Gesättigtes Fernweh - Mein Abschlussbericht

Jonatan blickt auf ein Jahr in Bergen zurück.
Jonatan blickt auf ein Jahr in Bergen zurück.

Es ist jetzt fast ein Jahr her, als Jonas, Alex und ich letztes Jahr im August nach Bergen gekommen sind. Damals dachte ich: "Krass, jetzt habe ich ein ganzes Jahr hier in Norwegen, das ist ne ganz schön lange Zeit." Doch rückblickend ist die Zeit so irre schnell an mir vorbeigezogen – so viele packende Reisen und Abenteuer, die ich wahrscheinlich erst in naher Zukunft wirklich in meinem Kopf verarbeitet habe. Eine Zusammenfassung meines Jahres.

In meiner gesamten Zeit in Bergen habe ich mich wirklich sehr wohl gefühlt, was unter anderem auch am St. Paul Gymnas liegt, meiner hauptsächlichen Einsatzstelle während des Jahres. Die weiterführende Schule hat uns Praktikanten eine wirklich tolle Arbeitsstelle geboten – nette Lehrer*innen und Mitarbeiter*innen, verantwortungsvolle und abwechslungsreiche Aufgaben, ein eigenes Büro.

Die Zeit am St. Paul Gymnas

Neben einiger Büroarbeit durften wir im Deutschunterricht helfen, hatten zeitweise sogar unsere eigene Sportklasse und sind auf Klassenfahrten mitgefahren. Wir hatten zwar ein paar Aufgaben, die wir ganzjährig zu erledigen hatten, z.B. das Schulpfand wegbringen, ansonsten waren es aber täglich bis wöchentlich neue Aufgaben. 

Diese Abwechslung im Arbeitsleben hat mir besonders gefallen, weil ich kein Fan von Eintönigkeit bin. Aber auch Pater Lukas, unser Mentor und Ansprechpartner, der als stellvertretender Schulleiter am Gymnas arbeitet, hat seinen Teil zum angenehmen Arbeitsleben beigetragen. Er hat uns täglich die Aufgaben erklärt und war für Rückfragen da. Lukas war fordernd und fördernd und wirklich immer sehr fair zu uns. Wir hatten oft auch Spaß bei der Arbeit, weil Lukas eigentlich immer für ein Späßchen zu haben ist. Auch zu vielen Schülern und Schülerinnen haben wir ein tolles und humorvolles Verhältnis aufgebaut, sei es auf Klassenfahrten, im Unterricht oder beim gelegentlichen Tischtennisspielen in den Pausen. Ich kann sagen, dass ich die Schule im Gesamtpaket vermissen werde.

Unsere Wohnsituation

Zusammen mit Jonas und Alex habe ich bei den Augustiner Chorherren im Zentrum von Bergen gewohnt. Die Lage des Hauses ist wirklich der Hammer: Man wohnt mitten im Studentenviertel neben dem Nygårdspark, eigentlich der größte Park Bergens, braucht zur Schule nur 5 Minuten zu Fuß und auch das Stadtzentrum ist in 10 Minuten erreicht. Einer der Augustiner Chorherren ist Pater Lukas, die anderen beiden sind Pater Gregor und Pater Alois. Zusammen hatten wir eine wirklich familiäre Hausgemeinschaft mit vielen geselligen Abenden, oft auch mit dem ein oder anderen Gläschen Wein. Das hat auch seinen Teil dazu beigetragen, dass Bergen in diesem Jahr ein Stück weit zu einer zweiten Heimat geworden ist. Ich habe mich jederzeit gut aufgehoben gefühlt.

Freizeitgestaltung in Bergen

Jonas, Alex und Jonatan (v.l.) auf dem Berg Ulriken.
Jonas, Alex und Jonatan (v.l.) auf dem Berg Ulriken.

In meiner Freizeit habe ich logischerweise viel Zeit mit meinen beiden Mitpraktikanten verbracht. Die Lehrer unserer Schule treffen sich jeden Mittwoch zum Fußballspielen in der Grundschule, wo wir uns direkt zu Beginn des Jahres eingeklinkt haben. Das hat wirklich immer sehr viel Spaß gemacht, war ein guter Weg für uns gelegentlich Energie loszuwerden und war eigentlich immer sehr witzig. Zudem hatten wir so sofort einen guten Draht zu den Lehrern und Lehrerinnen und waren relativ schnell in die Lehrerschaft aufgenommen. Unter der Woche waren wir zudem dienstags- und donnerstagsabends beim Norwegischkurs. Auch dort haben wir viele neue und nette Menschen kennengelernt. Perfektes Norwegisch spreche ich noch lange nicht, aber es ist schon ein überragendes Gefühl sich nach einigen Monaten mit den hier getroffenen Freunden und Menschen in der eigenen Landessprache unterhalten zu können. 

REISEN

Während des Jahres waren wir viel unterwegs. Zu Beginn des Jahres waren wir zusammen mit Lukas für vier Tage in Trondheim, um uns besser kennenzulernen. Mit Jonas und Alex war ich einige Wochen später für ein Wochenende an einer abgelegenen Hütte am Hardangerfjord. Dort haben wir geangelt, gegrillt und die Füße baumeln lassen.

Auszeit in Rom

Als der Winter letztes Jahr immer grauer und verregneter wurde, hat Lukas uns für ein Wochenende nach Rom eingeladen, um ein bisschen Sonne zu tanken, wovon es in Bergen während des Winters nicht viel gibt. Das war wirklich ein Höhepunkt.

Jonas, Jonatan und Alex in Rom vor dem Forum Romanum und dem Colosseum.
Jonas, Jonatan und Alex in Rom vor dem Forum Romanum und dem Colosseum.

Myrkdalen & Oslo

Jonas, Jonatan und Alex (v.l.) beim Skifahren in Myrkdalen.
Jonas, Jonatan und Alex (v.l.) beim Skifahren in Myrkdalen.

Im Januar waren wir drei dann für ein paar Tage in Myrkdalen, ca. 1,5 Stunden Autofahrt von Bergen, und sind dort Ski gefahren. Das stand auch auf meiner To-Do-List für Norwegen. Da ich lange kein Ski mehr gefahren bin, war es am Angang ziemlich chaotisch, hat dann aber schnell wieder Spaß gemacht und ich bin wieder reingekommen.

In den Winterferien im März ging es für uns schließlich für fünf Tage nach Oslo. Eine Stadt, die ich auch unbedingt mal sehen wollte. Dort durften wir sogar umsonst im Priesterseminar der Kirche übernachten, was auch vieles einfacher gemacht hat.

Abschlussreise nach Spitzbergen

Im Mai ging es für Alex und mich nochmal nach Rom, allerdings auf Klassenfahrt. Durch das gute Verhältnis zu den Schüler*innen war auch diese Reise ein voller Erfolg und hat viel Spaß gemacht.

Ende Mai gab es schließlich noch einen letzten Höhepunkt: Nämlich unsere Abschlussreise mit Pater Lukas nach Spitzbergen. So weit nördlich war ich in meinem ganzen Leben noch nicht und werde es wahrscheinlich auch nicht mehr so schnell sein. Dort haben wir unter anderem Walrösser und Robben gesehen (leider keine Eisbären) und haben eine Quad-Tour durch die wunderschöne Schnee- und Eislandschaft gemacht.

Silvester in Stockholm

Silvester in Stockholm mit den weiteren Freiwilligen.
Silvester in Stockholm mit den weiteren Freiwilligen.

Mein persönliches Highlight des Jahres war allerdings Silvester und Neujahr in Stockholm. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht mehr, wie viele von uns Bonifatiuswerk-Praktikant*innen dort waren, aber es waren Praktikant*innen aus Schweden, Estland und Norwegen dort. Unser Mitpraktikant Achim, der in Stockholm seine Praktikumsstelle hat, war der Gastgeber. Für viele von uns war es das erste Wiedersehen nach dem Vorbereitungsseminar in Paderborn. Wir haben alle zusammen in dem Jugendzentrum dort übernachtet.

Aber wir haben nicht nur Silvester und Neujahr zusammen gefeiert, sondern auch noch die Geburtstage von Achim und Martha. Für mich war die Zeit in Stockholm einfach eine unglaublich schöne Zeit, weil man Teil eines Ganzen dort war, einer große Gruppe. Wir haben zusammen gekocht, getrunken und gefeiert und Stockholm ein wenig kennengelernt, auch wenn dafür ein bisschen die Zeit gefehlt hat. Wir konnten uns endlich mal persönlich über die ersten Monate austauschen und erzählen. Ein voller Erfolg.

Tusen takk - vielen Dank!

Am Ende möchte ich mich noch einmal bedanken. Zunächst einmal bei den Augustiner Chorherren, die sich immer um uns gekümmert haben, sei es im Alltag oder wenn wir mal mit Corona oder einer dicken Erkältung im Bett lagen. Danke für das gute Zusammenleben. Dann bei Pater Lukas als unseren Mentor, der trotz eines straffen Zeitplans und unserer jugendlichen Leichtfüßigkeit immer die Ruhe mit uns bewahrt und ein offenes Ohr hat und uns außerdem viele Reisen durch Norwegen und Europa ermöglicht hat. Außerdem natürlich ein großes Danke an meine Mitpraktikanten Jonas und Alex, ohne die das Ganze nur halb so witzig und spannend gewesen wäre.

Und schließlich natürlich auch ein großes Danke an das Bonifatiuswerk und alle anderen Personen, ohne die das Ganze organisatorisch gar nicht möglich gewesen wäre. Das Praktikum im Norden war wirklich ein bereichernder Lebensabschnitt, den man jugendlichen Erwachsenen nur weiterempfehlen kann.

Vielen Dank!

Und damit Bergen: "Vi ses!" (Wir sehen uns!)

Jonatan

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