wir nicht so lange wie die trainierten Esten durchgehalten. Alles in allem war es aber ein gelungener Auftakt!
Eine Woche später ging es für Svea und mich dann weiter mit dem Kulturprogramm. Wir haben uns im Konzerthaus in Tartu das ukrainische Orchester "Lord of the Sound" angehört. Auch für jemanden, der Herr der Ringe nicht gesehen hat (also mich) waren es zwei sehr schöne Stunden.
Winterzeit genießen
Meine ersten Abfahrtski-Erfahrungen konnte ich Anfang Februar sammeln. Als blutige Anfängerin kann ich stolz berichten, dass ich nur 3 Mal von der Piste abgekommen bin und eine kleine Auseinandersetzung mit dem Lift hatte. Leider hatte mir vorher keiner gesagt, dass man einfach loslassen sollte wenn man fällt. Das Ende vom Lied war dann, dass ich mich an den Lift geklammert habe und bis nach oben geschleift wurde. Das gab am nächsten Tag ordentlich Muskelkater. Die Fünftklässler hatten das auf jeden Fall besser drauf.
Im Februar musste ich aufgrund von diversen Skifahrten und Krankheitsfällen einige Tage viele Vertretungsstunden machen. Das ist zwar immer sehr spannend aber auch anstrengend. Die Kinder freuen sich aber immer darüber, auch wenn das wahrscheinlich nur daran liegt, dass sie dann nicht so viel arbeiten müssen :)
Jugendsprache für ältere Generation erklärt
Eine der Deutschlehrerinnen hatte uns vor einiger Zeit gefragt ob wir, als Expertinnen der deutschen Jugendsprache, eine Präsentation über das Thema, vor einigen anderen Deutschlehrerinnen aus Tartu, halten möchten. Nachdem wir dann einen passenden Termin gefunden hatten, wurde es ein echt schöner Nachmittag bei dem auch die ältere Generation ihren Spaß hatte. Wir hätten nicht gedacht, dass die Jugendsprache für nicht Jugendliche doch soo kompliziert ist.