Oslo ist eine wunderschöne Stadt. In den letzten knapp 4 Monaten habe ich die Stadt ein bisschen besser kennen und lieben gelernt. Ich liebe die Wälder und Seen, die die Stadt einrahmen und den Hafen, aber auch die kleinen Inseln vor der Stadt. Schon im Laufe des Novembers wurden die Straßen von Oslo mit Weihnachtsdeko geschmückt. Ich liebe die unterschiedlichen verspielten Details jeder einzelnen Straße, die die Dunkelheit des Winters am Nachmittag vertrieben. Leider wurden sie Anfang Januar wieder entfernt.
Von persönlichen Krippen und "koseliger" Stimmung
Die Weihnachtszeit im Kloster bestand vor allem aus der Vorbereitung des Tags der offenen Tür. Wir haben für diesen Tag Plätzchen und Kuchen gebacken und die Räume vorbereitet. Am Tag der offenen Tür verwandelte sich die Bibliothek in eine Weihnachtswerkstatt für Kinder. Es wurden Kerzen bemalt und Figuren gebastelt. Es haben uns sehr viele Menschen besucht und die Stimmung war sehr "koselig".
Das Weihnachtsfest habe ich im Kloster mit den Schwestern gefeiert. Wir hatten ein 3-Gänge-Menü und die Schwestern haben das fest sehr genossen. Jeden Feiertag gab es eine andere traditionelle Kreation. Die Tische waren niedlich gedeckt. Im ganzen Kloster haben die Schwestern kleine Krippen verteilt. Diese unterschieden sich stark voneinander und haben entweder einen starken persönlichen Wert für eine der Schwestern oder repräsentieren die verschiedenen ethnischen Gruppen in Norwegen.
Zwischen den Jahren in Schweden
Die Tage danach und Silvester habe ich mit ein paar anderen Freiwilligen in Schweden verbracht. Die Stimmung war entspannt und ich hatte den ersten Urlaub nach zweieinhalb Monaten echt gebraucht. Es wurden neue Wizzard Rekorde aufgestellt und sich die Hände beim Wikinger-Schach abgefroren. Die tägliche "Fika" mit Tee und Keksen verstärkte die gemütliche Stimmung in Vadstena. Dabei wurden natürlich auch fleißig die Möglichkeiten der deutschen Sprache geübt und verfeinert. Silvester selbst haben wir in Uppsala gefeiert. Maria hat ein Krimidinner organisiert, das wir in einem der Räume im Newman-Institut gefeiert haben. Gegen 0 Uhr sind wir dann zum Schloss gelaufen und haben uns am Feuerwerk über der Stadt erfreut.
Der Januar begrüßte uns mit einem Wetterumschwung. Es wurde unglaublich kalt. Ich durfte lernen, dass ich definitiv nicht für extreme Kälte gemacht bin und ich alles unter -20° einfach nicht verkrafte. Allerdings ist der Hafen bei -25°C ein kleines Wunderland. Besonders die Sonnenuntergänge sind traumhaft schön.
Reisezeit
Der restliche Januar bestand, neben dem normalen Alltag, auch aus zwei größeren Reisen. Ich habe die Jungs in Bergen besucht. Ich lernte die Einsatzstelle kennen und erhielt sowohl eine Kostprobe der Kochkünste, sowie des Nachtlebens in Bergen. Die Stadt ist wunderschön, auch wenn sie uns mit dem typischen Wetter beglückte.
Ende Januar bin ich nach Hause gefahren. Ich habe mich sehr gefreut, meine Familie und Freunde wiederzusehen. Aufgrund eines Streiks verlängerte ich meinen Aufenthalt um ganze vier Tage. Darüber war ich, um ehrlich zu sein, aber nicht besonders böse. Aufgrund der rasant gestiegenen Flugpreise, nahm ich dann den Zug nach Oslo zurück. Das Erlebnis reicht mir, glaube ich, einmal in meinem Leben.
Leben im Kloster
Das Leben im Kloster ist sehr ruhig. Ich bin super dankbar über die Studentinnen. Mit ihnen kann man nach dem Abendbrot noch stundenlang quatschen oder beim Kartenspiel abgezogen werden. Ich habe mir über die letzten Monate eine Routine aufgebaut. Die Arbeit im Jugend- und Kinderchor macht wirklich Spaß und die Helga, die Leiterin des Kontakt Kubb der Senioren, ist immer ein Lichtblick in der Woche. Mit denen fahren wir im April schon wieder zum Shoppen nach Schweden. Die Senioren freuen sich jetzt schon sehr darauf.
Jetzt sitze ich tatsächlich wieder im Zug und bin auf dem Weg nach Stockholm. Ich freue mich schon sehr drauf, mit Robert und Marit zusammen Sveas Geburtstag zu feiern.