Die erste Woche an meinem Einsatzort in Rättvik begann mit den medarbetardager. Medarbetardager, das bedeutet eigentlich so etwas wie "Mitarbeiter*innentage", aber an diesem Ort bedeutet es, dass sich für mich die perfekte Gelegenheit bot, meine neuen Kolleginnen und Kollegen kennenzulernen, die viel mehr sind als Menschen, mit denen man "nur" zusammenarbeitet.
Der erste Montag in Rättvik
Der Montag, der erste Tag, begann mit einer Meditation. Das war eine spannende Erfahrung für mich. Obwohl ich die Sprache nicht verstanden habe, hatte ich das Gefühl, gut mitmachen zu können. So hatte ich direkt den Eindruck, ein Teil der Gemeinschaft zu werden. Nachmittags habe ich dann an meinem ersten Besprechungsmeeting teilgenommen. Dieses findet wöchentlich statt. Dabei werden sowohl persönliche Erfahrungen der letzten Woche ausgetauscht, aber auch praktische Dinge, die den Ablauf oder Termine in Berget betreffen durchgesprochen. Ein gutes Beispiel dafür ist, dass überlegt wurde, wie mit dem Schnee umgegangen wird, der möglicherweise schon bald kommen wird. Außerdem ist es schön zu hören, wie alle die vergangene Woche erlebt haben.
Möhrenernte im eigenen Gemüsegarten
Am Dienstag, dem zweiten der beiden medarbetardager, gab es für jeden eine praktische Tätigkeit: Ich wurde der Gartenarbeit zugeteilt und habe somit meinen Vormittag mit Berit und Oskar, zwei Kolleg*innen, bei bestem Wetter im Gemüsegarten von Berget verbracht.
Dort war es meine Aufgabe, die Möhren zu ernten. Ich war ziemlich froh, dass ich Gartenarbeit machen durfte. Gemüse zu ernten, das man später selbst in der Küche verarbeiten kann, macht noch viel mehr Spaß.
Aus der Erde bis auf den Teller
Besonders interessant wurde es, als ich die erste Möhre erntete, die plötzlich nicht wie eigentlich erwartet, orange war. Es stellte sich heraus, dass auch gelbe und lila Möhren in der Erde steckten. Tatsächlich durfte ich am nächsten Tag einen kleinen Teil der Möhren während meiner Küchenarbeitsschicht zu Regenbogen-Möhrensalat verarbeiten. Das fand ich richtig schön, weil ich so den Weg von den Möhren aus der Erde bis auf den Teller mitverfolgen konnte.
Insgesamt bin ich sehr froh darüber, dass ich zu Beginn meiner Zeit hier das Glück hatte, direkt mit Mitarbeitertagen zu starten. So wurde mir der Einstieg in das Leben und die Arbeit hier auf jeden Fall erleichtert.