Beim letzten Mal habe ich euch schon von meinem Vormittag bei den Schwestern erzählt. Heute nehme ich euch mit durch meinen Nachmittag und den Rest meiner Woche, wenn ich nicht bei den Schwestern arbeite.
Spannende Sammlung von Séra Edward
Nach der Mittagspause mit den Priestern
- wer wissen möchte was wir da so alles machen, sollte unbedingt "3 Fragen an…(Oktober)" lesen - gehe ich zu Ivan und helfe bei allem, was gerade so anfällt. Das kann Gartenarbeit sein, Bilder aus dem Archiv digitalisieren oder ich erledige kleine Einkäufe für das Büro. Momentan ist es meine Aufgabe, die Bücher des kürzlich verstorbenen Séra Edward zu sortieren und zu katalogisieren. Das klingt zwar erstmal nicht sonderlich anspruchsvoll, doch seine Sammlung besteht aus mehreren hundert Bücher, schätzungsweise um die 1.100 Stück, die in Englisch, Deutsch, Französisch, Latein, Italienisch, Isländisch und weiteren Sprachen verfasst sind. Ich versuche die Bücher so gut es geht nach Themen zu sortieren, denn bei der Sammlung handelt es sich nicht nur um Theologiebücher, denn es gibt auch viele Physik- und Psychologiebücher. Die von mir gefertigte Bestandsliste soll dann an die Universität und die Bücherei Reykjaviks und andere mögliche Interessenten weitergeleitet werden. Diese dürfen sich die Bücher aussuchen, die sie brauchen oder einfach gerne in Ihrer eigenen Sammlung hätten.
Geteiltes Wochenende
Mein Arbeitstag endet um ungefähr 15:30 Uhr. Danach gehe ich dann ins Freibad, einkaufen oder einfach nur ein wenig bummeln. Da sonntags meine Hilfe benötigt wird und donnerstags das Café der Schwestern geschlossen ist, sind meine freien Tage Donnerstag und Samstag. An diesen Tagen kann ich tun, was ich möchte.
Mein Sonntag
Sonntags habe ich andere Aufgaben als in der restlichen Woche. Ab 09:00 Uhr bereite ich alles für das Kaffeetrinken nach der Messe vor. Ich koche also den Kaffee, bereite das Gebäck vor und stelle das Geschirr bereit. Zum Kaffee gibt es meistens Vínarbrauð, das ist ein Skandinavisches Gebäck - auch bekannt als "Kopenhagener", Kleinur, ein isländisches Schmalzgebäck, und Muffins. Manchmal bringt auch eine der Damen, die mir bei den Vorbereitungen helfen, noch etwas mit. Während des Kaffees sorge ich dafür, dass es von allem genug gibt und, dass die Spüle nicht überquillt von benutztem Geschirr. Wenn das Ganze dann vorbei ist, räume ich auf und mache den Abwasch. Zusätzlich helfe ich den Schwestern des Mutter Teresa Ordens dabei, den Religionsunterricht, der nach der Messe beginnt, vorzubereiten.
Neuer Job: Türsteher
Leider kann aufgrund der aktuellen Lage das gemütliche Beisammensein bei einem Kaffee und kleinen Naschereien nicht stattfinden. Da die Anzahl an Kirchenbesucher auf maximal 40 Personen beschränkt ist, bin ich momentan auch der Türsteher (sicherheitshalber😉). Dabei zähle ich die Personen, die in die Kirche gehen und achte darauf, dass der Mindestabstand eingehalten wird. So weit so gut. Ich hoffe, ihr hattet Spaß an diesem kleinen Ausflug in meinen Alltag und konntet einen guten Einblick darüber bekommen, was ich eigentlich den ganzen Tag so mache. Bis bald und bleibt gesund! Bless Bless!