Nur drei Tage nach meinem langersehnten 18. Geburtstag konnte es endlich losgehen:
Das Abenteuer: Freiwilligendienst in Stockholm.
Zunächst aber lagen noch etwa 20 Stunden Zugfahrt vor mir, ehe ich zum ersten Mal schwedischen Boden betreten konnte. Während es im deutschen ICE noch ausreichend Platz für mein üppiges und sperriges Gepäck gab, wartete im Nachtzug nach Stockholm schon die erste Herausforderung auf mich. Denn es gab nahezu keine Möglichkeiten, meine Habseligkeiten zu verstauen. Also stand es schlussendlich einfach mitten im Abteil. Zum Glück war mein Abteilgenosse ein Nachtzugveteran und sehr verständnisvoll und freundlich. Gut geschlafen habe ich übrigens nicht, aber das Gefühl, mitten in der schwedischen Landschaft aufzuwachen, war unbezahlbar.
Inzwischen habe ich mich gut eingelebt und weiß zumindest, was sich hinter den meisten der vielen Türen in der Gemeinde St. Eugenia befindet, denn diese ist zugleich mein Wohn- und Hauptarbeitsort. Ich helfe bei verschiedensten Aufgaben im katholischen Buchhandel, der sich auch im Gebäudekomplex befindet – etwa dem Registrieren und Einsortieren neuer Bücher, Schreiben von Rechnungen und Packen von Paketen. Zugleich helfe ich beim Auf- und Abbau bei wöchentlichen Veranstaltungen und der englischen Studentengruppe, für die ich Essen einkaufe und vorbereite. Außerdem helfe ich einmal in der Woche beim Caritas Mötesplats mit, Essen und Trinken für bedürftige Menschen bereitzustellen. So habe ich eine sehr abwechslungsreiche Arbeitswoche, die mir viel Spaß und unterschiedliche Aufgaben bietet.
Freizeit und alleine wohnen
Doch auch in meiner „Freizeit“ warten insofern neue Herausforderungen auf mich, da ich nun selbstständig für mich einkaufen, kochen, spülen, putzen und waschen muss. Bislang ist es mir ganz ordentlich geglückt, ich bin stets satt geworden und war dabei noch nie bei „MAX“, dem schwedischen Pendant zu McDonalds oder ähnlichen Schnellrestaurants.
Aber natürlich bleibt mir auch richtige Freizeit, in der ich Stockholm erkunden, die Museen besuchen oder Sport treiben kann. Die Stadt hat meiner Ansicht nach, auch im noch nicht ganz so dunklen Winter viel zu bieten. So gibt es neben viel Weihnachtsbeleuchtung direkt vor meiner Haustür eine Eislaufbahn, die ich auch schon mit neu gekauften Schlittschuhen ausprobiert habe. Außerdem habe ich mich auch schon mit meinen Mitfreiwilligen aus Vadstena und Marielund getroffen, kürzlich etwa beim Besuch des schwedischen Reichstags mit einer Gruppe der Caritas.
Lust auf mehr!
Schon in den ersten zwei Wochen bin ich ausnahmslos auf sehr freundliche und offene Menschen gestoßen, die mir ein gutes Ankommen und Eingewöhnen ermöglicht haben. Nun freue ich mich sehr darauf, in den folgenden Monaten als Praktikant im Norden weitere interessante Erfahrungen zu machen!