Schönes und erlebnisreiches Jahr in Bergen verbracht

Die Bergen-Praktikanten Jonas, Theo und Raphael mit Mentor Dom. Lukas (2.v.r.) in Trondheim. (Foto: Alex Böhm)
Die Bergen-Praktikanten Jonas, Theo und Raphael mit Mentor Dom. Lukas (2.v.r.) in Trondheim. (Foto: Alex Böhm)

Mein "PIN" war in Bergen, Norwegen. Ich habe ein Jahr am katholischen Gymnasium St. Paul gearbeitet. Dieses schöne und erlebnisreiche Jahr begann im August 2022.

Mein Jahr in Bergen startete auf die gleiche Art, wie es enden sollte.

In Bergen arbeiten die ehemaligen Praktikanten die neuen ein und ich wurde von diesen und meinem Mentor Lukas am Fähranleger empfangen. Bei bestem Regenwetter, wie es in Bergen üblich ist.

Ein Land zum Verlieben

Am gleichen Tag kamen Theo und Jonas, meine Mitpraktikanten dazu, mit denen ich 11 Monate zusammen leben und arbeiten würde. In den darauffolgenden Wochen und Monaten lernte ich so viele neue Dinge kennen, wie es nur in einem neuen Land, mit neuer Sprache und meiner Meinung nach schönerer Natur, geht.

Mit Norwegen habe ich ein Land entdeckt, in das man sich nur verlieben kann und in dem ich vielleicht einmal leben werde. Aber nun zu den Erlebnissen und Erfahrungen, die ich in diesem Jahr sammeln durfte.

Der Arbeitsalltag an meiner Stelle

Jonas macht sich bereit, dem Hausmeister zu helfen.
Jonas macht sich bereit, dem Hausmeister zu helfen.

Erst einmal war da die Arbeit am St. Paul-Gymnasium. Täglich um 8 Uhr morgens trafen wir uns mit Lukas zu einem Gespräch über den Tag, oftmals auch am Telefon, da Lukas viel unterwegs war. Danach ging es im Büro an den Computer, E-Mails beantworten, Excel Tabellen bearbeiten, Nachrichten an Schüler/-Jonas macht sich bereit, dem Hausmeister zu helfeninnen schicken und bis zum Jahreswechsel das Jahrbuch erstellen. Das Jahrbuch war wohl unser größtes Projekt und ich konnte viel über selbstständiges Arbeiten und Zeitmanagement lernen. Besonders repetitive Aufgaben habe ich gerne auf meine eigene Weise bearbeitet, um sie interessanter und nach meiner Meinung effizienter zu gestalten.

Erster Lernerfolg: Sowas sollte man kommunizieren, sonst darf man die Aufgabe am Ende doppelt bearbeiten.

Vom Praktikant zum Lehrer

Feueralarm: Schüler versammeln sich draußen.
Feueralarm: Schüler versammeln sich draußen.

Ein weiterer, lustiger, aber oft anstrengender Teil des Schulalltages waren die Schüler/-innen. Bei der Mithilfe im Deutsch- und Sportunterricht, Klausuraufsichten und Vertretungsstunden konnte ich Schule aus dem Blickwinkel eines Lehrers kennen lernen. Zum ersten Mal fand ich mich vor einer Klasse wieder, mit der Aufgabe, sie ruhig zu halten und zum Arbeiten zu bewegen. Unter gleichaltrigen als Respektsperson wahrgenommen zu werden, oder die norwegischen Namen richtig auszusprechen erwies sich oft als Herausforderung. Vor allem in Verbindung miteinander. Auf Klassenreisen, die wir begleiten durften, kam aber doch der Schüler in mir durch und ich hatte viel Spaß.

 

Klassenfahrt nach Strandebarm

Meine erste Klassenreise war schon nach wenigen Wochen. Mit den Elftklässlern ging es nach Strandebarm. Da ich der einzige Praktikant war, der die Klassen in dieser Woche begleitete, sprach ich 3 Tage lang kein Wort Deutsch. Auch wenn das nur eine kurze Zeit war, fiel mir der Sprachwechsel deutlich auf. Dafür konnte ich mein Können im Überwinden von kulturellen Barrieren unter Beweis stellen. Musik und Sport haben mich nicht im Stich gelassen und durch Klavier und Beachvolleyball spielen, lernte ich die Schüler kennen.

Die zweite Klassenreise, die ich begleiten durfte, war das Trainingslager der 13. Klasse in Rom. Diese Reise war für mich eins der wenigen Beispiele für die Unzugänglichkeit, die Norwegern häufig nachgesagt wird. Die Schüler brauchten eine Weile, um mehr als ein paar Worte mit mir zu wechseln. Dafür waren die Lehrer umso freundlicher und brachten mir abends Karten- und Würfelspiele bei, nur um mich dann gnadenlos fertig zu machen.

 

Spracherfolge

Am Gymnasium unterstützte ich zwei Mal pro Woche den Deutschunterricht in der 11. Klasse als Sprachassistent, wie die Deutschlehrerin Kinga mich nannte. Neben dem Norwegisch-Kurs, den wir besuchten, lernte ich hier am meisten Norwegisch. Es hat mir viel Spaß gemacht, den Schüler/-innen beim Deutsch lernen zu helfen und gleichzeitig von ihnen Norwegisch zu lernen. Duolingo brachte die nötige Wiederholung und nach 3 Monaten wechselte mein Sprachverständnis von wenigen Wörtern zu einigen Sätzen.

Norwegisch lernen war zwar leicht, aber leider gibt es etwa so viele Dialekte wie Norweger selbst. Während ich mich mit dem einen Schüler problemlos unterhalten konnte, fühlte ich mich beim Nächsten in die erste Woche zurückversetzt. Der Dialekt in Bergen war aber recht leicht zu verstehen, da die deutsche Hanse hier bis vor gut einem Jahrhundert große Bedeutung hatte. Damit hat die deutsche Sprache den Dialekt mitgeprägt.

Sportangebote in der Schule

Ab dem Jahreswechsel durfte ich zusammen mit meinen Mitpraktikanten eine Volleyball-AG in der Schule leiten. Auch das brachte uns der norwegischen Sprache näher, zumindest mit Worten wie "Hab ihn!" oder "Draußen!". Auch habe ich Volleyball als neues Hobby für mich entdeckt, das ich gerne weiterführen will. Einmal pro Woche konnten wir am Lehrerfußball teilnehmen und so oft wir wollten in den schuleigenen Trainingsraum. Das alles war ein guter Ausgleich zur vielen Arbeit.

Viel zu Entdecken

Stichwort Ausgleich: Natürlich durfte in Norwegen die Natur nicht zu kurz kommen, und wir haben jede Menge Ausflüge und Wandertouren unternommen, um Bergen und die Umgebung ein wenig kennenzulernen. Fast jedes Wochenende sind wir auf mindestens einen der Hausberge gestiegen und den Fløyn insgesamt gut 30 Mal hinauf gewandert. Trotz des vielen Regens in Bergen (regenreichste Stadt Europas, 2 von 3 Tage Regen) haben wir viele Sonnenuntergänge und den wunderschönen Ausblick auf Bergen bei Nacht genossen.

Neben dem Regen ist Bergen auch als das Herz der Fjorde bekannt und trägt diesen Namen zurecht. Ein Highlight unserer Erkundungstouren war nur 1,5 Stunden entfernt: Ein kleiner Urlaub Mitte Oktober, in einer Waldhütte am Bjørnalfjord. Wir verbrachten 3 Tage mit Kajakfahren, Angeln, Schwimmen, Bogen schießen, Natur genießen und im Holzofen-Hot-Tub sitzen.

 

Das eigentliche Highlight all unserer Touren und Ausflüge, und einfach nur traumhaft, war die Wanderung zur Trolltunga. Hier ein paar Eindrücke.

Das "Praktikum im Norden" war mein bisher erfahrungs- und erlebnisreichstes Jahr. Ich durfte ein neues Land, eine neue Kultur, Sprache und neue Menschen kennenlernen, schon erstes WG Know-how sammeln, mich als Lehrer ausprobieren und neue Freunde finden. Das alles werde ich natürlich vermissen, und ich werde wiederkommen.

Raphael

 

Die Träger des Projekts           Kontakt

Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken e.V. 

Kamp 22 | 33098 Paderborn

Tel.: 05251 29 96 - 0

Fax: 05251 29 96 - 88

E-Mail: 
info@bonifatiuswerk.de

Web: www.bonifatiuswerk.de

 

Weitere Infos zum Bonifatiuswerk

 

Newman-Institut 

Ricarda Clasen

Projektkoordinatorin

Slottsgränd 6 | 75309 Uppsala

Web: www.newman.se

E-Mail: ricarda.clasen@newman.se

 

 

 

 

 

Weitere Infos zum Newman-Institut

 

Fragen zum Programm richten Sie gerne direkt an:

Marisa Grummich

Referentin "Missionarische und diakonische Pastoral"
Tel.: 05251 29 96 - 44
E-Mail: Marisa.Grummich@bonifatiuswerk.de

Presseanfragen richten Sie gerne direkt an:

Theresa Meier

Redakteurin "Kommunikation"
Tel.: 05251 29 96 - 58

E-Mail:

Theresa.Meier@bonifatiuswerk.de



Finanziell unterstützt wird das Bonifatius Praktikanten Programm durch das Erzbistum Paderborn.