Da der Schnee in Reykjavík bedauerlicherweise auf sich warten ließ, begab ich mich selbst auf die Suche nach Schnee und so kam es, dass ich am Mittwoch den 10.02.2021 in den Bus nach Akureyri stieg. Nach sieben Stunden Fahrt durch die Schneelandschaften Islands kam ich schließlich gegen 16:00 Uhr in Akureyri an.
Entspannung im 38 Grad warmen Pool
Um nach der langen Busfahrt zu entspannen sind Sera Jürgen, der Priester von Akureyri, und ich schwimmen gegangen. Irgendwie war es schon seltsam, in einem ca. 38 Grad warmen Pool zu liegen, während es um uns herum schneite und die ganze Landschaft von einer dicken Schneeschicht bedeckt war - seltsam, aber dennoch sehr schön. Am Abend sprachen Sera Jürgen und ich dann über meine bisherige Zeit hier in Island und über meine Pläne für Akureyri. Es gibt hier so viel zu sehen!
Die obligatorische Touristentour
Am nächsten Tag haben wir deshalb direkt die obligatorische Touristentour zum Goðafoss, einem der bekanntesten Wasserfälle Islands, und dem benachbarten See Mývatn gemacht. Der Wasserfall Goðafoss ist momentan teilweise zugefroren und normalerweise zu dieser Zeit mit Touristen überflutet, aber bei unserem Besuch hatten wir wirklich Glück: Wir hatten ihn ganz für uns allein.
Der Mývatn, übersetzt "Mückensee", ist vor allem bekannt für die Heißen Gas- und Schlammquellen. Normalerweise ist diese Umgebung wegen des Lavagesteins größtenteils schwarz, weshalb Sera Jürgen den Anblick der schneeweißen Berge befremdlich fand.
Akureyri erkunden
Als wir wieder zurück in Akureyri waren habe ich ein wenig die Stadt erkundet und bin noch einmal schwimmen gegangen. Nach dem Abendessen bei den Schwestern habe ich zwei Freundinnen von Lioba, die ihr Praktikum in der Kinderkrippe in Akureyri absolviert und jede Menge Geheimtipps für die Stadt auf Lager hat, kennengelernt. Gemeinsam haben wir uns mit ihnen in ihrem Lieblingseisladen getroffen. Die beiden sind seit September/August 2020 als Au Pairs in Akureyri und kommen auch aus Deutschland.
Skifahren nach langer Zeit
Mein persönliches Highlight war aber der Freitag, denn dort bin ich das erste Mal seit zwei Jahren wieder Ski gefahren. Das Skigebiet Hliðarfjall in Akureyri ist nach Aussage von ein paar Isländern das beste Skigebiet, das man in Island besuchen kann. Es ist zwar nicht das größte, aber mir wurde absolut nicht langweilig. Außerdem war das Wetter perfekt und die Aussicht unglaublich! Natürlich war wegen der aktuellen Corona-Situation die Anzahl der Besucher begrenzt und man musste außerdem die ganze Zeit eine Maske tragen, aber das war tatsächlich eher nützlich als nervig, da die Maske das Gesicht gut vor den eisigen Fahrtwinden schützte.
Am Abend bin ich dann gemeinsam mit Lioba, die in Hliðarfjall selbst regelmäßig Skilanglaufen geht, wieder zurückgefahren und wir haben ein wenig in ihrer Unterkunft gequatscht und ein paar Pfannkuchen gegessen. Später am Abend folgte dann ein weiteres Highlight: Wir hatten tatsächlich noch das Glück, die Nordlichter beobachten zu können. Ein wahnsinniges Naturschauspiel!
Gelungenes Ende eines gelungenen Kurzurlaubs
Am Samstag war ich dann ein wenig in der Stadt unterwegs, habe meine Abreise vorbereitet und mich nochmal mit Lioba und einer der Freundinnen in einem Café getroffen. Als perfekten Abschluss dieses Kurzurlaubs sind Lioba, ihre Freundinnen und ich dann noch einmal schwimmen gegangen bevor es für mich zurück nach Reykjavík ging. Auch wenn es nur ein kurzer Urlaub war habe ich die Tage im Schnee sehr genossen und freue mich darauf, im Sommer zurückzukommen und Akureyri von einer anderen, sonnigeren Seite kennenzulernen.
Ein kurzfristiger Trip zum Golden Circle
Es sollte jedoch nicht unser letztes Treffen gewesen sein: Am 26.Februar kam Lioba nach Reykjavík, da sie sich von hieraus zwei Tage später auf den Weg nach Hause machen würde. Auf dem Weg vom Busbahnhof zur Unterkunft hat sie mir dann erzählt, dass sie am nächsten Tag einen Trip zum Golden Circle geplant hatte, da sie diesen vor der Abreise unbedingt noch sehen wollte, und dass ich dazu herzlich eingeladen sei. Das ließ ich mir natürlich nicht zweimal sagen! Also ging es dann am nächsten Morgen gemeinsam mit Liobas Freundin Feline, die wir auf dem Weg eingesammelt haben, mit dem Mietwagen Richtung Golden Circle.
Feline ist ebenfalls ein Au pair, die Lioba in Akureyri kennengelernt hat und momentan in der Nähe von Reykjavík wohnt. Der Golden Circle, ein Gebiet in der Nähe von Reykjavík, hält zahlreiche isländische Naturwunder bereit. Besonders spannend fand ich unter anderem die zahlreichen Geysire, einen Wasserfall, den Vulkansee und den Weg zwischen der Amerikanischen und Europäischen Kontinentalplatte. Das Wetter war leider aber auch typisch isländisch, also nass, kalt und windig. Trotzdem haben wir es uns nicht nehmen lassen, diese Naturwunder zu bewundern und konnten auch ein paar schöne Fotos für euch machen.