Der Monat Mai verging wie im Flug. Nachdem ich Ende April von einem Erstkommunion-Wochenende erst einmal krank war, hatte ich genug Energie, um die bevorstehenden Termine im Mai wahrzunehmen.
Im Mai haben mich Johanna und Greta aus Uppsala, Elli aus Vadstena, Anna und Alexandra aus Marielund und Amelie aus Stockholm besucht.
Austausch untereinander
Es war richtig schön, so viel Besuch zu erhalten und sich auch über die Eindrücke des "PiNs" auszutauschen. Die drei "A's" konnten dann auch direkt den Nationalfeiertag in Oslo erleben. Ich durfte sogar beim großen Umzug mit der St. Sunniva-Schule mitlaufen.
Einsatz für die Nächsten bei Stadtmission und Caritas
Ein großes Interessenfeld habe ich in der karitativen Arbeit. Deshalb war es von Anfang an mein Wunsch, mein "Praktikum im Norden" mit dieser Arbeit zu füllen. Es fing an mit "Suppe og Vennskap", bei dem schon meine Vorpraktikantinnen mitgemacht haben. Es ist fester Bestandteil des "PiN-Programms" in Oslo, initiiert von einer Ehrenamtlichen der St. Olav-Gemeinde. Ich habe es bereits ab dem ersten Einsatz lieben gelernt. Zwei Mal im Monat wird nach dem Prinzip "Come as you are, go whenever you want" gemeinsam gekocht, das Essen und alle Freiwilligen gesegnet und die warme Mahlzeit und der warme Kakao auf den Straßen in Oslo verteilt. Dabei ist jede:r willkommen, etwas zu essen und zu trinken. Manchmal entwickeln sich gute Gespräche und ich erfahre viel Dankbarkeit von den Menschen.
Freud und Leid
Nach den ersten Monaten erfuhr ich, dass eine Ordensschwester im Katarinahjemmet zweimal die Woche bei der Stadtmission arbeitet. Mit meinen wachsenden Norwegisch-Kenntnissen war ich dann bereit, Initiative zu ergreifen und anzufragen, ob es möglich wäre zu helfen.
Im Mai war ich an zwei Samstagen bei der Stadtmission und habe geholfen, Essen auszuteilen. Es war viel los. Einerseits haben mich die guten Gespräche und die Arbeit sehr erfüllt. Andererseits macht es mich äußerst nachdenklich und traurig, dass sich so viele Menschen kaum eine Mahlzeit leisten können und sich in prekären Lebenssituationen befinden.
Motivation für zukünftige Arbeit
Den dritte Einblick in die karitative Arbeit erhielt ich bei der Caritas in Oslo, die ihren Fokus auf bürokratische Hilfe, Begleitung, Norwegischkurse und Jobsuche setzt. Ich habe beim Norwegischkurs geholfen, was mir viel Spaß gemacht hat. Außerdem war ich sehr beeindruckt von mir selbst, dass ich die Sprache so gut beherrsche, dass ich beim Unterricht helfen konnte.
Falls sich noch Zeit in dem verbleibenden letzten Monat in Oslo findet, möchte ich die Mitarbeitenden für einen Tag in ihrem Arbeitsalltag begleiten.
Der freiwillige Einsatz in Stadtmission und Caritas gab mir Bestätigung, dass ich gern im karitativen, kirchlichen Feld arbeite. Das motiviert mich für meine zukünftige Arbeit. Auch war ich von mir selbst beeindruckt, dass ich selbstständig nach einem weiteren Einsatzfeld gesucht habe. Ich darf stolz auf mich sein.
Urlaub und ein Wochenendtrip
Ein guter Abschluss des Monats bat mir mein Urlaub und der anschließende Wochenendtrip mit den Freiwilligen aus dem Kloster Katarinahjemmet. In meinem Urlaub habe ich Mathis in Munkeby besucht und anschließend haben wir gemeinsam die Stadt Trondheim in Mittelnorwegen entdeckt. Trotz des bescheidenen Wetters haben wir viel gesehen und ich habe mich gut entspannen können.
Gemeinsam mit unserer Mentorin Sr. Ane-Elisabet sind wir in dem ersten Juniwochenende in ihren Heimatort nach Tønsberg gefahren. Das liegt circa eine Stunde südlich von Oslo am Oslofjord. Neben den Besuchen des Mittelalterfestivales, "Verdens Ende" ("Ende der Welt") am Zipfel des Oslofjords und eines Museums haben wir viel Uno gespielt und reichlich gegessen. Ein Highlight war das Baden im Fjord, was ziemlich kalt, aber letztendlich echt erfrischend war.
Nun bin ich wieder in meinem Arbeitsalltag angekommen und genieße den restlichen Monat mit hoffentlich viel Sonnenschein in Oslo, bevor es Anfang Juli zurück nach Deutschland geht.