Schon seit Monaten reden wir vom Frühling und wann er denn endlich nach Schweden kommt.
Genauer gesagt seit wir Ende Februar nach Helsinki gereist sind und dort von einer weißen Winterlandschaft überrascht worden sind.
Doch was genau macht diesen Frühling eigentlich aus?
Längere Tage?
Ein paar Blümchen am Straßenrand?
Menschen ohne Winterjacken?
Verlangen nach dem Unbekannten!
So genau wusste ich eigentlich gar nicht, nach was wir uns da sehnen. So war ich jedes Mal aufs Neue begeistert, wenn es abends auch nur 5 Minuten länger hell war und ich irgendwann, z.B. nach der Arbeit im Buchladen, um 18 Uhr heimgehen konnte und es nicht mehr dunkel war.
Als dann auch noch die Zeit umgestellt worden ist und es bis 19 Uhr !!!!! hell war, hatte man gleich ein ganz anders Lebensgefühl, worüber sich wirklich alle gefreut und geredet haben.
Neue Erfahrungen
In Deutschland merkt man diesen Unterschied zwischen Winter und Frühling gar nicht so sehr wie hier im Norden, wo man eine lange Zeit nur 7 Stunden Licht am Tag hat.
Hier passt man seinen Tag viel mehr an die Jahreszeiten an, um die Sonne so gut wie möglich zu genießen. Ich bin sehr dankbar, diese Erfahrung der dunklen Jahreszeit hier in Stockholm erlebt haben zu dürfen, denn es ist wirklich etwas ganz Besonderes.
Was ist Frühling?
Nun aber wieder zurück zu meiner Frage: Was ist eigentlich Frühling?
Ich würde sagen, da gehört so einiges dazu: das langsame Erwachen der Natur, das immer mal wieder durch frostige Nächte und überraschenden Schneefall im April herausgezögert wurde, bis nun endlich die Kirschblüten am Kungsträdgården angefangen haben zu blühen und sich alle Leute über die farbigen Bäume mitten in der Stadt freuen.
Das Leben kehrt zurück!
Zum anderen ist da dieses Gefühl von Leichtigkeit, Freude und das permanente Lächeln im Gesicht, das alle Schweden haben, seitdem es am Abend hell ist und das Leben auf einmal wieder draußen zu beobachten ist.
Außerdem werben alle Restaurants nun damit, dass sie "uteservering" haben, also dass man bei ihnen draußen sitzen und essen kann. Auch sieht man seit dem ersten Tag über 10 Grad überall Leute mit einem Eis in der Hand, wo man als Eisliebhaberin, wie ich es bin, doch nur glücklich sein kann.
Ja Frühling, das ist wirklich etwas ganz besonderes!
Aber auch diese schöne Zeit, die von so vielen sich ändernden Kleinigkeiten geprägt ist, bringt auch eine etwas traurige Seite mit sich: die Tatsache, dass mir nur noch zwei Monaten hier bleiben und die Zeit, seit ich im August hier angekommen bin, wirklich verflogen ist. Umso mehr freue ich mich aber auf die nächsten zwei Monate und bin sicher, dass wir sie in vollen Zügen genießen werden.
Bis dahin , hej då!