Die schönsten 10 Monate Erfahrung meines Lebens

Emma auf dem Sulur über Akureyri.
Emma auf dem Sulur über Akureyri.

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge bin ich vor drei Wochen in Frankfurt aus dem Flieger von Island ausgestiegen. Die wunderschöne Zeit meines Praktikums im Norden ist vorbei.

Deutschland: andere Währung, anderer Lebensstil. Erst einmal eine kleine Überforderung. Alles ist größer, lauter und stressiger. Worauf ich mich am meisten gefreut habe war meine Familie, die hab ich ja auch lange nicht mehr gesehen. Trotzdem vermisse ich jetzt schon die Schwestern, Kinder und Freunde, die ich in Island kennengelernt habe. Der größte Unterschied ist aber das Wetter. Bei 35 Grad im Schatten wollte ich am liebsten direkt wieder einsteigen und zurück in die angenehmen 18 Grad in Akureyri zurückfliegen.

Akureyri

…die Stadt, in der ich meine letzten 10 Monate verbracht habe. Genauer gesagt im Haus der Karmelitinnen. Dort war auch meine Einsatzstelle, die Kinderkrippe. Jeden Tag durfte ich zehn kleine, süße, einjährige Kinder von morgens 7:00 Uhr bis mittags 16:00 Uhr betreuen, mit ihnen spielen und beim füttern helfen.

Manchmal habe ich mich sogar wie eine große Schwester gefühlt, denn in den zehn Monaten sind sie mir sehr ans Herz gewachsen und ich habe viel mit ihnen erlebt. Die ersten Schritte, die ersten Zähne und die ersten Worte. Ich habe sehr viel von den Nonnen über die Kinder gelernt. Sie versuchen direkt von Anfang an, die Kinder mit Dankbarkeit zu erziehen und in meinen Augen klappt das sehr gut. Es ist außerdem kein Gerücht, dass in Island die Kinderwägen zum Mittagsschlaf nach draußen gestellt werden. So bleiben die Kleinen immer gesund und werden an das kalte Klima gewöhnt. Zudem sind wir jeden Tag nach draußen spielen gegangen, zum Botanischen Garten oder haben Pfarrer Jürgen in der Kirche besucht.

Die Kirche

Dort habe ich auch einen großen Teil meiner Zeit in Island verbracht. Die Gemeinde Sankt Peter in Akureyri ist mit ihren 480 Mitgliedern relativ groß. Für mich war es eine sehr offene und internationale Gemeinde, da sie sich größtenteils aus Ausländern zusammensetzt und gerade der Pfarrer und die Schwestern oft kreativ sein müssen, um die Messe oder den Kommunionsunterricht stattfinden zu lassen. Von der Fläche streckt sich die Gemeinde quasi ganz Nordisland entlang und an den Wochenenden verteilt, finden die Messen auch in anderen Orten statt.

 

So war ich zum Beispiel in Blönduós oder Siglufjöður in der Messe am Sonntagnachmittag dabei oder bin mit Schwester Selestina bis nach Sauðárkrókur für den Kommunionsunterricht gefahren. Die Offenheit zeigt sich auch in dem wöchentlich stattfindenden Kirchenkaffee, was in der nordischen Kirche nicht selten ist und jeden Sonntag nach dem Gottesdienst stattfindet. Alle werden eingeladen, noch bei Kaffee und Kuchen zusammenzusitzen, sich auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen. So habe auch ich sehr nette, neue Bekanntschaften mit Leuten von aller Welt gemacht.

Die Sprache war dabei gar keine Hürde. Jeder, dem ich begegnet bin, konnte Englisch. Alte und junge Menschen, sogar mit kleinen Kindern ist es einfach, da sie direkt ab der ersten Klasse in Englisch unterrichtet werden. Und auch Isländisch war kein Problem für mich. Es ist für deutschsprachige Menschen ein relativ kleiner Aufwand Isländisch zu lernen, wenn man oft Unterhaltungen führt. Mir hat zum Beispiel das Mitlesen in der Messe sehr gut geholfen. Mit einem Englisch-Isländisch oder Deutsch-Isländischem Buch konnte ich mir Strukturen und Wörter gut merken. Es gibt viele Parallelen zur deutschen Sprache. Außerdem ist Pfarrer Jürgen eine große Hilfe, da er auch aus Deutschland kommt.

Das schönste Land der Welt

Island ist wirklich einzigartig in jeder Hinsicht. Und obwohl ich sehr viel gereist bin, habe ich immer noch das Gefühl, dass es noch so viel gibt. Trotzdem gab es sehr viele Highlights, welche ich natürlich nicht vorenthalten will. Am schönsten ist natürlich der Norden :) Im Winter viel Schnee (und jeder weiß denke ich, wie sehr ich den Winter liebe), im Sommer 24 Stunden Sonne. Zusammen mit meinen Freundinnen bin ich oft bis spät in die Nacht an die schönsten Plätze gefahren. Es wurde ja nie dunkel.

Schwester Marcelina, Ancilla, Rita und ich beim Pilgerort Mariulind. (Foto: privat)
Schwester Marcelina, Ancilla, Rita und ich beim Pilgerort Mariulind. (Foto: privat)

Zudem kann ich jetzt von mir behaupten, dass ich ein viel besserer Autofahrer bin. Island bietet da ziemlich viel Abwechslung mit Schotterstraßen, Eis, Schnee oder 15 prozentiger Steigung (im Nebel ohne Leitplanke). Einer der schönsten Ausflüge war ein Wochenendtrip zusammen mit den Nonnen auf die Halbinsel Snæfellsnes. Es war super lustig und erlebnisreich zusammen mit Schwester Marcelina, Ancilla und Rita. Wir haben in der Franz von Assisi Gemeinde andere Nonnen besucht und an einem Tag haben mir die Schwestern den Pilgerort Mariulind gezeigt.

Mit Sonne und Meer auf der einen und dem Gletscher Snæfellsnesjökull auf der anderen Seite, sind wir die ganze Halbinsel einmal abgefahren. Zuhause angekommen war es sogar um halb 12 in der Nacht noch hell, oder auch als mich meine Eltern und meine Schwester besucht haben und wir campen waren. Camping sind immer noch die besten Urlaube!

Die Insel Island habe ich auf jeden Fall mit Erfolg einmal umrundet. Ob mit meiner Familie oder meinen Freunden, es waren immer wunderschöne Ausflüge und die Natur ist atemberaubend! Alle 200 Meter fällt ein Wasserfall von einem Felsen herunter, man sieht Wale vor dem Sonnenuntergang oder Nordlichter im Schnee. Island ist auf jeden Fall das schönste Land der Welt und das wird nicht das einzige Mal gewesen sein, dass ich dort war.

Ich bin so dankbar dafür, dass ich die Möglichkeit hatte, dorthin zu gehen, neue Leute, neue Orte kennenzulernen und auch viel über mich selbst zu lernen. Das "Praktikum im Norden" gibt einem auf jeden Fall die Chance dazu.

Emma

 

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