Am Sonntag waren wir drei Volontärinnen aus Vadstena (Emily, Jana und Monika) mit unserer Schwedischlehrerin Lillemo pilgern.
Da die heilige Birgitta eng mit Vadstena verbunden ist, gibt es den Birgittaweg, auf dem man nach Vadstena pilgern kann. Lillemo hatte uns schon vor einiger Zeit vorgeschlagen, dass wir uns einer Pilgergruppe auf deren letzter Etappe von Motala nach Vadstena anschließen könnten.
So kam es, dass wir am Sonntagmorgen mit dem Auto nach Motala gefahren sind und den restlichen Tag damit verbracht haben, die 20 km nach Vadstena bei bestem Wetter zurückzulaufen.
Probewandern
Vor ein paar Wochen haben wir schon einmal eine Art "Probewanderung" mit Lillemo gemacht. Dafür sind wir mit ihr und Jane (Jane ist die Organistin der Gemeinde.) zum Omberg gefahren. Der Omberg ist in der Nähe von Vadstena und der Wald dort eignet sich gut zum Wandern. Unsere Wanderung dort war richtig schön und hat meine Vorfreude auf den Pilgertag nur noch gesteigert. Da sich niemand eine Blase gelaufen hatte und alle wohlbehalten wieder am Auto angekommen sind, stand unserer Pilgerwanderung nichts mehr am Wege.
Der Pilgertag
Unser Pilgertag am Sonntag begann in Motala mit einem Morgenimpuls und einer Vorstellungsrunde im Freien. Danach ging es los, erst durch Motala und dann am Götakanal entlang. Zwischendrin gab es erst eine Fika-Pause und um etwa 13 Uhr eine längere Rast.
In dieser langen Pause wurde erst ein Gottesdienst gefeiert. Dafür wurde ein größerer Stein zum Altar und alle haben auf dem Boden im Gras gesessen. Anschließend war noch genug Zeit, sich an seinem selbst mitgebrachten Lunchpaket satt zu essen. Da wir die Rast etwa auf der Hälfte der Strecke gemacht haben, ging es vom Rastplatz aus, mit einer weiteren Fika-Pause bis nach Vadstena.
Dort angekommen ging es für unsere Pilgergruppe in die große Klosterkirche, in der auch die Reliquien der heiligen Birgitta liegen. In der Kirche gab es nochmal eine kurze Abendandacht und dann war unser Pilgertag auch schon wieder zu Ende. Zum Glück liegt die große Klosterkirche direkt gegenüber von unserem zu Hause, dem Gästehaus, sodass unser Heimweg nicht mehr weit war.
Fazit der Pilgerwanderung
Ich fand den Pilgertag sehr schön. Was mir jetzt, fast eine Woche später, am meisten in Erinnerung geblieben ist, ist der Gottesdienst im Freien. Nicht nur, weil er draußen war, sondern weil alles so einfach war. Mitten auf der Wanderung im Gras zu sitzen, irgendwo im Nirgendwo mit einem Stein als Altar und einem Pastor, der im Gras davor sitzt und einer Gemeinde bestehend aus Leuten, die an diesem Tag alle das gleiche Ziel hatten, nämlich bis nach Vadstena zu laufen. Der Gottesdienst, die Wanderung und alles andere drumherum haben es für mich zu einem Tag gemacht, an den ich mich gerne erinnern werde.