Seit einer Woche sind Franka und ich jetzt schon hier in Oslo. Allerdings nicht im Kloster Katarinahjemmet, wo wir eigentlich sein sollten, sondern in einem kleinen Apartment in Grünerløkka, einem zentralen Stadtbezirk mit bunt gemischten Nachbarschaften. Corona hat dieses Jahr schon viele Dinge auf den Kopf gestellt und leider ist auch unser Start in Norwegen davon betroffen. Das heißt, dass wir erstmal für zehn Tage in Quarantäne außerhalb des Katarinahjemmets mussten.
Oslo erkundet
Aber so schlimm, wie sich das vielleicht anhört, ist es auf keinen Fall. Wir dürfen nämlich das Haus verlassen und kleine Spaziergänge machen sowie Einkaufen gehen, solange wir Abstand zu anderen Personen halten. Also haben Franka und ich auf eigene Faust die Stadt erkundet. Wir haben auf dem Dach des Opernhauses die Aussicht über den Oslo Fjord genossen, Zimtschnecken vor dem Schloss gegessen und uns im botanischen Garten von der Sonne bescheinen lassen. Bei gutem Wetter ist die Stadt super schön und es lohnt sich, sie zu Fuß zu erkunden.
Besuch von Sr. Ane-Elisabet
Direkt am dritten Tag hat uns Schwester Ane-Elisabet, unsere Mentorin am Katarinahjemmet, zusammen mit einer anderen Freiwilligen aus Norwegen besucht. Während eines Spaziergangs entlang der Akerselva haben wir uns dank netter Gespräche näher kennengelernt. Die Akerselva ist ein Fluss, der sich von Nord nach Süd durch Oslo zieht und mit seinen 23 Wasserfällen viele Spaziergänger anzieht. Besonders beeindruckt hat mich auf dem Spaziergang der Kontrast der Gebäude, der sich durch Oslo zieht. Immer wieder sieht man alte Fabriken und Lagerhäuser direkt neben modernen Mehrfamilienhäusern.
Vor ein paar Tagen haben wir uns erneut mit Schwester Ane-Elisabet getroffen. Dieses Mal hat sie uns über den Bau des königlichen Schlosses aufgeklärt und uns die St. Olav Kirche gezeigt. Diese liegt in einer katholisch geprägten Straße, in der z.B. auch die Zentrale von NUK, Norwegens jungen Katholiken liegt, die wir einmal die Woche unterstützen werden. Auf unserem Rückweg haben wir gemeinsam Zimtschnecken und heiße Schokolade genossen.
Kreative "Freizeitgestaltung" gefragt
Natürlich wird es zwischendurch auch mal langweilig und mittlerweile ist es schwer, Aktionen in Oslo zu finden, für die wir nicht ein Museum oder ein Geschäft betreten müssen. Wir haben aber auch schon Sachen unternommen, die eher untypisch für Touristen sind. Zum Beispiel haben wir das Grab von Edward Munch auf dem Vår Frelsers Gravlund, einem großen Friedhof in der Nähe der St. Olav Kirche besucht.
Unser Übergangs-Zuhause
Auch bei uns im Apartment in Grünerløkka findet man eigentlich immer eine Beschäftigung. Lesen, Kochen oder Netflix gucken sind da z.B. gute Optionen. Außerdem haben wir einen kleinen Balkon, auf dem man bei gutem Wetter die Aussicht genießen kann.
Dennoch sind wir beide froh, wenn die Quarantäne vorbei ist und unser „Praktikum im Norden“ endlich richtig starten kann!