Während ich gerade bei einer gemütlichen Fika in der Bibliothek des Newman-Instituts in Uppsala sitze, möchte ich gerne gemeinsam mit euch die ersten zwei Monate meines Praktikums im Norden Revue passieren lassen.
Wenn ich diese in zwei Worten zusammenfassen müsste, würde ich sie als turbulent und ruhig gleichzeitig beschreiben. Aber fangen wir ganz am Anfang an…
Ankommen im Alltag
Da das Gästehaus aufgrund der Coronasituation und der zu großen Gefahr für die Schwestern noch mindestens bis Jahresende geschlossen bleibt, hieß es für uns erstmal Fenster putzen und andere anstehende Arbeiten erledigen. Da sich die Fenster in Schweden meistens nur nach außen öffnen lassen, war dies meist mit einer abenteuerlichen Kletteraktion verbunden. Unsere Kletterkünste wurden auch beim Bäume schneiden auf die Probe gestellt, da wir, um die oberen Äste zu erreichen, diese erstmal besteigen mussten. Zwischendurch haben wir auch mal Marmelade gekocht oder Kerzen gezogen, um die Vorräte des Klosterladens aufzufüllen. Unseren Arbeitstag beendeten wir dann meistens mit einer gemütlichen Fika im Salon des Gästehauses oder unserem Lieblingscafé in der Innenstadt Vadstenas.
Ausflug am Ufer des Vätternsees
Eine Abwechslung zu unserem Arbeitsalltag stellte der Ausflug mit Bibbi, einer ehrenamtlichen Mitarbeiterin des Klosters, und Peter, dem Pfarrer, dar. Dieser führte uns entlang des Ufers des Vätternsees, dem zweitgrößten See Schwedens, Richtung Süden. Dabei stand der Besuch einer nahegelegenen Schokoladenfabrik, wo wir Früchte und Nüsse umhüllt von Schokolade einkaufen konnten, und eines Zuckerstangenladens in Gränna auf dem Programm. Gränna, eine kleine Stadt 50 km südlich von Vadstena, ist der Ursprungsort der Zuckerstangen, so dass die ganze Stadt voll von kleinen Läden ist, in denen man die Süßigkeiten erwerben kann. Im Anschluss machten wir dann noch kleine Abstecher in die schwedische Natur. So machten wir Spaziergänge an das Ufer des Vätterns, einen nahegelegenen Wasserfall und zu verschiedenen Ruinen, darunter eine Mühle und eine Burg. Der Abschluss bildet ein Picknick an einem Aussichtspunkt auf den Vätternsee.
Abschied
Wie in Deutschland hat sich die Lage mit dem Coronavirus auch in Vadstena verschärft. Da viele der Schwestern ziemlich alt sind, hat sich das Kloster in eine Art Lockdown begeben. Deshalb mussten wir Vadstena und das Gästehaus schließlich verlassen.
Nach einer gemeinsamen Abschlussfika mit vielen der Schwestern und einigen anderen Gästen, die wir während den zwei Monaten kennengelernen durften, haben uns schließlich die Praktikanten aus Uppsala abgeholt. In den nächsten zwei Wochen werden wir nun vorübergehend hierbleiben und Uppsala kennenlernen, während wir überlegen, wie es weitergeht.
Es bleibt also spannend…
Vi ses!