Wie auch die ersten Tage startete der Dienstag in Kiruna mit einem ausgiebigen Frühstück in unserem Hostel, damit wir uns gestärkt im Schnee austoben konnten. Da dieses bei Konrad und Max aber nicht die gewünschte Wirkung zeigte, machten wir Mädels uns erstmal alleine auf den Weg nach draußen und die Jungs ruhten sich noch etwas aus.
Rodeln mit improvisiertem Schlitten
Mit Mülltüten bewaffnet wurde einer der Hügel im Stadtzentrum bestiegen und anschließend direkt heruntergerutscht. Wir nahmen ziemlich schnell an Geschwindigkeit zu und sausten den mehr oder weniger großen Hang hinunter. Leider machten sich die Mülltüten oft selbstständig, sodass diese oft auf der Hälfte des Weges gerne mal verloren gingen. Das erhöhte aber eigentlich nur den Spaßfaktor und so hatten wir viel zu lachen. Mit einer kleinen Wanderung machten wir uns dann auf den Rückweg ins Hostel, wo wir auch schon von den Jungs erwartet wurden und das Nachmittagsprogramm starteten.
Verschiedene Nachmittage
Im Gegensatz zu den vorherigen Tagen zogen wir nachmittags nicht als Großgruppe los, sondern teilten uns auf.
Während Sonja und Konrad zum Schlittschuhlaufen auf eine der vielen kleinen Eisflächen in der Stadt loszogen, nahmen Clarita und Verena den Bus zum Eishotel.
Dieses liegt etwas außerhalb von Kiruna und besteht vollständig aus Eis. Im Inneren kann man Skulpturen und Hotelzimmer, die komplett aus Eis bestehen, bewundern. Zum Abschluss tranken die beiden noch etwas aus eisernen Bechern in der Eisbar des Hotels.
Skifahren im hohen Norden
Für Max und mich stand an diesem Tag ein Abstecher zum Hausberg Kirunas, dem Luossabacken, mit einem Skilift an. Nachdem wir zuerst einen Marsch durch die halbe Stadt und den zwischenzeitlichen Tiefschnee gemeistert und unsere Ausrüstung ausgeliehen hatten, ging es schon auf die Piste. Da der Skiberg nicht gerade groß ist und die Auswahl der Pisten begrenzt war, hatten wir diese fast für uns alleine und konnten uns richtig austoben.
Vor allem der Gedanke, dass dies in Deutschland nicht mal ansatzweise möglich wäre, machte uns dabei schon sehr glücklich.
Zwischendrin schauten dann auch noch die anderen vier Lappen vorbei und gemeinsam wurde eine Fika mit wärmendem Tee auf dem Gipfel gemacht. Dabei überzeugte vor allem die Sicht auf Kiruna, da es schon dunkel war und man nur die vielen Lichter der Stadt sehen konnte. Nachdem die anderen sich auf den Rückweg begaben, nutzten wir die verbleibende Zeit noch aus und machten uns schließlich auch müde, aber glücklich auf den Rückweg.
Der letzte Abend
Im Hostel angekommen, gab es dann erstmal Pizza, die von den anderen schon vorbereitet wurde und von uns allen hungrig aufgegessen wurde. Anschließend spielten wir noch Spiele und saßen bis spät in die Nacht zusammen in der Gemeinschaftsküche. Der Abend wurde auch noch durch Konrads Tanzeinlagen bereichert, der versuchte, uns allen seine Tänze beizubringen.
Abschied von Kiruna
Am letzten Tag ließen wir es dann etwas ruhiger angehen, denn schließlich hatten wir zuvor schon sehr viel erlebt. So machten wir dann einen Spaziergang zum neuen Rathaus Kirunas. Dieses liegt etwa vier Kilometer außerhalb des aktuellen Stadtzentrums, da die Stadt aufgrund des Bergbaus und der Statik komplett versetzt wird.
Dabei werden viele Neubauten geschaffen, aber auch denkmalgeschützte Gebäude ab- und im neuen Zentrum wiederaufgebaut. Nach der kleinen Wanderung ließen wir unsere Reise in einem kleinen Café bei Kaffee, Kuchen und Kartenspielen ausklingen, bevor wir uns wieder in den Nachtzug zurück nach Uppsala setzten.
Der Trip nach Kiruna war auf jeden Fall eine besondere Erfahrung. Ich habe noch nie eine so faszinierende Eis- und Schneelandschaft gesehen. Vielleicht konnten wir euch durch unseren Reisebericht wenigstens einen kleinen Einblick in dieses Erlebnis geben.