Mit einem großen und schnellen Umbruch ist der Frühling bei uns angekommen. Mit im Schlepptau die Sonne, die kaum mehr aufhört zu scheinen, und die frische Belebtheit unserer schönen baltischen Stadt. Die Menschen trauen sich bei den angenehmen Temperaturen wieder öfter auf die Straßen, tummeln sich in den Parks Rigas oder fahren gleich an den Strand sowie in das waldige, manchmal leicht hügelige, Umland, um das Leben, nach dem langen Winter, wieder auskostend inhalieren zu können.
Die Umgebung entdecken und genießen
Wir erlebten ein tolles Osterfest mit den Schwestern (wo das Eier bemalen natürlich nicht fehlen durfte). Ausflüge in - und außerhalb Lettlands wurden durch die angenehmen Gegebenheiten ebenfalls wieder attraktiver. Zum Strand bin ich in diesem Frühling schon oft gefahren, hab mir an freien Tagen Zeit für meine Geocaching-Leidenschaft genommen oder habe mir Orte in Riga angesehen, die mir vorher noch unbekannt waren. Mit Martha zusammen bin ich spontan ins Nachbarland Litauen gefahren, damit wir uns die Hauptstadt Vilnius genauer anschauen können.
Sport verbindet
Einen großen Freuden-Faktor spielte hier außerdem die Eishockey-WM. Eishockey ist der Nationalsport Lettlands, es herrschte die selbe aufgeregte Atmosphäre, die wir in Deutschland von großen Fußballspielen kennen. Verschärfend wirkte der Gewinn der aller ersten lettischen WM-Eishockey-Medaille: Bronze. Der Tag nach dem Spiel um den dritten Platz wurde kurzerhand zum Feiertag, um gebührlich die Ankunft der Mannschaft beim Freiheitsdenkmal zu feiern. Für uns wurde es sogar zweimal spannend, da Deutschland das erste Mal seit 70 Jahren um Gold spielte.
Sommercamps und Ferienfreizeiten starten
Seit Ende Mai sind außerdem Ferien. Bis Anfang September müssen alle, die keine Abschlussklasse sind, nicht mehr in die Schule. Es beginnen nun also viel Sommercamps und Freizeiten. Auch die Kanela, die vom Aufbau den RKW (Religiöse Kinderwochen) ähneln, findet nun bald statt und Martha und ich bekommen die Möglichkeit, als Helfer mit dabei zu sein.
Danach sind es dann nur noch zwei Wochen, bis es für uns schon wieder nach Hause geht. Dass sich die Zeit hier dem Ende neigt, versuche ich oft auszublenden. Es freut mich wahnsinnig wieder nach Hause zu fahren und doch weiß ich auch, dass ich die Menschen und Orte hier unglaublich vermissen werde, die mir Riga zu meinem zweiten zu Hause gemacht haben. Die "To-Do-Liste", die Martha und ich geschrieben haben, bekommt immer schneller mehr Häkchen, da wir uns jetzt im Endspurt befinden und im letzten Monat noch so viel wie möglich von unseren Vorhaben schaffen möchten. Ich bin schon sehr gespannt, was ich in dreieinhalb Wochen von meiner restlichen Zeit erzählen kann!