Papst, Schweinejagd und weitere Eindrücke vom WYD in Panama.
Kurz nachdem ich im August in Kopenhagen angekommen war und noch bevor Jule überhaupt ihre Koffer gepackt hatte, wurden wir eingeladen, die dänischen Jugendlichen zum Weltjugendtag zu begleiten. Bei so einer Gelegenheit sagt man natürlich nicht Nein. Deshalb startete mein Jahr 2019 mit einer ganzen Menge erster Male:
Mein erster Langstreckenflug, vor dem ich eine Heidenangst hatte, der sich aber als weit entspannter herausstellte, als gedacht. Ich habe zum ersten Mal Europa verlassen.
Und es war mein erster Weltjugendtag, dem ich mit viel Aufregung entgegengefiebert habe und der meine Erwartungen noch übertroffen hat. Ich habe sogar den Papst zum ersten Mal und ziemlich nah in echt gesehen. Außerdem gab es noch eine ganze Menge weiterer erster Male, die sich hauptsächlich auf das Essen bezogen haben :)
Insgesamt haben wir etwas mehr als zwei Wochen in Panama verbracht und konnten vor allem in der ersten Woche, in der wir in Pedasí gewohnt haben, das überaus herzliche Volk der Panamenos und ihr wunderschönes Land kennenlernen. So haben wir einen Tag im Haus der Expräsidentin mit Strandzugang verbracht, mit den ebenfalls in Pedasí untergebrachten Franzosen Bingo in der Kirche, sowie verschiedene typische Spiele wie Eierlauf und Schweinejagd (mit einem echten Schwein!) gespielt. Außerdem trafen wir bereits auf eine ganze Menge anderer Pilger, als wir nach Chitré zum gemeinsamen Gottesdienst der Diözese fuhren und uns anschließend eine Parade der Panamenos ansahen, denn auch das ist in Panama Tradition. Ebenso scheint es in vielen Kirchen üblich zu sein, die Glocken rhythmisch per Hand anzuschlagen, was zwar toll klingt, aber zuweilen überaus lebensgefährlich aussieht.
Nach einer wirklich fantastischen Woche in einer paradiesisch anmutenden Gegend mussten wir uns leider verabschieden um mehrere Stunden lang nach Panama-City zu fahren. Dort wurden wir bereits erwartet und ebenfalls herzlichst begrüßt. In den nächsten Tagen hatten wir jeweils mit dem Bischof von Kopenhagen, dem Kardinal von Schweden und dem Bischof von Oslo Katechese mit anschließender Fragerunde und Gottesdienst. Außerdem war die Woche geprägt von den fünf Großveranstaltungen des Weltjugendtages, der gemeinsamen Anbetung mit den anderen Skandinaviern und den endlos langen Fahrten mit der Metro dorthin, denn wir haben relativ weit außerhalb gewohnt.
Wir haben Menschen aus aller Welt getroffen, uns kurz mit ihnen unterhalten und Dinge wie Armbänder und Buttons mit ihnen getauscht, wobei Jule erst glücklich war, als wir ein paar Leute aus Peru gefunden hatten, weil sie dort mal einen Austausch gemacht hat. Jule war übrigens meine absolute Rettung, ohne ihre Spanischkenntnisse wäre ich völlig verzweifelt, denn mit Englisch sind wir nicht besonders weit gekommen.
Man könnte also sagen, die Eindrücke sind nur so auf uns eingeprasselt und doch hatten wir zwischendurch noch Zeit uns mit einigen Dänen näher anzufreunden und uns auf uns selbst und unseren Glauben zu besinnen. Ich gehe gestärkt aus dieser Erfahrung hervor, sowohl in meinem Glauben an Gott als auch in meinem Glauben an eine Weltgemeinschaft, die es allen kulturellen Unterschieden zum Trotz schafft friedlich, offen und herzlich miteinander umzugehen.
Hier folgen nun noch ein paar visuelle Eindrücke von Jule und ich lege allen, die gerne noch etwas allgemeinere Informationen zum Weltjugendtag und zu Panama lesen möchten, Sophies Blogeintrag ans Herz.