Das war‘s! Der mühsam hergerichtete Weihnachtsschmuck ist wieder im Abstellraum verstaut. Die Sterne sind zusammengefaltet und die Lichterketten aufgerollt. Selbst die Tesafilm Reste wurden schweißtreibend abgerubbelt. Doch vorbei ist es noch lange nicht! Die zweite Halbzeit unseres PINs wurde gerade erst neu angepfiffen.
Und gleich zu Beginn des Jahres hat es in Bergen viel geschneit. Anstelle des bekannten Regens, kamen diesmal eine Menge weißer Flocken vom Himmel. Mit einer Schneeschippe ausgestattet, haben wir tagtäglich die Schule vorm Einsturz bewahrt. Doch es dauerte nicht lange, bis wir uns wie Sisyphus vorkamen. Jeden Tag aufs Neue kehrten wir die gleichen Stellen…
Wildes Wandern
Sobald der Wintersturm sich wieder gelegt hat, hoffe ich, neue Wandertouren mit meinen Mitpraktikanten unternehmen zu können. Diese gestalten sich nämlich immer sehr abenteuerlich!
Zuletzt mussten wir im strömenden Regen einen weit über die Ufer getretenen Fluss überqueren, da die eigentlichen Trittsteine im Wasser versunken waren. Anschließend haben wir es glücklicherweise geschafft, in einer kleinen Hütte ein Feuer zu entfachen, um unsere Kleidung wieder etwas zu trocknen.
Gemeinsam mit den Schülern der Grundschule besteigen wir einmal pro Woche einen der Hausberge rund um die Stadt.
Holz hacken und Berge erklettern
Um ein Lagerfeuer zu machen, müssen wir manchmal auf dem Berg neues Holz hacken. Dabei wurden wir im Sommer noch kritisch von den Kreuzfahrttouristen beäugt, die die Bahn hinauf genommen haben. Mittlerweile trifft man aber nur noch Norweger, die bei jedem Wetter auf die Berge klettern. Die neu erworbenen Sprachkenntnisse helfen nicht nur am Arbeitsplatz, sondern auch in der Freizeit beim lokalen Sportverein. Ob Niederlage oder Erfolg, das Abschneiden der Handballmannschaft im letzten Spiel können wir mittlerweile auch in der Landessprache erfragen. Zumindest sind wir jetzt sprachlich gewappnet, um uns im kommenden Sommer erfolgreich von den normalen Touristen abgrenzen zu können.
Exkursion nach Oslo
Gleich geblieben ist jedoch die Vielzahl an Möglichkeiten und Erfahrungen, die uns die Arbeit in der Schule bietet. Erst neulich durfte ich eine Exkursion nach Oslo begleiten. Dort haben wir das norwegische Parlament und Regierungsviertel besucht. Und vor Kurzem, in der "Samischen Woche", habe ich viel über die Geschichte des skandinavischen Urvolkes gelernt.