Hæ hæ aus meiner Quarantäne! Dankbar, dass meine Symptome nur sehr mild sind, nutze ich die Zeit sinnvoll. Ich habe drei Punkte zusammengetragen zum Thema "anders".
Schwimmen. Schonmal bei -15°C im Freibad gewesen? Nein? Hier in Island ist das Alltag. Und mit einem Griff aus dem warmen Becken schiebt man sich eine Handvoll Schnee in den Mund (kein Witz).
Neben den normalen Freibädern sucht man sich auch gerne warme Flüsse oder setzt sich in einen Hot Pot (isl.: heitur pottur). Übrigens wird hier fast ganz auf Chemie verzichtet. Dafür ist Nacktduschen vorher Pflicht.
Winter & Schnee
Winter. Der Winter ist hier noch so richtig wie man ihn sich erträumt. Allerdings liegt der Schnee nicht durchgängig von September bis April. Es taut hin und wieder, sodass auch die riesigen (!) Räumfahrzeuge mit ihren Ketten auf den glatten Straßen herum rutschen. Da hilft selbst der nett gemeinte Pseudo-Schotter nicht.
Die Mentalität
Verschlossen. Das "Festland"-Klischee, dass Menschen im Norden verschlossen und nicht herzlich sind, kann ich nicht bestätigen. Mehrmals schon war ich unterwegs mit IsländerInnen (ja, auch die ältere Generation) und habe unzählige Male ihre Hilfsbereitschaft erlebt (Zitat: "Niemals würden wir jemanden zurücklassen. So etwas gibt es bei uns nicht!" – In Anbetracht der Naturgewalten bin ich froh über diese Mentalität). Sie haben mir Haus und Hof gezeigt und von ihrem Leben beim Kaffeetrinken in ihrem Wohnzimmer erzählt.
Friedenszeichen setzen
Und auch hier in Akureyri versammelten sich am Wochenende die Menschen, ob isländisch oder nicht, um zu sagen: Wir wollen Frieden! Das kriegszerrüttete Europa gehört in die Geschichtsbücher, aus denen wir lernen sollen, eine Zukunft auf den Pfeilern des Friedens, der Gerechtigkeit, der Freiheit und der Liebe zu bauen. In Island. In Europa. Im Westen. Im Osten. Auf der ganzen Welt.