Mit Ups and Downs durch Uppland - oder: eine Wander-Tragikomödie in drei Akten

Uppsala-Gang: Sonja, Klara und Clara
Uppsala-Gang: Sonja, Klara und Clara

Jetzt ist es auch schon eine ganze Woche her, seit wir, die Uppsala-Gang, am 29. August hier in Schweden angekommen sind. Jeder Tag in dieser ersten Woche fühlte sich für mich an wie ein ganzer Monat.

 

So viele neue Eindrücke, Begegnungen und kleine
Abenteuer durften wir schon erleben. Aber ich fange mal ganz von vorne an.

Wie wir gleich am Flughafen feststellen konnten, wäre auch K/Clara-Gang eine für uns
drei passende Bezeichnung, denn kurioserweise heißen wir alle so, wenn auch Sonja nur
mit Zweitnamen. So begannen wir gleich in den ersten Tagen damit, Clarita als
Spitznamen einzuführen, um uns besser unterscheiden zu können. Clarita, Sonja und ich
starteten also letzten Samstag am Frankfurter Flughafen, wurden am Stockholmer
Flygplats Arlanda von Ricarda in Empfang genommen und nach Uppsala chauffiert.

Unser erster Tag

Beim Fliegen war ich schon beeindruckt davon, wie grün Schweden mit seinen endlosen
Wäldern doch ist, und ich staunte nicht schlecht, als Ricarda uns vorschlug, am nächsten
Tag doch einfach mal wandern und Blaubeeren pflücken zu gehen. Sie hat uns
empfohlen, den Gula Stigen (gelben Weg) bis zum Mälaren, einem riesigen See, zu laufen,
um das schöne Wetter zum Baden zu nutzen.

 

Gesagt, getan: nach der ersten Nacht in meinem neuen Zimmer im Anbau des Newman-
Studentenwohnheims stand ich, wenn auch noch etwas müde von der Anreise, aber doch
voller Vorfreude auf und frühstückte gemeinsam mit den anderen Mädels.

Sonja und Klara im Wald
Sonja und Klara im Wald

In wander- und wasserfesten Outfits und Schuhen, die zu diesem Zeitpunkt noch bei allen Beteiligten in gutem Zustand waren, brachen wir dann gegen 9 Richtung Stadsparken auf, wo wir uns von den sportlichen Einwohnern Uppsalas (Joggern, Personal Trainern und sonstigen aktiven Gruppen) überzeugen konnten. Nachdem wir einen freundlichen Fahrradfahrer nach dem Gula Stigen gefragt hatten und uns der Bonifatiuswerk-Kompass die nötige Orientierung gab, fanden wir uns auf dem
gemütlichen Wanderweg durch Wald und Wiesen Upplands wieder. Uppland ist die schwedische Provinz, in der sich Uppsala befindet. Die Blaubeer-Sträucher am Wegesrand waren zwar größtenteils schon abgegrast, aber wir wagten uns tiefer ins Geäst und konnten eine ganze Brotdose mit den leckeren Früchten füllen.

Tragikkömodie - erster Akt

Dann nahm jedoch der erste Akt unserer Tragikomödie seinen Lauf, denn Clarita merkte
plötzlich, wie sich die Sohle ihres Wanderschuhs langsam, aber sicher ablöste. Sonja
hatte glücklicherweise stabile Pflaster eingepackt und verarztete Claritas Schuhsohlen
damit. Fürs erste hielt das auch super, sodass wir unsere sonntägliche Wanderung bis
zum See fortsetzen konnten, wo wir zur Mittagszeit kaputt, aber glücklich ankamen.

Eine kleine Abkühlung im Mälaren durfte natürlich nicht fehlen. Beim Baden hatten wir viel Spaß und schossen mit Sonjas Unterwasserkamera erste Erinnerungsfotos.

 

Als ich im angenehm warmen See schwamm, hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, wirklich in Schweden angekommen zu sein.

Tragikkomödie Teil 2

Blick auf den See
Blick auf den See

Nach der Erfrischung picknickten wir mit belegtem Knäckebrot (ohne das geht hier ja eh nichts) und anderen kleinen Snacks. Von unserem Pausenplatz aus schaute ich auf den See und die bis auf einige Sonntagsausflügler menschenleere Natur. All das wirkte unglaublich friedlich und irgendwie so vertraut, als wäre ich schon viel länger hier.

 

Als wir uns dann wieder fit für die Rücktour fühlten, brach auf einmal eine schreckliche Regenschauer aus, wodurch sich dann der zweite Akt unserer Tragikomödie in Gang setzte. Einige Meter schafften wir es noch, bis wir uns erstmal unter einige Bäume am Wegesrand stellten, in der Hoffnung, dass das einfach nur ein paar dunkle Wolken sein würden. Doch der Regen nahm kein Ende, und Claritas Schuhsohlen verabschiedeten sich nun an beiden Füßen komplett von uns. Sonja und ich fassten den Entschluss, den nächsten Supermarkt aufzusuchen (2 km
Entfernung), um irgendwelche Bänder oder einfach weiteres Klebeband zu besorgen. Also
rannten wir an einer Straße entlang und ließen Clarita notgedrungen zurück. Als wir dann
an einer Bushaltestelle vorbeiliefen, kamen wir aber doch auf die Idee, einfach nach
Uppsala zurückzufahren, anstatt Clarita mit der zusammengeschusterten Schuhkonstruktion 10 km im strömenden Regen wandern zu lassen.

Aufregende Busfahrt

Also rief ich sie schnell an und beschrieb ihr den Weg zur Haltestelle, während Sonja versuchte, den Busfahrplan zu entziffern. Da wir ja erst angekommen waren, hatten wir noch keine Ahnung, wie das hier mit den Tickets läuft, und marschierten dementsprechend blauäugig in den nächsten Bus. Coronabedingt ist das Einsteigen nur hinten möglich und, wie sollte das im digitalisierten Schweden auch anders sein, der Ticketkauf ist nur per App möglich. Vollkommen durchnässt begannen wir damit, diese Verkehrsapp runterzuladen und unsere Kreditkarten zu registrieren.


Aber bei unserem Glück an diesem Tag stiegen an der nächsten Station fünf voll ausgerüstete Kontrolleure ein, während ich noch völlig panisch auf das Ladesymbol auf dem Handy starrte. Genau in dem Moment, als die netten Herren unsere Tickets sehen wollten, erschien plötzlich der ersehnte QR-Code auf meinem Bildschirm. So konnten wir wenigstens erklären, dass wir ehrlicherweise versucht hatten, zu bezahlen, aber das mit der Registrierung dann doch nicht so schnell ging. Erst ließen sich die Herren in den gelben Warnwesten davon nicht überzeugen, aber dann sollte ich einfach noch zwei Tickets kaufen, womit die Sache geklärt war.


Unmittelbar danach mussten wir auch schon aussteigen und atmeten erstmal erleichtert
durch. Jetzt mussten wir nur noch einige Meter zu unserem neuen Zuhause laufen. Ich
freute mich schon darauf, mich aufzuwärmen und später Blaubeerpfannkuchen zu essen.
Wir bogen in die Slottsgränd, unsere Straße, ein, und dann passierte es: wie auf
Knopfdruck fiel Claritas Sohle komplett ab, und wir lachten so laut, dass man uns sicher
fast bis zum Mälaren gehört hat.

Endlich angekommen

Nach einer kurzen Ruhepause bereiteten wir dann unser Abendbrot vor. Jetzt wissen wir
auch, dass schwedische Dickmilch nicht die beste Variante fürs Pfannkuchenmachen ist,
aber nach dem anstrengenden Tag schmeckte es uns natürlich trotzdem besonders gut.


Völlig erschöpft fiel ich später ins Bett, aber so schnell einschlafen konnte ich nach
diesem ersten ereignisreichen Tag natürlich nicht. Außerdem war ich auch schon auf den
ersten Tag am Newman und überhaupt die nächste Woche gespannt.


Obwohl wir in den letzten Tagen noch so viel mehr erlebt und gesehen haben, wird mir
unsere Wander-Tragikomödie sicher immer in lebendiger Erinnerung bleiben.

Klara

Die Träger des Projekts           Kontakt

Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken e.V. 

Kamp 22 | 33098 Paderborn

Tel.: 05251 29 96 - 0

Fax: 05251 29 96 - 88

E-Mail: 
info@bonifatiuswerk.de

Web: www.bonifatiuswerk.de

 

Weitere Infos zum Bonifatiuswerk

 

Newman-Institut 

Ricarda Clasen

Projektkoordinatorin

Slottsgränd 6 | 75309 Uppsala

Web: www.newman.se

E-Mail: ricarda.clasen@newman.se

 

 

 

 

 

Weitere Infos zum Newman-Institut

 

Fragen zum Programm richten Sie gerne direkt an:

Marisa Grummich

Referentin "Missionarische und diakonische Pastoral"
Tel.: 05251 29 96 - 44
E-Mail: Marisa.Grummich@bonifatiuswerk.de

Presseanfragen richten Sie gerne direkt an:

Theresa Meier

Redakteurin "Kommunikation"
Tel.: 05251 29 96 - 58

E-Mail:

Theresa.Meier@bonifatiuswerk.de



Finanziell unterstützt wird das Bonifatius Praktikanten Programm durch das Erzbistum Paderborn.