Die Tageslichtzeit wird wieder länger, unsere verbleibende Zeit in Schweden dafür immer kürzer. Ganze fünf Monate bin ich schon hier in Vadstena.
Im November und Dezember haben wir uns vor allem um die verschiedenen Gruppen im Gästehaus gekümmert.
Neben einer schweigenden Exerzitiengruppe gab es auch eine Schulklasse und eine Studentengruppe, die uns in Vadstena besucht haben. Die Umstellung von einer schweigenden Gruppe zu einer lebhaften Schulklasse war sehr angenehm. Als Überraschungsgast haben wir sogar noch unsere Mitpraktikantin Friederike (aus Kopenhagen) getroffen, die spontan mit der Schulklasse mitgefahren ist. Die Abwechslung mal ein paar Gleichaltrige zu treffen, war wirklich sehr schön.
Freiwillige zu Weihnachten
Das beste Geschenk im Dezember war das Weihnachtsfest mit den anderen Volontären. Zwischen Terminabsprachen und dem Weihnachtschaos in der Weihnachtsbäckerei kam dann besonders weihnachtliche Stimmung auf, als es anfing zu schneien und sogar der See anfing zu vereisen. Nachdem dann alle heil bei uns am 23. Dezember vor der Tür standen, konnte Weihnachten beginnen.
Die Vorbereitungen für Weihnachten hatten sich auf jeden Fall gelohnt. Es war einfach wunderbar, mit so vielen jungen Menschen zusammen Weihnachten zu feiern. Die Woche bis Silvester haben wir mit einem bunten Programm gefüllt. Eisbaden, Spieleabende, gemeinsames Kochen und ein Weihnachtskonzert haben uns beispielsweise die Zeit verschönert. Jeder unserer Mitpraktikanten hat dazu beigetragen, dass es ein einzigartiges Weihnachtsfest geworden ist. Und neben überlaufenden Bädern, tropfenden Zimmerdecken und einem versehentlichen Feueralarm ist auch alles glatt gelaufen.
Die Silvesterfeier in Uppsala mit einem Krimi-Dinner und tollem Feuerwerk auf dem Schlosshügel haben die gemeinsame Woche mit den anderen Volontären abgerundet.
Nicht verzagen, Neues wagen
Der Januar verlief dagegen etwas ruhiger. Meine Mitpraktikantin Anna und ich haben den Versuch gewagt, uns ein Eishockeyspiel anzusehen und waren absolut begeistert. Das wollen wir auf jeden Fall nochmal wiederholen. Wahrscheinlich hat auch der Sieg von Linköping gegen Jönköping mit 8:1 zu der guten Laune im Publikum beigetragen. Wir haben uns auch an Yoga und Tanzen versucht. Bei dem einen haben wir unsere innere Mitte gefunden, bei dem anderen eine schwedische Freundin.
Das Gästehaus
Im Gästehaus gibt es momentan zwar weniger Gäste, weil renoviert wird, für uns gibt es aber trotzdem immer etwas zu tun. Abgesehen von unser Hauptaufgabe, das Gästehaus sauber zu halten, das "Kirchenkaffee" vorzubereiten, zu backen und zu ministrieren, haben wir im Klosterladen Inventur gemacht und uns mit Bücher, Taschenlampen und Rosenkränze zählen beschäftigt. Die schönste dazugewonnene Aufgabe ist aber auf jeden Fall, die Kerzen zu gestalten. Neben den Motiven, die eine der Schwestern schon ausgeschnitten hat, durften wir auch selbst ein bisschen kreativ werden und unsere eigenen Kerzen gestalten.