"Es wird eine neue Erfahrung werden", ist sich Achim sicher. Sein Praktikum im Norden verbringt der junge Mann derzeit in der schwedischen Hauptstadt Stockholm – und wird auch zu Weihnachten in Skandinavien bleiben. Die Festtage verbringt er mit anderen Praktikanten in Bergen (Norwegen) bei einer anderen Einsatzstelle.
Besondere Weihnachtsgemeinschaft
Zum ersten Mal Weihnachten ohne Familie, das ist für manchen schon eine Herausforderung. Doch Achim sieht es gelassen: "Ich bin gespannt, inwieweit sich dieser Umstand auf das Weihnachtserlebnis auswirkt", erzählt er im Gespräch.
Für die Praktikanten im Norden wird das Weihnachtsfest damit zu einem großen Gemeinschaftserlebnis. Auch Anna Maria und Theresa, die derzeit in Uppsala ihre Praktikumszeit verbringen, kommen mit nach Bergen.
Hier wird Lucia groß gefeiert
Für die jungen Frauen und Männer, die mit dem Bonifatiuswerk ihr "Praktikum im Norden"absolvieren, ist die Advents- und Weihnachtszeit eine ganz neue Erfahrung. Denn in Schweden gibt es Traditionen, die in Deutschland weitgehend unbekannt sind. So berichten Anna Maria und Theresa aus Uppsala, dass das Luciafest am 13. Dezember in Schweden groß gefeiert wird. "Seit Wochen üben wir im Kindergarten schon Sancta-Lucia-Lieder", erzählt Anna Maria. Und zum Luciafest gehört in Schweden unbedingt "Lussekatter", ein Hefegebäck, das durch Safran leuchtend gelb wird.
Die Weihnachtstage werden hier intensiver gelebt
Insgesamt, so bestätigen die meisten Praktikanten in Schweden, erleben sie den Advent in Schweden intensiver als in Deutschland. "Die Vorbereitung aufs Weihnachtsfest und die Arbeit in den Einsatzstellen nehmen viel Platz im Alltag ein", berichtet Achim aus Stockholm. Und Theresa aus Uppsala ergänzt: "In Schweden wird viel mehr geschmückt als in Deutschland, und man nimmt sich in der Adventszeit auch wirklich Zeit, um sich auf Weihnachten einzustimmen."
Eine Erfahrung, die die Praktikantinnen Jana, Luisa und Emily in Vadstena so nicht bestätigen können: "Weihnachten ist überall
Weihnachten. Völlerei und Konsumexzesse." Allerdings haben sie eine Tradition kennengelernt, die sie aus ihrer Heimat nicht kennen – und auch nicht zur Nachahmung empfehlen: Das
Eisbaden. "Eine jährlich wachsende Gruppe Menschen springt am Morgen des 24. mit Weihnachtsmützen gemeinsam in den Vättern. Glücklicherweise ist keiner von uns hier um dem Gruppenzwang zu
erliegen und sich das ebenfalls anzutun". (gio)