Die letzten drei Monate ist viel passiert. Meine liebste Jahreszeit: Der Winter! Schnee, Eis, Kälte. Wegen mir könnte das immer so bleiben. Wenn ich mit den Kindern draußen spielen war, Skifahren oder einen Ausflug zu wunderschönen Plätzen hier im Norden Islands gemacht habe, alles war weiß gepudert. Meistens sogar mehr als das. Oft waren viele Straßen, nicht nur im Norden, wegen Schneesturm oder Eis auf der Straße, gesperrt.
Die Temperaturen sind sogar bis zu -20 Grad Celsius gesunken. Habt ihr schon einmal eine Autoscheibe von innen gekratzt? Ich jetzt schon! Und ohne Spikes an Schuhen oder Autoreifen, war es eine einzige Schlitterpartie.
Eisige Impressionen
Den Norden erkunden
Jeden Sonntag fährt Pfarrer Jürgen oder Pfarrer Lucio mit ein, zwei Schwestern in eine andere Ortschaft, um den Gottesdienst dort zu feiern. Nach der Feier in Akureyri geht es entweder nach Blönduós, Sauðárkrókur, Húsavik, Grenivik oder Siglufjöður, um dort die Messe gemeinsam zu zelebrieren.
Ich kann da auch mitgehen und mich in den kleinen Örtchen umschauen oder auch den Gottesdienst mitfeiern. Da dort meistens viele polnische Leute katholisch sind, werden viele Gebete auf Polnisch gesprochen.
Sonst habe ich am Wochenende nicht wirklich viel zu tun und erkunde mit meinen Freunden die Gegend. Wir haben schon viele, wunderschöne Spots entdeckt. Vor allem war es sehr cool, weil fast keine anderen Leute dort waren. Die Touristen trauen sich wahrscheinlich nicht in den kalten Norden… Uns sind nur sehr wenige begegnet.
Beeindruckende Nordlichter
Ein weiterer Vorteil des Winters im hohen Norden sind die Nordlichter. Ich will ja niemanden neidisch machen, aber die MUSS man mal gesehen haben: grüne, tanzende Lichter über der Stadt. Manchmal sind sie plötzlich aufgetaucht. Während ich nach Hause laufe, Auto fahre oder bei -15 Grad im "Hot Pot" sitze, wie es alle Isländer tun, der Himmel war so oft schon grün gefärbt. An manchen Tagen haben sie sogar rot und gelb geleuchtet und so schnell sie da waren, waren sie auch wieder verschwunden.
"Die Kids nehme ich mit"
Was mir immer noch jeden Tag ein Lachen ins Gesicht zaubert, sind die Kinder. Sie entwickeln sich so schnell weiter, ich kann das was ich im Psychologie-Unterricht in der Schule gelernt habe "in echt" beobachten. Manche fangen sogar schon an, zu sprechen. Zumindest versuchen sie es :). Ich versuche dann auch so gut wie es geht, das "Kinderisländisch" zu verstehen und zu antworten. Sie sind alle so süß und wenn ich jetzt schon daran denke, dass ich irgendwann gehen muss, will ich am liebsten alle mit nach Deutschland nehmen.
Ich kann es nicht oft genug sagen: Ich liebe den Winter und ich liebe Island. Zum Schluss noch mein absolutes Highlight: Eis im Schnee! Auch ein typisches, isländisches Ding. Ja, es ist zwar kalt, aber bei den Minusgraden draußen schmilzt es eh nicht.