Gleich als ich am 17. August in Turku übermüdet aus der Fähre gestiegen bin, wurde ich von zwei Schwestern herzlichst begrüßt. Auf der Autofahrt zu meiner Einsatzstelle lauschte ich den Gesprächen der beiden und hab gleich gelernt, dass sie alle aus unterschiedlichen Ländern kommen und auf Italienisch miteinander kommunizieren.
Auch die anderen sieben Schwestern empfingen mich sehr positiv aufgeregt beim Frühstück. Sobald ich mich ordentlich ausgeschlafen hatte, wurde mir die Arbeit hier vorgestellt.
In der Einsatzstelle ankommen
Ich kann mich wirklich nicht beschweren: Vormittags helfe ich erstmal mit, die Zimmer neu herzurichten, für die immer wechselnden Gäste des Bed&Breakfasts. 12:00 Uhr gibt es hier Mittagessen, welches die Schwestern kochen, oft ist es ziemlich scharf und mit erschreckend wenig Soße. Danach putze ich das Treppenhaus, Fenster oder lese Blätter vor der Tür auf, Sachen die halt so anfallen. Ab 14:30 Uhr hab ich eigentlich immer frei. Und so konnte ich auch schon selbst Turku erkunden. Vor allem Spaziergänge am Fluss prägen meine Nachmittage.
Sich willkommen fühlen
Gleich an meinem dritten Tag ging ich mit zwei Schwestern in eine sehr große Messe. Danach sind alle zum Mittagessen gegangen, das von der Caritas organisiert wurde. Dort wurde ich vielen Menschen vorgestellt, unter anderem dem Bischof von Helsinki und immer flüsterte mir eine Schwester zu: "Sag, dass du vom Bonifatiuswerk bist, die Leute kennen und lieben das hier." Und tatsächlich traf ich damit immer auf Begeisterung und ein paar gebrochene deutsche Worte. Ich fühl mich hier also wirklich mehr als willkommen!
Anscheinend können die Menschen hier auch riechen, wenn man nicht aus Finnland kommt, denn oft wird man gleich in unfassbar gutem Englisch angesprochen. Dafür bin ich gerade auch sehr dankbar, denn Finnisch ist schrecklich kompliziert.
Umso besser ist es, dass ich nun bis Ende Mai zwei Mal in der Woche in der "Evening Highschool" sitzen werde, um eine Finnischklasse für Anfänger*innen abzuschließen.
Neue Freundschaften geschlossen
Außerdem hatte ich sehr Glück und habe gleich an meinem zweiten Wochenende Leute in meinem Alter kennengelernt. Und ganz im Gegensatz zu dem, was uns beim Vorbereitungsseminar erzählt wurde, sind die Menschen hier unfassbar aufgeschlossen und laden einen sehr schnell und lieb zu gemeinsamen Treffen ein.
So war ich zum Beispiel schon mit ein paar Studierenden Pfifferlinge (=Kantarellit) sammeln, die findet man in den wunderschönen Wäldern hier. Angebraten und auf Brot schmecken sie am besten!
Damit moi moi!