Hei Sammen,
die Osterferien sind nun vorbei und ich finde ein wenig Zeit für euch die Geschehnisse der letzten Zeit zusammen zu fassen und ein bisschen über meinen Alltag zu erzählen.
Generell besteht meine Arbeit hier darin, überall wo es geht zu helfen, jedoch hauptsächlich nicht im Kloster, sondern an den beiden Katholischen Schulen hier in Bergen. Ich arbeite normalerweise von Montag bis Freitag und in manchen Fällen auch am Wochenende. Jeder von uns drei Freiwilligen hat seine eigenen Aufgabenbereiche und welche, die wir uns teilen.
Meine Arbeit lässt sich eigentlich in drei unterschiedliche Bereiche teilen:
1. Mithilfe im Deutschunterricht an der Grundschule
2. Kantinenwacht in der Grundschule
3. Arbeit am Gymnasium
Montags und mittwochs bin ich fest an der Grundschule und helfe Liv, der Deutschlehrerin der Grundschule, im Unterricht der 10ten, 9ten und 8ten Klasse. Es ist eine super Chance für mich, da sich hierdurch nicht nur mein Norwegisch verbessert, sondern ich auch gute Beziehungen zu den Schülern aufbauen kann. Teilweise übernehme ich ganze Stunden für Liv, wenn sie andere wichtige Sachen zu tun hat, oder gebe Einzelunterricht. Es macht mir total Spaß zu sehen wie ich den Schülern helfen kann und sie immer besser werden. Mein absolutes Highlight uns was ganz besonderes war, das bei den mündlichen Vorexamen Liv mich als Zweitprüfer einsetzte. Hier musste ich plötzlich in der Prüfung dem Prüfling Fragen stellen und mit die Noten vergeben. Dies war mal eine ganz andere Erfahrung, ich glaube ich war nervöser als meine Schüler.
Neben dem Deutschunterrichthelfe ich mit den anderen in der Kantine der Grundschule. Dies bedeutet das immer einer von uns morgens einkaufen geht, das Essen für die Lehrer vorbereitet, und anschließend in der Schülerkantine Essen verkauft und warmes Essen an manche Schüler verteilt.
Später natürlich alles wieder rückgängig und erst bei den Schülern und dann bei den Lehrern aufräumt. Auch wenn es sich nicht total spannend anhört gefällt diese Arbeit mir sehr, da ich hierdurch auch die Schüler, welche ich nicht im Unterricht habe, kennen gelernt habe und mich mit ihnen angefreundet habe. Das Gleiche gilt auch für die Lehrer, von denen oft einige, während man ihr Essen vorbereitet, auf einen kleinen Plausch und Kaffee vorbeikommen.
Nach meiner Arbeit in der Grundschule, welche immer so bis 13:00-13:30 Uhr dauert, oder an Tagen an welchen ich nicht dort bin, geht es für mich zum Gymnasium.
Dort arbeite ich hauptsächlich im Büro. Ich kümmere mich zum Beispiel um die An-meldungen zu den verschiedenen Aus-tauschen und Sprachreisen, oder was auch immer anliegt. Hier sind die Aufgaben sehr abwechslungsreich, weswegen kein genauer Arbeitsalltag entsteht, da immer was Neues dazu kommt, mit welchem man nicht gerechnet hätte und was einen erneut über seine Grenzen hinaus wachsen lässt. Neben der Arbeit im Büro bereite ich die Schulmesse für Lukas vor und übernehme Examsaufsichten oder Vertretungsstunden.
Freitags gehe ich nach wie vor zum Sprachkurs, welcher morgens liegt. Frei habe ich meistens zwischen 14:00 und 16:00 Uhr, wobei es sehr darauf ankommt wie viel in der Schule gerade so los ist. Wenn weniger zu tun ist lässt Lukas uns früher Schluss machen, jedoch gibt es auch Wochen wie die Woche vor den Osterferien, in welchen man fast die ganze Zeit arbeitet uns
abends tot ins Bett fällt.
In die genannte Woche möchte ich euch kurz auch einen Einblick geben, da dies eine große Sache war, denn es waren Austauschschüler aus Deutschland und Frankreich hier.
Die norwegischen Schüler mit ihren Austauschpartnern hatten eine Woche Zeit miteinander und ein gut gefülltes Programm, welches wir begleitet haben. Wir waren Bowlen, Eislaufen und sogar Paintball Spielen.
Natürlich hat aber auch kulturelles Programm wie Museen oder eine Bootstour über die Fjorde nicht gefehlt. Es war eine anstrengende, aber auch sehr schöne Zeit an die man sich gerne wieder zurück erinnert.
Auch kamen hiernach direkt die Osterferien, in welchen man sich entspannen konnte. Ich habe sie in Madrid bei meiner Freundin Pia verbracht, wo ich auch meinen Bruder für ein paar Tage getroffen habe und ein bisschen Wärme tanken konnte. Nach der Arbeit habe ich Freizeit, welche jeder für sich gestaltet. Bis auf das man einen Abend in der Woche Kochen muss;).
In meiner Freizeit gehe ich fast jeden
Tag ins Fitnessstudio und treffe mich mit Marius, einem norwegischen Freund von
mir. Zusammen, oder falls man keine Zeit zusammen findet geht es für mich
sobald die Sonne scheint raus in die Berge zum Wandern. Wenn man naturbegeistert und/ oder sportlich ist und nicht gerne drinnen hockt, ist Bergen ein wahres Paradies!
Zudem treffe ich mich jeden Mittwoch mit einer Studentengruppe von einer Kirche hier. Wir beten zusammen, lesen ein bisschen in der Bibel und danach wird zusammen Fußball geguckt, Volleyball gespielt oder einfach zusammen gechillt. Ich bin sehr sehr glücklich ein Mitglied dieser Gruppe zu sein , da ich so norwegische Freunde gefunden habe, was nicht immer leicht ist, da Norweger wie man sie nun mal kennt gern in ihren eigenen „Blasen“ leben.
Natürlich unternehmen wir Freiwillige aber auch was zusammen, wie zum Beispiel, dass wir in letzter Zeit einige Male bei Fußballspielen von Brann, der Fußball-mannschaft Bergens, waren.
Nun habe ich viel zu viel erzählt, jedoch habt ihr jetzt
einmal einen genauen Einblick in mein Leben hier bekommen und wie man sich die Praktikumsstelle hier vorstellen muss.
Liebe Grüße aus Bergen