An unserem fünften Tag des Roadtrips ging es für uns nach unserem Müsli-Frühstück mit dem Auto weiter in den Süden von Öland. Nach ca. einer Stunde Fahrt kamen wir dann auf dem Parkplatz des Ottenby-Naturreservat an. Von dort aus sollte unsere Wanderung zum südlichsten Punkt Ölands starten.
Eine Wanderung mit witzigen Spielen
Vom Parkplatz aus machten wir uns erst einmal auf die Suche des Startpunktes für unsere Wanderung. Nach ein paar Minuten und immer wieder verzweifelten Blicken auf die Karte fanden wir dann nun endlich den Anfang.
Es ging sofort über eine große Schafs- und Kuhweide, die wir mit einer großen Leiter über den Zaun erreichten. Nun ging den Kyrkhamnsleden weiter. Schon nach einigen Minuten konnten wir den Leuchtturm "Långe Jan" von Weitem sehen. Er ist mit seinen 42 Metern der höchste Leuchtturm in ganz Schweden und war für uns an diesem Tag ein guter Wegweiser.
Um uns bei der Wanderung ein wenig zu motivieren, dachten wir uns ein Spiel aus, bei dem jeder der Reihe nach ein Wort zu einem Satz hinzufügen musste. So entstanden viele lustige und kreative Sätze, über die wir noch den ganzen Tag lachten.
Ein Paradies für Vogelliebhaber
Bald erreichten wir dann auch den Leuchtturm und die weiteren Häuser, die um den Långe Jan herumstehen und so ein kleines Dorf bilden. Doch so allein waren wir nicht. Viele Menschen fuhren mit ihren Wohnmobilen bis zum Leuchtturm, um dort die Vögel mit ihren riesigen Teleskopen zu beobachten. Diese Region um Süd-Öland ist dafür bekannt, die Zugvögel, die im Frühling wieder zurück nach Schweden kommen, zu beobachten.
Aber dieser Ort ist nicht nur für seine Vielfalt von Vögeln bekannt, sondern darüber erzählt auch der berühmte Roman von Selma Lagerlöf: "Niels Holgersson" im 11. Kapitel: Die Reise der Wildgänse nach Süd-Öland (Ölands södra udde - "Die Südspitze von Öland"). Und so findet man in dem kleinen Dorfe um den Leuchtturm herum eine Statur mit dem Gänserich Martin und daneben zwei kleine Schuhe von Niels Holgersson.
Über Äcker und Zäune zurück zum Parkplatz
Nach einer Fika, die -wie immer- bei einer Wanderung auch nicht fehlen durfte, ging es wieder zurück zum Parkplatz nach Ottenby. Doch dachten wir uns, wir könnten doch einen anderen Weg zurücknehmen, der ebenfalls als Wanderroute ausgeschildert war. Als wir dann jedoch wieder auf eine Weide mit Rehen kamen und wir auch keine weiteren Symbole des Wanderweges fanden, fühlten wir uns verloren. So suchten wir uns einen Weg zurück, der uns über Äcker und hohe Mauern führte. Am Ende kamen wir bei einem Bauernhof heraus, bei dem wir ganz freundlich durch ein großes Tor, das die Kuhweide mit dem Bauernhof abtrennte, schlussendlich am Auto waren.
Eine weitere Wanderung durch das Moor
Nicht ausgepowert machten wir uns dann zurück zum Ferienhaus. Unterwegs kam uns der Einfall, ein weitere Naturreservat nicht weit weg von der Stuga zu besichtigen. Auf einem kleinen Parkplatz parkten wir unser Auto und gelangten über eine Leiter in eine Moorlandschaft mit großen Pfützen. Auch hier gab es weder eine Ausschilderung der Wanderung noch eine Karte, die uns den Weg zeigte. So suchten wir uns selbst den Weg durch das große weite Feld.
Karfreitagessen mit geräuchertem Fisch
Am Abend kochten wir gemeinsam den Fisch, den wir am Mittwoch auf dem Road-Trip bei einer kleinen Fischräucherei gekauft hatten. Dieser schmeckte uns so gut, dass wir dann auch bald mit vollen Bäuchen einschliefen.
Schlussendlich kann ich zufrieden sagen, dass ich selbst noch nie den Karfreitag so erlebt hatte. Mit Freunden, einer Wanderung zum südlichen Punkt Ölands und einem so leckeren Abendessen.