Besser als gedacht

Annas neue Heimat: Akureyri.
Annas neue Heimat: Akureyri.

Ende August 2021: meine Anspannung steigt. Ganz ohne Erwartungen ins Ausland gehen funktioniert nicht – aber bisher wurden sie übertroffen. Der Transfer vom Flughafen Keflavík nach Reykjavík ist ein Kinderspiel und das Bischofshaus finden mein Island-Mitpraktikant Kaspar und ich problemlos. Kaspar warnt mich auf der Busfahrt vor, es wären aufgrund eines Treffens viele Leute im Bischofshaus.

Gerade mit einem Fuß in der Tür und schon werde ich zum Buffet gebeten – was mir (hungrig) nicht ungelegen kommt. „Such a warm welcome!“ Anders kann ich es nicht beschreiben. „More, more!“, werde ich von links aufgefordert und von rechts schenkt mir Bischof David einen Willkommenstrunk ein. Skál!

Symbol auf Weiterfahrt durch Reykjavik

Ein inspirierendes Graffiti für Anna.
Ein inspirierendes Graffiti für Anna.

Gemeinsam mit den Verantwortlichen, Ivan und Sr. Marcelina, entscheide ich, den Bus nach Akureyri, meiner neuen Einsatzstelle, erst zwei Tage später zu nehmen. Ich helfe Ivan ein wenig bei den anfallenden Aufgaben, habe aber auch völlig unerwartet die Gelegenheit, Reykjavík anzuschauen.

Auf meinem Weg durch die Hauptstadt fällt mein Blick auf ein Graffiti. Ein Heißluftballon und ein kleiner Papageientaucher. Ich beschließe, das als Symbol zu sehen und mein Abenteuer in Island in vollen Zügen zu genießen. 

Ausflug zum Dettifoss

Anna (l.) und María vor dem Krater des Vulkans Krafla. (Foto: Sr. Marcelina)
Anna (l.) und María vor dem Krater des Vulkans Krafla. (Foto: Sr. Marcelina)

In Akureyri werde ich von den Schwestern genauso herzlich empfangen. Direkt am zweiten Tag fahren Sr. Marcelina, María (eine waschechte Isländerin) und ich zum beeindruckenden Dettifoss. Überwältigt von der Landschaft hoffe ich inständig, dass ich die Naturschauspiele in Erinnerung behalten werde – denn kein Foto wird der Wahrheit gerecht.

Der atemberaubende Wasserfall Dettifoss in Akureyri.
Der atemberaubende Wasserfall Dettifoss in Akureyri.

Arbeit in der Kinderkrippe

An meine Arbeit in der Kinderkrippe (ganz anders als mein Alltag im Studium) gewöhne ich mich schnell und „telefoniere“ nun jeden Tag fleißig mit den ca. einjährigen „krakkar“ (isl. für „Kinder“) – und sag ihnen bloß nicht, dass die ausrangierten Handys nicht mehr funktionieren!

Zwischendurch helfe ich in der Küche. Da sind dann schonmal um 08:38 Uhr die Pancakes fertig. Auch das ist eher untypisch im Studentenleben. Gespannt bin ich nun auf den isländischen Winter und wie sich der Alltag dann bestreiten lässt… 

Anna

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