Am 2. August fuhr ich abends, vollgepackt mit zwei Koffern und einem Rucksack, mit dem Zug nach Kopenhagen. Nach einer unruhigen Nacht im Zug geprägt durch Verspätungen, ein volles Abteil und die Passkontrolle um 5 Uhr morgens, traf ich endlich am Kopenhagener Hauptbahnhof ein. Dort wurde ich herzlich von meinem Mentor Niels empfangen und direkt mal zum Frühstück eingeladen.
Nach dem Frühstück fuhren wir gestärkt in Richtung Wohnheim, in dem ich meine nächsten 8 Monate verbringen würde. Mit Niels als Fahrer war es eine Sightseeingtour mit Sprachführung. Er hatte zu jeder Sehenswürdigkeit, an der wir vorbei fuhren, ein paar Fakten parat. Nach einer kleinen Besprechung mit meinem Mentor ging ich los, um die Stadt zu erkunden. Ich war sehr gespannt darauf, was mich erwarten würde.
Meine Arbeit in der St. Knud Lavard Schule
Unter der Woche arbeite ich in der St. Knud Lavard Schule in der Kommune Lyngby. Die Schule ist eine der wenigen christlichen Schulen in Dänemark. Jede Stufe (von 0. – 9.) hat nur eine Klasse, deshalb ist das Klima sehr familiär.
Mein Schultag beginnt um 8:05 Uhr und endet meist um 15 Uhr. Ich arbeite die meiste Zeit als Assistenzkraft in der Kindergartenklasse. In dieser Klasse sind die Schüler*innen 5 und 6 Jahre alt. Ihnen werden auf spielerische und kreative Art und Weise Verhaltensregeln und fachliche Grundlagen in Mathematik, Dänisch, Sachunterricht und Religion beigebracht. Den anderen Teil meiner Zeit helfe ich entweder als Muttersprachler im Deutschunterricht der Klassen 5. – 9. mit, oder erweitere gemeinsam mit vier ukrainischen Schüler*innen meine dänischen Sprachkenntnisse. Jeden Freitag feiert die ganze Schule außerdem einen gemeinsamen Gottesdienst in der Kirche neben der Schule, den ich sehr gerne begleite.
Kirchliche Tätigkeit in der Gemeinde
Nun bin ich sechs Wochen hier und habe schon einige Male den Raum für das Kirchenkaffee der Gemeinde vorbereitet. Zu meinen Aufgaben zählt der Auf- und Abbau der Dekoration, kleiner Snackplatten und der Sitzmöglichkeiten.
Ich durfte außerdem eine Priesterweihe begleiten und ein 25- jähriges Jubiläum eines Diakons mitfeiern. Ich bin sehr gespannt, welche weiteren Aufgaben mich in naher Zukunft erwarten.
Arbeit und Freizeit – Die Mischung macht's
Die Woche vor dem Schulstart nutzte ich, um mit dem Fahrrad die Sehenswürdigkeiten Kopenhagens, wie Nyhavn (Hafenviertel), oder das Schloss Amalienborg (den Wohnsitz der Königin) zu besuchen. Mein Wohnheim liegt direkt am Fælledparken, einer riesigen Grünfläche rund um das Fußballstadion des FC Kopenhagen, was für mich als sportbegeisterter Fußballfan nicht besser sein könnte. Deshalb schaue ich oft Spiele des FCK, oder gehe im Park spazieren. Ich verbringe außerdem viel Zeit mit meinen Mitbewohner*innen des Wohnheims. Ein tolles Event war zudem der alljährliche Herbstmarkt der Schule, der von den Schüler*innen organisiert wurde. Es gab einen Flohmarkt auf dem Schulhof und viele Spielstationen für die Kinder. Hier war es spannend, die Eltern der Kinder persönlich kennenzulernen.