Wie schnell die Zeit hier in Kopenhagen vergeht, wird mir erst jetzt richtig bewusst, wo schon über die Hälfte vorbei ist. Plötzlich ist es nicht mehr "Wow, schon drei Monate hier, Wow jetzt sind es schon vier"- nein, jetzt heißt es am Monatsanfang viel eher: "Was, nur noch drei Monate?"
Dass ich jetzt schon seit fünf Monaten in Kopenhagen wohne und auch schon seit fünf Monaten in meiner Einsatzstelle arbeite und damit schon mehr als die Hälfte vorbei ist, kann ich immer noch nicht ganz begreifen. In dieser Zeit ist in meinem Privatleben als auch in meiner Schule viel passiert.
"Als Dänin durchgehen"
So habe ich mittlerweile Anschluss und Freunde in Kopenhagen gefunden und mich richtig eingelebt. Zusammen haben wir viele Cafés und Bars ausprobiert und den ein oder anderen Kaffee oder ein dänisches Bier dort getrunken. Inzwischen weiß ich, welche Metro, welchen Bus ich wann wohin nehmen muss und kenne auch das meiste der dänischen Hauptstadt.
Anfang Oktober habe ich endlich meine CPR-Nummer bekommen, eine Art Personennummer hier in Dänemark, ohne die wirklich nichts läuft. So konnte ich mich nicht nur im Fitnessstudio anmelden, sondern auch für einen Dänisch-Kurs, den ich hoffentlich diesen Monat noch erfolgreich abschließen kann. Generell läuft es mit dem Dänisch sprechen und verstehen durch den Kurs, aber besonders durch die Kinder der Kindergartenklasse sehr gut. Mittlerweile bin ich nicht mehr ratlos und kann nur "ja"; "nej" und "tak" sagen, sondern helfe den Schüler*innen und führe richtige Konversationen mit ihnen. Auch im Supermarkt und im Alltag sollte ich mittlerweile als Dänin durchgehen, was schon den ein oder anderen Vorteil mit sich bringt.
Highlights des Praktikums
Die Weihnachtszeit haben meine WG und ich viel mit Plätzchen backen und der generellen dänischen "Hygge" verbracht, allerdings sind wir auch über den überteuerten Weihnachtsmarkt von Kopenhagen geschlendert, wo ein Glögg 75 dänische Kronen, also um die 10,50 € kostet oder wir waren Schlittschuhfahren.
Auch in meiner Einsatzstelle, der Sankt Knud Lavard Skole, gab es mehrere Highlights in den letzten fünf Monaten. Im November bin ich zusammen mit den beiden Schulleiter*innen und der 9. Klasse für ein Wochenende nach Vadstena auf Klassenfahrt gefahren, wo ich auch meine Mitpraktikantinnen Ricarda und Anna getroffen habe. Durch die Klassenfahrt konnte ich meine Bindung zu den Lehrer*innen als auch zu den Schüler*innen vertiefen, da wir einfach mal außerhalb des normalen Schulalltages zusammen Zeit verbrachten.
Ein weiteres Highlight war das Volleyballturnier der Lehrer gegen andere Schulen aus Kopenhagen, wo ich mit meiner Schule einen neuen Rekord aufstellte, indem wir alle Spiele gewannen und uns nur im Finale geschlagen geben mussten und somit den zweiten Platz belegten.
In der Weihnachtszeit studierte ich zusammen mit der Lehrerin Estrid und der Kindergartenklasse das Krippenspiel ein. Seitdem weiß ich, wie schwierig es ist, sechsjährigen Kindern zu sagen wann sie wohin gehen sollen, sodass sie es verstehen, aber niemand anderes davon mitkriegt. Wow, hat das lange gedauert. Im Endeffekt lief jedoch alles ohne Probleme und alle Kinder haben am Ende ganz stolz und unter tobendem Applaus ins Publikum gestrahlt.
Der Frühling kann kommen
Nach mehr als der Hälfte meines Aufenthalts hier, ist auch so langsam das Winterende in Sicht und ich freue mich bereits enorm auf den dänischen Frühling.
Die nächsten drei Monate werden wahrscheinlich genauso schnell wie die letzten fünf vergehen und ich werde versuchen, sie so gut wie es geht zu genießen und noch den ein oder anderen Punkt auf meiner Bucket List hier in Kopenhagen abzuhaken.