Der Frühling kommt in Bergen an

Wanderung zum "Slottet" mit Philipp.
Wanderung zum "Slottet" mit Philipp.

Ja, tatsächlich konnten wir im April echt schöne Wochen genießen, in denen wir größtenteils wenig Regen hatten. Dazu kam natürlich auch noch, dass der Besuch im April unsere Herzen mit Sonne füllte. Einerseits war der alte Praktikant Philipp in der Karwoche da und wir konnten einige nette Touren mit ihm machen und andererseits kam mich meine Familie über die Ostertage und die darauffolgende Woche besuchen. Wir hatten gemeinsam schöne Stunden und Ausflüge. Was die Natur angeht hatte der April noch nicht so die tragende Rolle, weil die Bäume nun erst begannen ihre Knospen zu bilden und daher die grüne Blättertracht noch nicht so zum Vorschein kam. Die Berge waren eigentlich alle noch schneebedeckt und trotz der zwischenzeitlich im April angenehmen Temperatur von 13 Grad, ging die ein oder andere Wanderung noch durch Schnee.

Der Mai bringt nun wirklich den Frühling und viel Besuch

Die Nachbarstraße im vollen Blütenkleid
Die Nachbarstraße im vollen Blütenkleid.

In der zweiten Maiwoche ging dann so wirklich der Frühling hier los. Die Bäume und Pflanzen haben richtig Gas gegeben und sind mal so richtig aus sich herausgekommen und alles blüht nun wunderschön.

 

Die Freude an den vielen bunten Farben und den verschiedensten Gerüchen weilt bei mir dann doch nicht immer so lange, da ich mit einer Pollenallergie "beschenkt" worden bin und dementsprechend verschnupft und rotäugig die zweite Maiwoche verbringen durfte.

Atemberaubende norwegische Landschaft

Kleines Dorf namens Bruvik.
Kleines Dorf namens Bruvik.

Dies hielt mich aber nicht davon ab, einige Wanderungen und Ausflüge in die tolle Natur Norwegens zu machen. Dabei blieb mir sehr stark die Tour vom 13.05.2023 in Erinnerung. Raphael war für seinen Medizinertest in Deutschland und Jonas und ich waren alleine zu Hause. Daher dachten wir, dass wir einfach mal 'nen kleinen Ausflug zu einem Wasserfall machen könnten. Das Wetter hätte nicht besser sein können und wir zogen bei strahlend blauem Himmel los - durch langgezogene Fjorde, bei denen die steilen Felswände direkt ins Wasser stürzen und alle hundert Meter ein Wasserfall sich seine Fallstrecke sucht. Vorbei an blumengeschmückten Wiesen und klaren Bergseen. Weiter durch noch schönere Flusstäler mit kleinen Inseln im Fluss und nur noch einspurigen Straßen.

"Nur noch ich und die Natur"

Vorbei an kleinen Bauernhöfen und Menschen, die die Straße als Fußweg benutzen, da hier wahrscheinlich eh nur jede Stunde ein Auto entlangfährt. Es war die vollkommene Idylle. Ich spürte die Ruhe. Die Vögel zwitscherten und überall rauschten kleine Schmelzwasserbäche an der Straße entlang. 

 

Angekommen am Wasserfall wurden wir auch erstmal 'nen "bissel bepieselt". Dann gab es 'ne kleine Fotosession und Ruhepause, wobei man bei dem Rauschen nicht wirklich von einer Ruhepause sprechen konnte. Ich entdeckte neben dem Autotunnel am Wasserfall auch noch einen Fahrradtunnel. Als ich durch ihn hindurchgegangen war eröffnete sich mir ein wunderschönes Panorama auf den Fjord und all der Krach des Wasserfalls war auch verstummt. Nur noch ich und die Natur. Dort haben wir uns dann noch an einen Anleger gesetzt und einige Minuten einfach genossen. Spontan kam dann aber noch die Lust, das Tal

noch etwas weiter zu erkunden und so fuhren wir noch weiter hinein. Die Natur wurde eigentlich nur noch schöner, die Wasserfälle größer und die Menschen weniger. Genauso hatte ich mir Norwegen vorgestellt.

Fazit nach 10 Monaten

Schon zehn Monate bin ich jetzt hier in Bergen und muss sagen, dass mir die Stadt, die Umgebung, die Natur, das Land und die Leute noch mindestens genauso gut, wenn nicht sogar noch mehr gefallen, als es am Anfang der Fall war. Der Frühling mit seinen langen Tagen und kurzen Nächten, die häufigeren Tage mit gutem Wetter und allgemein die Freude die irgendwie jetzt wieder in den Leuten aufkommt, da es einfach gen Sommer geht, ist unbeschreiblich schön.

 

Schon jetzt muss ich feststellen, dass ich Norwegen und vor allem Bergen sehr vermissen werde. Es ist erstaunlich, was alles in so "kurzer" Zeit passiert ist und ich erleben durfte. Ich hoffe, dass ich den letzten Monat hier noch gut genießen kann, denn ich bin leider schon ein bisschen mit den Gedanken in Deutschland, bei dem was als nächstes ansteht. Studium, Urlaube und viele andere Dinge passieren dann in Deutschland, aber im Moment versuche ich immer mal wieder, inne zu halten und den Moment zu genießen, denn die Zeit ist quasi an mir vorbeigeflogen, ohne dass ich es wirklich wahrgenommen habe.

Theo

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