Folgende Situation aus einem Januartag: Es ist später Nachmittag und bereits dunkel draußen. Ich mache mir gerade Tee in unserer Küche nach der Arbeit hier in Marielund und sehe, dass es schneit - ich nehme den Tee mit raus, ziehe meine Winterjacke an und setze mich auf die Sommermöbel auf unserer kleinen Terrasse. Der schwedische Winter kommt mir in diesem Moment viel weicher vor, als er klingt, wenn man über ihn redet.
Bewegende Jahreszeiten
Der Fakt, dass die Tage seit dem 21. Dezember ja schon wieder etwas länger hell sind, lässt mich in Gedanken schweifen, wie schnell eigentlich die Zeit vergeht. Tag für Tag wird es ein kleines bisschen eher hell. Eigentlich ist nie ein nennenswerter Unterschied zum Vortag zu erkennen, jedoch merkt man, dass in der Summe bereits so viel mehr Licht zum Vorschein kommt. Während der "schwedische Winter" hier nahe Stockholm, noch eher im "Süden" als im "Norden" Schwedens so heranschritt, hatten wir Praktikanten hier gar nicht sooo viel Zeit, uns von der Dunkelheit ärgern zu lassen.
Advents- & Weihnachtszeit
Die Adventszeit brachte besondere Termine mit sich: Das Lucia-Fest, (so einige)"Julbord-Essen", die ein oder andere Weihnachtsfeier, Backnachmittage, musikalisch gestaltete Gottesdienste, weihnachtliche "handverksdagar" bei der Caritas und sogar ein Besuch aus meiner norddeutschen Heimat - typischerweise war der Dezember vollgepackt.
Schweren Herzens mussten wir gegen Ende Dezember unsere Norwegen-Reise über die Feiertage aufgrund des Corona-Infektionsgeschehens absagen, was im ersten Moment keine erfreuliche Nachricht war...
Weihnachten in Marielund
Doch wir schafften es, hier in Marielund, zusammen mit den Praktikanten aus Uppsala und St:a Eugenia, ein kleines, aber feines Weihnachtsfest zu feiern. Ich blicke wirklich gerne auf die Feiertage zurück. Auch Silvester und Neujahr konnten wir zusammen feiern, mitten in Stockholm in der Einsatzstelle von Achim. Zu Besuch waren auch die Praktikanten aus Norwegen und aus Estland.
Wenn ich jetzt an den Silvesterabend zurückdenke, fällt es mir fast schon schwer zu glauben, wie voll die Stadt war. Aufgrund der schon so lange anhaltenden Pandemie war es so ungewohnt, mitten in der Hauptstadt von so vielen, gut gelaunten Menschenmassen umgeben zu sein- ein (zur Zeit) ziemlich ungewohnter, aber guter Start ins Jahr 2022!
Immer was zu tun
Aufgrund dessen, dass über die Weihnachtsfeiertage, aber auch zum Jahresanfang Gruppen im Stiftsgården Marielund zu Gast waren, hatten meine Mitpraktikantin Fabia und ich immer etwas hier zu tun. Tatsächlich konnten wir auch die Gottesdienste, unter anderem die Christmette an Weihnachten, mit unseren zwei Querflöten, musikalisch mitgestalten.
Doch neben der Arbeit vor Ort in Marielund kehrten wir nach den "Weihnachtsferien" auch wieder an unsere Einsatzstellen in Stockholm zurück. Und so nahmen die ersten Wochen des Jahres wieder ihren Lauf, sodass auch der Januar schon wieder fast vorüber ist und meine letzten Wochen im Februar immer näher kommen… ich schaue mit viel Vorfreude auf den schon letzten Abschnitt meines Praktikums, bevor ich schweren Herzens "Hejdå!" sagen muss.