Ende August ging die Reise für mich los und ich bin ich nach Tallinn geflogen. Mit dem Bus ging es dann weiter nach Tartu. Aufgrund von platzsparendem Packen trug ich meinen dicksten Pullover, eine Winterjacke und meine wärmsten Schuhe.
Ich hatte auf jeden Fall nicht mit strahlendem Sonnenschein und über 20°C gerechnet. Das wurde mir zum Verhängnis, dank der warmen Kleidung und dem schweren Gepäck kam ich ordentlich ins Schwitzen.
Die erste Schulwoche
Am Montag ging es für mich direkt in die Schule. Dort wurde ich sehr nett begrüßt und konnte mir in Ruhe den Ablauf des Unterrichts anschauen.
Die Schonfrist endete allerdings direkt am Dienstagmorgen. Nachdem mir eröffnet wurde, dass ich ab dann drei mal die Woche zwei Schülerinnen aus der 12. Klasse alleine unterrichten würde, war ich zuerst etwas geschockt. Ich habe mich aber doch schneller als gedacht an den neuen Alltag und den Umstand, dass ich jetzt auf der anderen Seite des Pults sitze, gewöhnt.
Am ersten September, beginnt in Estland offiziell die Schule. Zu diesem Anlass war an diesem Tag unterrichtsfrei. Die LehrerInnen (und ich auch) bekamen eine Rose überreicht, und auch die SchülerInnen brachten Blumen oder Schokolade für diese mit.
Freizeit
Am Wochenende wurde ich von den 3 Schwestern der Gemeinde zum Pilze sammeln eingeladen. Wir fuhren zu einem sehr schönen See wo wir an einer Grillstelle anhielten, um als kleine Stärkung ein paar Würstchen zu grillen. Wir machten einen sehr schönen Spaziergang und fanden viel Pilze.
Der 5. September war ein sehr schöner Tag, denn meine Mit-Praktikantin Svea kam endlich an. Außerdem war ich an diesem Tag zum ersten Mal beim Sprachkurs. Jetzt kann ich immerhin schon "Hallo, mein Name ist..." und "Tschüss" sagen. Am Mittwochabend wurden wir spontan von einem Studenten, den ich im Aufzug getroffen hatte, zum Chai-Tee-Trinken eingeladen und wir haben uns über 2 Stunden - natürlich auf Englisch - sehr nett unterhalten.
Auch wenn ich noch gar nicht so lange in Tartu bin habe ich doch schon einiges erlebt, wurde oft überrascht und war in teilweise sehr ungewöhnlichen Situationen. So darf es die nächsten 10 Monate gerne weitergehen!